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Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Titel: Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Louka
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real gewesen war. Nur alles die Illusion eines Spielleiters gewesen war, was allerdings keiner gewusst hatte.
    Diese Vorstellung erschreckte mich zu Tode. Was war denn in meinem Leben real? Was war normal? Waren meine Gefühle und Empfindungen echt? Gab es diese menschenfremden Typen wirklich? Schlagartig fiel mir das Atmen schwer. Ich konnte mich auch plötzlich nicht mehr richtig fühlen. Ich fühlte mich schummrig. Und die Dunkelheit im Zimmer machte mir Angst. Ich hatte den Eindruck, sie würde mich verschlingen wollen. Plötzlich glaubte ich in jedem Schatten Bewegungen zu erkennen. Panik durchströmte mich. Ich meinte, zu ersticken. Ich musste hier raus.
    Ich stolperte aus dem Bett, schlüpfte ungelenk in meine Jeans und meine Schuhe, packte meine Tasche und stürmte zur Zimmertür. Es dauerte eine Weile, bis ich das Schloss aufbekam, weil meine Hände so zitterten, dann trat ich in den stockdunklen Gang. Ich konnte kaum meine eigene Hand im Dunklen erkennen. Die Finsternis drückte auf meinen Brustkorb. Es war, als hätte sie ein Gewicht und es kam mir so vor, als fiele es mir schwer, mich durch diese Finsternis zu bewegen, weil sie an meinen Beinen zog.
    Ich tastete mich an der Wand entlang und erfühlte einen Lichtschalter. Panisch betätigte ich ihn, weil die Dunkelheit mich fast erdrückte und ich meinte, überall Gestalten im Dunklen wahrzunehmen, die nach mir griffen. Als die Deckenbeleuchtung hell strahlend anging, musste ich zunächst die Augen schließen, so grell war der Übergang von Finsternis zu Helligkeit, und ich schwankte und musste mich an der Wand anlehnen.
    Vorsichtig öffnete ich die Augen, halb befürchtend , ich würde mich in einer anderen Welt befinden. In einer Welt voller dämonischer Wesen, die mich jagen und töten wollten.
    D och vor mir lag still und verlassen nur der Flur von Davids Wohnung. Mir entfuhr ein erleichtertes und gleichzeitig hoffnungsloses Schluchzen und ich drückte mich Halt suchend fester an die Wand, da ich befürchtete, mir würden gleich die Beine wegknicken. Ich schloss kurz die Augen, um meinen pochenden Herzschlag zur Ruhe zu bringen und erschrak, als plötzlich Davids Stimme erklang.
    „Josephine? Alles in Ordnung?“
    Erschrocken öffnete ich die Augen und sah David vor mir am anderen Ende des Flurs stehen. Er trug nur Boxershorts, sonst nichts, und sein Anblick betäubte mich für einen Moment völlig. Ich starrte auf seinen nackten Oberkörper und brachte kein Wort heraus.
    „Josephine? Ist etwas passiert?“, wiederholte David besorgt und es kostete mich alle Mühe, meinen Blick von seinem wohlgeformten Oberkörper abzuwenden, der Davids Michelangelo bis auf den blassen Marmorton seiner Haut eins zu eins glich.
    „Ähh“, stotterte ich und mein Kopf war völlig blank. Ich musste ihn auch dementsprechend angesehen haben, denn er kam stirnrunzelnd auf mich zu. Direkt vor mir blieb er stehen und ich musste dem Drang, meine Hand auszustrecken, um über die samtweich wirkende Haut seiner wohlgeformten Brustmuskeln zu streichen, mit aller Macht widerstehen.
    „Hast du schlecht geträumt?“, fragte mich David sanft und seine eisblauen Augen, auf die ich mich mühevoll zu konzentrieren versuchte, um nicht auf den Rest seines Körpers zu starren, strahlten wieder diese seltene Wärme aus.
    „Ähm, ja“, stammelte ich und wusste nicht, wohin mit meinem Blick, also starrte ich schließlich auf meine Füße, die nackt in meinen Sneakers steckten. Ich hatte meine Socken vergessen. Sie mussten noch irgendwo im Zimmer liegen. ‚Wie peinlich’, fuhr es mir durch den Kopf.
    „Wolltest du gehen?“
    Ich sah wieder auf und bemerkte, wie David auf meine Tasche blickte, die ich in der Hand hielt. „Ich weiß nicht“, brachte ich mühsam hervor, weil mir meine Panikattacke wieder einfiel und ich mich plötzlich dafür schämte.
    „Dir ist alles zu viel geworden, was?“, bemerkte David einfühlsam.
    Ich wusste wieder nicht wohin mit meinem Blick, nickte nur und sah dann wieder zu Boden. Ich benahm mich wirklich wie ein Kind.
    „Das ist nur allzu verständlich. Möchtest du reden?“
    Ich reagierte nicht. Ich wusste nicht, ob ich darüber reden wollte. Mit ihm. Doch David schien nun wieder das Kommando zu übernehmen. Er fasste mich sanft am Arm.
    „Komm. Ich mache uns einen Tee , wir setzen uns ins Wohnzimmer und du stellst einfach alle Fragen, die dir im Kopf herumschwirren.“
    Seine Berührung elektrisierte mich. Ich starrte auf seine Hand an meinem Arm

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