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ENTWEIHT

ENTWEIHT

Titel: ENTWEIHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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ersten Mal; aber instinktiv – oder intuitiv, mithilfe von Harrys Intuition? – wusste er, wo und wie er sie anhalten musste, und zwar an genau der Stelle, die er sich gemerkt hatte.
    Dies tat er nun ... und prompt strömten die Zahlen auseinander und bildeten einen bebenden Umriss – ein Möbiustor!
    »Das ist es!«, flüsterte Jake. »Eine Tür ins Kontinuum!«
    Aye, sagte Korath, gleichermaßen voller Ehrfurcht vor dem, was ihnen da gelungen war, auch wenn sie es zuvor schon bewerkstelligt hatten. Aye, das ist es. Und ich, Korath, habe es dir gegeben. Darin bestand doch unser Paket, erinnerst du dich jetzt? Und mit dieser großartigen Gabe habe ich mir das Recht erworben auf ...
    »Auf gar nichts!«, sagte Jake, indem er das Tor in sich zusammensinken ließ. »Ich weiß zwar, wo ich es anhalten muss, aber ich vermag es nicht in Gang zu setzen! Ich kann mir unmöglich die ganze Abfolge merken. Kein Mensch kann das.«
    Doch, sagte Korath, es gab Männer, die es konnten, sogar mehr als einen. Der Erste war Möbius, danach der Necroscope Harry Keogh. Und auf der Sternseite sah ich Harrys Sohn namens Nathan ebensolche Wunder vollbringen. Ich selbst lernte es von Harry, als er versuchte, es dir beizubringen. Dazu setzte ich eine Fähigkeit ein, die mir mit Nephran Malinaris Biss übertragen wurde, mit seiner entsetzlichen Essenz, die nun in meinem Blut fließt. Im Gegensatz zu dir erinnere ich mich an die Zahlenfolge! Aber was bringt es mir denn schon, wenn ich keinen Gebrauch davon machen kann? Ohne Körper vermag ich mich nirgendwohin zu begeben, es sei denn mit dir, als Teil deines Geistes. Und ich sage es noch einmal: Bin ich daran schuld, dass du dir keine Zahlen merken kannst?
    Das lag unbestritten nicht an Korath, aber dennoch war Jakes Hauptargument – Korath habe ihm zwar das Leben gerettet, was er durchaus zu schätzen wisse, doch sei dies eben nicht die vereinbarte Gabe gewesen – damit nicht entkräftet.
    »Na gut«, sagte er. »So kommen wir nicht weiter. Aber begreifst du denn nicht, dass die Wahrscheinlichkeit, dass man dich entdeckt, immer weiter steigt, je mehr du mich belästigst? Ich wünsche dir, offen gesagt, nichts Böses. Du bist tot und ich kann mir nicht vorstellen, dass du mir körperlich irgendeinen Schaden zufügen könntest ... körperlich, wohlgemerkt. Du treibst mich nämlich so langsam in den Wahnsinn! Eigentlich sogar mit ziemlicher Geschwindigkeit. Aber egal, falls sie dich entdecken, könnten Trask und seine Leute dir wohl kaum großen Schaden zufügen. Wie denn, sollen sie dich etwa noch einmal töten? Mir hingegen schon! Ich habe keine Ahnung, was sie mit mir anstellen würden.«
    Was könnten sie denn tun? Koraths Neugier schien nicht gespielt. Glaubst du wirklich, sie würden dich umbringen? Das bezweifle ich. Du darfst nicht vergessen, Jake, dass ich mich beinahe von Anfang an in deinem Geist befinde oder diesem doch ziemlich nahe, von dem Zeitpunkt an, an dem Harry mich in der eingestürzten Senkgrube aufsuchte, in der ich ertrank und in der mein Körper sich auflöste, um mit mir zu reden. Ich weiß, dass Ben Trask sich im Grunde nichts sehnlicher wünscht, als dass du mit den zahllosen Toten Zwiesprache hältst! Das gehört eben dazu, wenn man ein Necroscope ist. Und da es nun mal eine Grundvoraussetzung zu sein scheint – dass du mit den Toten redest, meine ich – wie kann sich Trask da beklagen? Denn es liegt doch auf der Hand, dass ich nun zur Großen Mehrheit zähle.
    »Du bist ein Vampir!«, entgegnete Jake. »Und ich bin bereits leibhaftigen Vampiren begegnet. Ich weiß, was für ein Wesen du warst, ehe du starbst. Und was das Zur-Großen-Mehrheit-Zählen angeht: Du vergisst, dass ich sie in ihren Gräbern flüstern höre und weiß, dass nichts weiter von der Wahrheit entfernt sein könnte! Und dann ist da immer noch Trask; ich glaube nicht, dass ich jemals in Worte fassen kann, wie sehr er dich und deinesgleichen verabscheut. Vampire? Die Wamphyri? Trasks einziger Lebensinhalt besteht darin, sie zu vernichten! Schon bevor Malinari Zek ermordete, nachdem er zuvor dich umgebracht hatte, war Trask davon geradezu besessen. Er hat einfach zu viele Freunde verloren. Möchtest du wissen, was er mit mir anstellen könnte, damit ich dich loswerde? Nun, da fällt mir auf Anhieb eine sehr unschöne Lösung ein.«
    Und die wäre? Nun war Koraths Neugier wirklich geweckt.
    »Hast du jemals etwas von einer Lobotomie des vorderen Stirnlappens gehört?«, fragte Jake. »Nein, ich

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