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Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Titel: Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Louka
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verächtlichen Schnauben. „Was verstehst du schon von Männern. Du hattest mit Sicherheit noch nicht einmal einen Freund.“
    Sie wollte mich damit reizen und wenn ich ehrlich sein sollte, schaffte sie das auch. Nicht dass ich mich dafür schämte, bisher noch keinen Freund gehabt zu haben, bisher konnte ich gut auf einen verzichten, aber dennoch schmerzte mich die Verächtlichkeit in ihrer Stimme. „Wie gesagt, ich stehe nicht auf Typen mit aalglatter Oberfläche“, zickte ich zurück. „Ein Mann muss schon mehr zu bieten haben als ein teures Auto und einen Designeranzug.“
    „Pah, du kennst David ja gar nicht richtig. Er hat definitiv mehr zu bieten, als nur einen vollen Geldbeutel. Interessanterweise scheint er nämlich weniger oberflächlich und vorurteilsbehaftet zu sein als du, denn er hat sich heute sehr aufmerksam nach dir erkundigt. Und dass er dich neulich nach dem Kino nach Hause gebracht hat, war auch sehr galant von ihm, das hätte er nämlich nicht tun müssen . Du bist schließlich alt genug, um alleine nach Hause zu kommen.“ Marianne war aufgestanden und wollte den Raum verlassen.
    „Wieso hat er sich nach mir erkundigt?“, rief ich ihr gereizt nach. Davids offenkundiges Interesse an meiner Person ging mir langsam ein wenig zu weit.
    Marianne blieb mit grimmigem Blick an ihrer Zimmertüre stehen. Erst sah es so aus, als würde sie mir gar nicht antworten wollen, besann sich dann aber eines besseren. „Er hat gefragt, wie du dich eingelebt hast, ob du schon Freunde gefunden hast und wie dir die Uni gefällt. Aufmerksame Konversation eben und kein seltsames Gestottere, wozu du in Gegenwart meiner Freunde anscheinend nur in der Lage bist.“
    Damit hatte sie meinen wunden Punkt getroffen. „Aufmerksam nennst du das?“, rief ich empört aus. „Von wegen! Was geht das diesen Typen an? Der soll sich um seine eigenen Angelegenheiten kümmern und sich aus meinem Leben halten.“ Ich erhob mich ebenfalls vom Sofa und warf wütend die Decke weg.
    Marianne sah mich an, als wäre ich nicht mehr ganz richtig im Kopf. „Mann, was hast du für ein Problem? Er hat sich nett mit mir unterhalten und nach Themen gesucht, die mich interessieren und sich deswegen höflich nach meiner Schwester erkundigt. Was ist daran bitte verwerflich?“
    Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte, denn ich wusste meine Reaktion war übertrieben, aber ich konnte David nun mal nicht ausstehen und die erneute Konfrontation mit diesem unheimlichen Verfolger und meine seltsamen Empfindungen diesbezüglich zerrten an meinem Nervenkostüm. „Hat er sich mit dir auch über seine Freundin, die göttliche Serafine unterhalten?“ Ich wusste, diese Bemerkung war nicht fair, aber irgendwie musste ich meiner Schwester beweisen, dass mein Misstrauen David gegenüber begründet war. Sie zuckte augenblicklich zusammen und sah plötzlich traurig drein.
    „Nein, hat er nicht“, gab sie kleinlaut zu. Es tat mir weh, ihre Enttäuschung zu sehen, aber ich wollte das Thema David ein für alle mal beenden.
    „Na, siehst du! Da hättest du ein Paradebeispiel für seine obskure Verschwiegenheit. Wieso erzählt er nichts von ihr? Wieso lernt ihr sie nie kennen, wenn ihr so oft zusammen rumhängt? Meiner Meinung nach wisst ihr gar nichts über David. Was du einen aufmerksamen Zuhörer nennst, nenne ich ein Ablenkungsmanöver von seiner eigenen Person. Warum erzählt er nie etwas über sich und fragt dich stattdessen nach mir aus? Ich bin der Meinung, bevor du ihm so freimütig dein Vertrauen schenkst, solltest du zumindest in Erfahrung bringen, warum er dir seine Freundin verheimlicht.“ Das war mehr, als ich eigentlich hatte sagen wollen, aber ich konnte es nicht ertragen, dass David meiner Schwester falsche Tatsachen vorspielte. Sie machte sich Hoffnungen, ihn für sich zu gewinnen, aber meiner Meinung nach hatte sie gegen Serafine keine Chance. Was David mit seinem Verhalten bezwecken wollte konnte ich nicht ergründen, aber es erhöhte meine Sympathie ihm gegenüber nicht gerade.
    Marianne machte nun einen geknickten Eindruck. Sie verzog ihren Mund zu einer schmollenden Schnute und erwiderte nichts. Ich ging zu ihr und berührte sie sanft am Arm.
    „Hey. Ich weiß, ich verstehe nicht viel von Männern und habe kein Recht, dir diesbezüglich Vorbehalte zu machen. Aber bei David habe ich das Gefühl, dass er etwas verheimlicht und ich bitte dich nur vorsichtig zu sein, was ihn betrifft. Er mag göttlich aussehen, charmant und

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