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ENTWEIHT

ENTWEIHT

Titel: ENTWEIHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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(Korath begriff gar nichts.)
    »So ungefähr«, sagte Jake. »Wir nennen es Chemie.«
    Ich nenne es Zauberei!, entgegnete Korath. Ich habe gesehen, was Nathan Keogh auf der Sternseite anrichtete, und es war ebenso verheerend wie das, was du hier tust! Malinari war ebenfalls dieser Meinung, andernfalls wäre ich jetzt nicht hier. Offenbar hat beziehungsweise hatte Nathan also Zugang zu ebensolchen Pulvern. Zu explosiven Pulvern, brennenden Pulvern und Flüssigkeiten, die sich zu höllischen Feuerbällen entzünden! Ha! Nimmt es da Wunder, wenn die Szgany diese Welt hier als Höllenlande bezeichnen?
    »Nach allem, was ich über die Sternseite gehört und gelesen habe, verhält es sich genau andersherum«, sagte Jake. »Aber wie dem auch sein mag, machen wir, dass wir von hier verschwinden. Wir können uns später immer noch überlegen, wie wir an bessere Koordinaten gelangen.«
    Wie du wünschst, meinte Korath, indem er die Möbiusgleichungen heraufbeschwor ...
    Jake hatte die Adressen von Freunden in Australien, Angehörige einer Elite-Einheit des australischen SAS, mit denen er während der ersten Phase des Schlages, den das E-Dezernat gegen Malinari führte, zusammengearbeitet hatte. Zudem hatte er auch die Koordinaten eines sicheren Hauses, das die Regierung in Brisbane unterhielt.
    Dorthin »begab« er sich und war (obwohl er eigentlich damit hätte rechnen müssen) überrascht, das Haus – sowohl innen als auch von außen – in völligem Dunkel vorzufinden. Alles war still. Die Stille hatte weiter nichts zu sagen (alles war ruhig, weil das Haus gerade nicht genutzt wurde), aber das Dunkel war merkwürdig … bis es Jake dämmerte, dass es in Frankreich zwar mitten am Vormittag war, in den australischen Tropen hingegen halb neun Uhr abends! Daran musste er sich erst noch gewöhnen – an die Tatsache, dass die Welt mit dem Möbiuskontinuum als Transportmittel nun sehr klein geworden war.
    Jake schaltete das Licht in der Operationszentrale ein, nahm einen Hörer ab und überprüfte die Telefone. Sie funktionierten. Jake tippte die Privatnummer von Stabsfeldwebel »Red« Bygraves ein. Er hegte zwar keine allzu große Hoffnung, ihn zu erreichen, doch ausnahmsweise waren die atmosphärischen Störungen einmal nicht so schlimm, und zu seiner Überraschung war Red zu Hause.
    »Was treibst du denn hier, Kumpel?«, fragte Red, nachdem Jake ihm gesagt hatte, wer er war.
    »Ich würde dich gern um einen Gefallen bitten«, sagte Jake. »Um einen, äh, ziemlich großen Gefallen.«
    »Nun, nach allem, was du für uns getan hast, kann er gar nicht groß genug sein«, lautete die Antwort. »Wo bist du gerade?«
    »In dem sicheren Haus in Brisbane. Ich bin eben erst angekommen. Ich habe zwar deine Telefonnummer, aber keine Adresse, und mir ist klar, wir könnten durchaus tausende Kilometer voneinander entfernt sein. Aber vielleicht könnten wir uns trotzdem irgendwie treffen und miteinander reden? Dann werde ich dir erzählen, was ich brauche.«
    »Nun, stimmt schon, zwischen uns könnten tausende von Kilometern liegen«, sagte Red, »aber Tatsache ist, dass ich in Gympie wohne, bloß ein paar Kilometer die Straße rauf.«
    »Gympie?« Jake konnte ein Kichern nicht unterdrücken. »Was, zum Teufel, ist Gympie?«
    »Eine kleine Stadt knapp hundertsechzig Kilometer nördlich von dir«, erwiderte Red. »Und mach’ dich bloß nicht lustig über meine Heimatstadt!« Doch auch er musste lachen. »Hey, bleib’ einfach, wo du bist, in einer guten Stunde bin ich bei dir.«
    »Ich verlass’ mich drauf«, sagte Jake. »Und bring ein paar Bier mit und ein bisschen was zu essen.«
    »Wird gemacht! Aber, hey – du steckst doch nicht in irgendwelchen Schwierigkeiten, oder?«
    »Doch, ständig«, entgegnete Jake. »Aber mach’ dir nichts draus, was ich unternehmen will, muss getan werden, auch wenn es vielleicht nicht ganz mit dem Gesetz übereinstimmt.«
    »Kein Problem, Jake«, versicherte ihm Red. »Was mich und die anderen Jungs angeht, die mit dir zusammengearbeitet haben, kannst du niemals auf der falschen Seite stehen. Bin schon unterwegs ...« Damit wurde der Hörer aufgelegt ...
    In der Absicht, ein bisschen frische Luft zu schnappen, nahm Jake die Möbiusroute in den von hohen Mauern umgebenen Garten. Doch wenn überhaupt, war es allenfalls noch wärmer als vor ein paar Wochen, als er das letzte Mal hier gewesen war. Der Sternenhimmel war eine Wucht, und von jenseits der Mauer wehte der Duft der Eukalyptusbäume

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