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ENTWEIHT

ENTWEIHT

Titel: ENTWEIHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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vielmehr wir. Es gibt nämlich noch viele andere, die auf deiner Seite stehen und an dich glauben. Wir haben es wirklich versucht. Eigentlich ist die Auseinandersetzung noch nicht vorüber, sie schreien sich immer noch an, aber die Große Mehrheit ist zu keinem eindeutigen Entschluss gelangt.
    »Wie hast du mich gefunden?«, wollte er wissen.
    Jetzt kenne ich doch deinen Geist, erwiderte sie. Vergiss nicht, ich war Telepathin. Und obwohl du ihn mit dir herumschleppst, erhellt deine Gegenwart doch das Dunkel wie das schwache Leuchten eines Leuchtturms. Es tut mir nur leid, das ich dir keine besseren Nachrichten bringen kann. Tut mit leid, dass die Große Mehrheit – in meinen Augen nun nicht mehr ganz so groß – anscheinend vorhat, diese Sache auszusitzen.
    Jake zuckte bloß die Achseln. »Mache dir deshalb keine Sorgen. In meiner gegenwärtigen Lage spielt das ohnehin keine große Rolle mehr. Ich meine, was könnten sie schon anderes tun, als mir auf die Nerven gehen? In meinem Geist geht es ohnehin bereits zu wie auf einem Bahnhof – mit Korath und dir und den verstreuten Erinnerungssplittern eines anderen, Harry Keogh –, auch ohne dass die Große Mehrheit eingreift. Ich brauche ihren Rat nicht, Zek, und da dies alles ist, was sie zu bieten haben ...«
    Aber das ist keineswegs alles, was wir zu bieten haben, meldete sich eine weitere Stimme zu Wort. Und du brauchst unseren Rat, unsere Hilfe, Jake. Ja, ebenso sehr wie wir dich brauchen, Necroscope.
    Als Jake aus heiterem Himmel diese neue, ihm bislang unbekannte Stimme vernahm, fuhr er heftig zusammen, so als hätte ihm in einer dunklen Gasse jemand unerwartet auf die Schulter getippt. Doch schon im nächsten Augenblick war der Schreck verflogen. Bekümmert lauschte er der Stimme, die so voller Schmerz war, dass er vor den unvorstellbaren Qualen, die darin mitschwangen, zusammenzuckte. Doch körperlicher Schmerz? In einer Stimme aus dem Grab, von jemandem, dem das Elend der Welt eigentlich nichts mehr anhaben sollte?
    Zeks düstere Stimmung hob sich und ihre Stimme war wie ein Licht, das seinen Geist erhellte, als sie sagte: Ahhh! Gott sei Dank! Endlich einmal jemand, der den Mund aufmacht! Siehst du, du bist nicht allein, Jake. Sagte ich dir nicht, dass es so kommen würde? Hier ist zumindest einer, der bereit ist, dir zu helfen, und er ist nicht der Einzige. Ja, er ist nur der Erste von vielen. Sie werden zu deiner Unterstützung eilen, wenn du sie rufst, das weiß ich.
    »Wer bist du?«, wollte Jake von dem Fremden wissen.
    Frage lieber, wer ich war, erwiderte dieser. Ich heiße Georgi Grusev und war ein russischer Krimineller. Ich versuchte, mich zu rehabilitieren, indem ich als Spitzel für Gustav Turchin arbeitete. Leider hatte Turchin nicht die geringste Ahnung, was für einer Gefahr er mich aussetzte, obwohl er mich wahrscheinlich auf jeden Fall dorthin geschickt hätte. Ich konnte unmöglich wissen, mit welcher Art von Kreaturen ich es zu tun bekam.
    »Castellano?«, fragte Jake.
    Ebender, antwortete der Schatten von Georgi Grusev mit einem Schaudern. Er ist ein Vampir – er und sein Gefolgsmann.
    »Sein Gefolgsmann?«
    Vorerst kannst du ihn ruhig so nennen, entgegnete Grusev. Er heißt Garzia Nicosia und ist die rechte Hand seines Gebieters, ja, aber eigentlich sind sie beide Ungeheuer. Ich sah ihre Gesichter, als sie mich bearbeiteten. Anfangs sahen sie noch aus wie Menschen, aber später … nicht mehr.
    »Als sie dich bearbeiteten?« Jake verzog das Gesicht, denn der Klang von Grusevs Stimme verriet ihm, was für eine Arbeit der Russe meinte und dass sie die Ursache der Qualen war, die er selbst im Tod noch durchlitt. »Wozu?«
    Sie wollten herausfinden, weshalb Turchin mich entsandte, um sie auszuspähen. Und Castellano fragte auch nach dir. Aber was konnte ich ihm schon sagen? Nichts, schließlich kannte ich ja noch nicht einmal deinen Namen. Er fragte mich auch nach jemandem namens Harry Keogh und Alec Kyle und nach einer Organisation, die sich E-Dezernat nennt. Hätte ich irgendetwas gewusst, glaub mir, ich hätte es ihm erzählt! Aber nichts von dem, wonach er mich fragte, sagte mir irgendetwas, also konnte ich ihm auch nichts erzählen. Was nur dazu führte, dass er und Garzia Nicosia sich mit umso größerer … Begeisterung über mich hermachten.
    »Demnach bist du im Grunde also für mich gestorben«, sagte Jake. Dabei hatte er einen Kloß im Hals. Denn es fiel nicht allzu schwer sich vorzustellen, was geschehen war. Anscheinend hatte Ben

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