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ENTWEIHT

ENTWEIHT

Titel: ENTWEIHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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verraten, dass sie zu ihm nach Hause gingen, nach Starside – aber weshalb? Um dort die Vampire in ihrem eigenen Laichplatz zu bekämpfen? War dies der einzige Grund? Das Puzzle ist einfach zu groß für mich, Zek. Ich kann nicht alle Teile finden und habe nicht die geringste Ahnung, welches Bild sich daraus ergeben soll. Im Grunde bist du die Einzige, die sich überhaupt dafür interessiert und bemüht ist, mir zu helfen!«
    Nein, sie alle sorgen sich um dich, Jake!, entgegnete sie. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, dass du alleine dastehst. Das ist keineswegs der Fall, und wenn die zahllosen Toten dich erst einmal so kennenlernen, wie ich dich mittlerweile kenne … dann wirst du eine ganze Menge mehr Freunde haben, glaube mir. Aber die Große Mehrheit und auch das E-Dezernat haben nun mal ihre Regeln. Die Toten gewähren ihre Loyalität nicht jedem; erst brauchen sie einen Beweis dafür, dass du es auch wert bist. Das Gleiche gilt für das E-Dezernat, allerdings aus Gründen, die du noch nicht verstehst. Vielleicht liegt es an jenen fehlenden Puzzle-Teilchen, die du erwähntest. Und du musst bedenken, Jake, du hast deinem Anliegen auch nicht unbedingt einen Gefallen getan, indem du Ben einfach so sitzen gelassen hast.
    »Das weißt du?«
    Liegt es denn nicht auf der Hand? Du bist allein hier, oder?
    »Fürs Erste, ja.«
    Nun, dann …?
    »Hör zu«, sagte Jake. »Beim E-Dezernat glauben sie, ich koche mein eigenes Süppchen. Nun, anfangs dachte ich das ebenfalls. Aber es geht nicht länger bloß um meine Pläne! Ich dachte, ich würde auf Rache für … für jemanden, der mir einmal sehr am Herzen lag, sinnen. Aber in der Zwischenzeit habe ich mit ihr gesprochen und sie hat mich aus der Verantwortung entlassen. Damit hat sie einen großen Druck von mir genommen. Schön und gut, aber es machte gar keinen Unterschied, ich bin trotzdem keinen Millimeter von meinem Kurs abgewichen! Ich weiß, dass ich das durchstehen und ein für allemal zu Ende bringen muss. Ich muss weitermachen und … und fortführen ...«
    … was Harry Keogh begonnen hat?
    »Ja, ich glaube schon.«
    Eine Zeit lang herrschte Schweigen. Dann sagte Zek: Jake, es gab eine sehr traurige Zeit in Harry Keoghs Leben. Von allen schmerzlichen Zeiten war dies eine der schlimmsten. Es war ein unvorstellbarer Betrug, eine Zeit voller Lügen und enormer Gefahr sowohl für Harry als auch für die ganze Welt. Am Ende jener Zeitspanne wurde Harry selbst von den Toten hintergangen. Sie konnten nicht anders; wollten sie ihm die Treue halten, mussten sie es tun. Und am schlimmsten war das E-Dezernat, obwohl sie natürlich glaubten, sie würden das Richtige tun. Ein Paradox? Nicht wenn dir die ganze Geschichte bekannt wäre. Aber der Punkt ist: Harry kannte selber nicht die ganze Geschichte, und wo auch immer er jetzt sein mag, er kennt sie immer noch nicht. Diese Phase – diese Jahre – es waren verlorene Jahre, als hätte es sie niemals gegeben. Und selbst wenn wir jetzt noch mit ihm reden könnten, mit einem vollkommen heilen Harry, würde die Große Mehrheit es ihm trotzdem nicht sagen. Er hat in seinem Leben genug durchgemacht, auch ohne dass wir danach noch etwas draufpacken.
    Was das Mädchen betrifft, von dem du sprachst, diese Penny:
    Penny kam erst später, als Harry hier schon beinahe fertig war. Er brachte sie hierher zu mir, nach Zante; kurz bevor sie dieser Welt für immer den Rücken kehrten, suchten sie mich noch einmal auf. Sie liebte ihn und glaubte, ihnen stünde ein gemeinsames Leben bevor. Nun, vielleicht wäre es möglich gewesen, aber es sollte anders kommen. Es gab einen Unfall und … Penny überlebte ihn nicht. Aber weißt du was? Ich habe mich seither mit Penny »unterhalten«, und sie bedauert nichts. Es scheint, dass ein paar fantastische Tage mit Harry ein ganzes Leben aufwiegen können – vielleicht sogar zwei. Aber verlange bloß nicht von mir, dass ich dir das erkläre, das kann ich nämlich nicht.
    Als sie in Schweigen verfiel, drängte Jake: »Diese verlorenen Jahre, die du erwähntest. Glaubst du, dass sie vielleicht etwas mit mir zu tun haben könnten, mit dem, was im Augenblick mit mir geschieht? Aber wie und weshalb?«
    Du sagtest es doch bereits selber, erwiderte sie. Vielleicht hat er dich ausgesucht, damit du etwas zu Ende bringst, was er begonnen hat.
    »Aber ich habe Zeit mit Harry verbracht«, entgegnete Jake. »Das weißt du doch. Falls es wirklich etwas gibt, was ich für ihn erledigen soll, weshalb sagte er

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