Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Titel: Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Louka
Vom Netzwerk:
nur aus Energie. Wir, die Hellen und die Dunklen, nehmen diese Energie direkt als Urgrundstoff auf, die Menschen dagegen brauchen etwas Handfesteres, in dem sich die Energie sozusagen versteckt.“
    „Mit dem Unterschied, dass Menschen nicht andere Menschen essen“, gab ich trocken von mir.
    „Dafür essen sie Tiere und Pflanzen. Im Grunde macht das keinen Unterschied“, gab David nicht minder trocken zurück.
    Ich warf ihm einen argwöhnischen Blick zu. „Warum ernährst du dich nicht von der Energie von Pflanzen?“
    „Weil ich nicht von Lichtnahrung leben kann“, gab David ernst zurück. „Das würde alles viel leichter machen, aber leider können wir die Sonnenenergie nicht nutzen, so wie Pflanzen über die Photosynthese. Die Dunklen müssen sie sogar fürchten, weil sie ihnen Energie raubt. Für uns ist sie neutral. Aber ich könnte von einem Menschen leben, der Lichtnahrung zu sich nimmt. Angeblich gibt es ja solche Menschen. Vielleicht wäre das der angestrebte Idealzustand der Welt.“
    „Aha“, erwiderte ich skeptisch, weil mir darauf kein besserer Kommentar einfiel.
    David warf mir ein amüsiertes Lächeln zu und wurde dann wieder ernst. „Auf jeden Fall kann man mit Hilfe der Kraft der Gedanken sämtliche Energien in seinem Körper steuern. Die Gedankenkraft kann sogar Befehle erteilen. Das hast du auch schon selbst erlebt.“
    Mich schüttelte es bei dem Gedanken daran. „Das ist unheimlich“, entfuhr es mir.
    „Das ist äußerst praktisch“, korrigierte David. „Damit kannst du deinem eigenen Körper Befehle erteilen.“
    Ich sah ihn verdutzt an. „Wie das?“
    „Mein Volk nutzt die Kraft der Gedanken zur Beeinflussung unserer Körperfunktionen. Das ist zum Beispiel ein Grund, warum wir nur sehr langsam altern. Wir können den Alterungsprozess Kraft unserer Gedanken aufhalten. Oder dafür sorgen, dass Krankheitserreger keine Chance haben, sich in uns festzusetzen. Um es mit deinen Worten zu sagen, wir manipulieren uns sozusagen selber.“ Über Davids Gesicht wanderte ein amüsiertes Lächeln.
    Ich starrte ihn an wie einen rosa Elefanten. „Was heißt das, „Alterung aufhalten“? Wie alt bist du?“
    Davids Grinsen wurde breiter. „ Unsere Zellen und übrigens auch die der Menschen erneuern sich ständig. Indem ich bewusst dafür sorge, dass meine Zellen rein und gesund sind, halte ich quasi den Alterungsprozess auf. Das geht nicht auf ewig, wir sind nicht unsterblich, aber theoretisch kann man so sehr sehr lange leben, weil unsere Zellen sich immer wieder erneuern und ich mich sozusagen frisch halte.“
    Deswegen wirkte er so alterslos. „Wie alt bist du also?“
    David zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Zelltechnisch Mitte zwanzig. Geboren wurde ich vor ungefähr vierzig Jahren.“
    Verblüfft musterte ich ihn. „ Vierzig? Wow. Du siehst wahrhaftig nicht aus wie vierzig. Wie erklärst du das in deinem Pass?“
    David lachte auf. „Es ist typisch für dich, dass du dir darüber Gedanken machst. Das meinte ich vorhin mit reflektiert. Du denkst an praktische Dinge, jede andere Frau würde zuerst fragen, wie man das mit dem Faltenreduzieren hinbekommt.“ Der Blick, den er mir zuwarf, war zu meiner eigenen Überraschung kaum anders zu werten als anerkennend. „Es ist in der Tat schwierig, unter Menschen nicht zu altern. Deswegen wechseln wir notgedrungen immer wieder unseren Aufenthaltsort. Was die Dokumente angeht, müssen wir wohl oder übel ein wenig schummeln. Sie werden sozusagen dem Schein angepasst.“
    „Warum altert ihr überhaupt?“ Ich musste an diesen Beauline aus dem Trödelgeschäft denken, der ebenfalls schwer einzuschätzen war, aber von den grauen Haaren und den vielen Falten im Gesicht her auf jeden Fall jenseits der sechzig sein musste.
    „Weil es auf die Dauer seinen Reiz verliert, ewig zwanzig zu sein . Weil man eine berufliche Aufgabe übernehmen möchte, die in der Menschenwelt nun mal erst ab einem gewissen Alter möglich ist. Und weil man sich unter den Menschen frei bewegen möchte und dafür eben zwangsläufig altern muss. Wenn auch langsamer. Jeder entscheidet das individuell für sich. Diesbezüglich gibt es keine Vorgaben oder Regeln. Ab der Ernährungspflicht, also ab zwölf, kann beziehungsweise muss jeder selbst entscheiden, wie schnell er altern möchte. Das ist eine bewusste Entscheidung, denn das geht nicht von alleine. Dafür muss man etwas tun, sprich seine Gedankenkraft aktiv einsetzen. Manche sind dafür zu faul oder gehen das

Weitere Kostenlose Bücher