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ENTWEIHT

ENTWEIHT

Titel: ENTWEIHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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wurde. »Liz? Ich dachte, du wärst ...«
    »Nein, ich bin es bloß«, sagte sie und ließ sich an seine Brust sinken – nur um im nächsten Moment festzustellen, dass lediglich noch seine Decke ihre nackten Körper voneinander trennte.
    »Mein Gott!« Etwa eine Sekunde lang hielt er sie so fest, dann bewegte er seine Beine in dem Versuch, sich von seiner Decke zu befreien. »Ich hatte … ich hatte wohl einen Albtraum?« Und dann begriff auch er, dass sie beide nackt waren. »Aber wie …?«
    »Du … du hast nach mir gerufen«, log sie. »Ich machte Überstunden und bin länger geblieben. Mein Zimmer ist gleich nebenan. Du hast mich gerufen … und meine telepathischen Fähigkeiten … ich hörte dich. Ich bin empfänglich, Jake. Und ob du es nun zugeben und akzeptieren möchtest oder nicht, anscheinend harmonieren wir doch miteinander. Du hast mich geweckt.«
    »Nun, Gott sei Dank für dieses Harmonieren!«, stieß er hervor. Erst jetzt fiel ihr auf, dass er am ganzen Leib zitterte.
    »Was ist los, Jake? Was hat dich so erschreckt?«
    Er schüttelte den Kopf, kalter Schweiß stob in Tropfen davon. Er blinzelte. Besorgt ließ er den Blick durch das kleine Zimmer schweifen. Aber natürlich war da nichts, niemand – nur Liz. Er gewann seine Fassung zurück. »Es war bloß ein Traum«, sagte er. »Ein Albtraum oder etwas in der Art.«
    Sie setzte sich auf und hüllte sich wieder in ihr Laken. »Du hast einen Namen genannt. Korath. Und den kennen wir, Jake. Du hast mich darum gebeten, ihn für dich aufzuschreiben, damit du ihn nicht vergisst. Das war kurz bevor wir zeitgleich den Angriff auf Xanadu und Jethro Manchesters Insel starteten. Also sagst du mir jetzt vielleicht, wer das ist? Wer ist dieser Korath, Jake?«
    Doch mittlerweile war Jake wirklich wach und hatte sich wieder völlig unter Kontrolle.
    »Vergiss es«, sagte er, den Kopf schüttelnd. »Es ist – ich weiß nicht – es kommt immer wieder, ein Albtraum, den ich von Zeit zu Zeit habe, das ist alles. Normalerweise ist er nicht so schlimm wie heute. Heute war es, nun ja … wirklich übel. Ich bin froh, dass du gekommen bist ...« Das Ganze klang ziemlich lahm; im Sich-Verstellen war er nicht halb so gut wie Liz, aber etwas Besseres brachte er nicht zustande.
    Mit einem Mal tat er ihr leid, wirklich leid. Was auch immer es mit Jake Cutter auf sich hatte, Liz war klar, dass sie ein Auge auf ihn geworfen hatte. Erst vor wenigen Wochen war er in ihr Leben getreten, und nun war er ein wichtiger Teil davon. Wieder und wieder hatte sie sich gesagt, sie müsse ihn sich vom Leib halten. Dabei hatte er es gar nicht richtig versucht, im Grunde genommen überhaupt nicht. Vielleicht hatte sie sich, und ihm ebenfalls, auch nur vorgemacht, sie würde keine Gefühle für ihn entwickeln.
    Aber verdammt, sie empfand etwas für ihn! Und plötzlich sagte sie es auch noch, gab es ihm auf eine Art und Weise zu verstehen, die eindeutiger nicht sein könnte.
    »Bist du wirklich froh, dass ich gekommen bin, Jake? Ich meine, ich muss nicht gehen, falls du möchtest, dass ich da bleibe ...«
    »Nein, nein, schon gut«, sagte er. »Heute Nacht werde ich sowieso kein Auge mehr zutun. Vielleicht lese ich noch ein bisschen in den Akten, die Trask mir ...« Er verstummte, als er endlich begriff, was sie meinte.
    Dann lag sie ihm auch schon in den Armen, presste sich an ihn, spürte seinen bebenden Körper – und sein Verlangen. Doch nur einen Moment, dann stellte sie eine Veränderung fest, sein Verlangen verwandelte sich in Furcht. Nur wovor? Hatte er etwa Angst, sich zu verlieben und erneut einen Verlust zu erleiden?
    Instinktiv versuchte sie, seine Gedanken zu lesen, einen Blick in sein Inneres zu werfen, doch seine Abschirmung war nach wie vor in Position. Und nun schob er sie von sich, hielt sie auf Armeslänge von sich weg, während seine unergründlichen braunen Augen einen gequälten Ausdruck annahmen und zeigten, wie zerrissen er innerlich war.
    »Was ist, Jake?«, fragte sie.
    Seine Abschirmung geriet ins Wanken, und sie sah ...
    … sein Verlangen, und wie sehr er sich dagegen wehrte. Seine Begierde und zugleich die Furcht davor. Keine Furcht vor Liz, auch nicht vor dem Sex oder zu versagen. Nein, es war etwas völlig anderes.
    Doch als sie Anstalten machte, tiefer zu forschen, war seine Abschirmung auf einmal wieder an Ort und Stelle, und Liz war draußen.
    »Ich wünschte, du würdest das bleiben lassen«, sagte er.
    »Ich konnte nicht anders«, entgegnete Liz. »Weißt

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