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Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Titel: Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Louka
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von der Welt da draußen. Heute gönnte ich mir einen Tag vor dem Fernseher. Doch erst schlief ich noch ein bisschen. Ich war wirklich erschöpft und fühlte mich tatsächlich ein wenig unmenschlich.
    Als Marianne spät abends - zum Glück alleine - nach Hause kam, saß ich vor dem Fernseher, gemütlich in eine Decke gehüllt, und sah mir eine dämliche, aber dennoch irgendwie unterhaltsame Spielshow an.
    „Hach, das war ein wundervoller Tag. Traumhaft schön.“ Sie ließ sich seufzend auf einen Sessel fallen. Auf ihrem Gesicht lag ein nicht zu übersehender glückseliger Ausdruck.
    „Ja, so ein Picknick im Grünen erhellt doch den Geist “, bemerkte ich trocken.
    Marianne ließ sich von meinem Tonfall nicht beirren. Ihr Lächeln schien wie festgeklebt zu sein. „Oh ja. Es war einfach herrlich. David hat ein erlesenes Picknick zusammengestellt. Wir haben uns ins Gras auf eine Decke gesetzt und Champagner geschlürft und exquisite Häppchen zu uns genommen. Ich kam mir vor wie eine dieser Ladys aus Jane Austens Romanen, die die edlen Herren mit solchen Picknicks umgarnten, um ihr Herz zu gewinnen. Es war so romantisch.“ Ihr träumerischer Blick ließ vermuten, dass sie sich nur allzu gerne von einer ganz bestimmten edlen Person romantisch umgarnen lassen wollte.
    „Wohl eher dekadent“, war mein frostiger Kommentar dazu und ich wandte mich wieder dem Fernsehbildschirm zu, da ich absolut kein Interesse daran hatte, mir detailliertere Schwärmereien über besagten edlen Herren anzuhören. Doch Marianne schien sich von meinem Desinteresse nicht beeindrucken zu lassen.
    „Er ist so aufmerksam!“, fing sie prompt mit der befürchteten Entzückung an. „So charmant und so unglaublich gutaussehend.“ Ihre Augen nahmen einen noch verträumteren Zug an, falls das überhaupt möglich war.
    „Echt?“, spielte ich die Ahnungslose. „Martin ist charmant? Naja, und gutaussehend? Das ist dann wohl Geschmacksache . Aber wenn er dir gefällt.“ Ich zuckte gleichgültig mit den Schultern, als würde ich ihr meinen Segen geben. Marianne verdrehte nur kurz genervt die Augen, dann konzentrierte sie sich wieder auf ihre Schwärmerei.
    „Er hat alles perfekt geplant“, überging sie meinen Sarkasmus. „Sich um alles gekümmert. Brigitte und ich durften uns ganz und gar von den Jungs bedienen lassen. Wobei David sich ganz galant nur um mich gekümmert hat. Brigitte war ein bisschen eifersüchtig deswegen.“ Sie gab ein dämliches Kichern von sich. „Er war ganz der aufmerksame Gentleman. Ach, er kann so gut zuhören!“
    „Ja, das hast du bereits mehrfach erwähnt.“ Ich wusste nicht genau warum ich genervt war, aber ich war es eindeutig.
    Mariannes verklärter Blick wurde klarer und sie musterte mich verständnislos. „Du magst ihn immer noch nicht , oder?“
    „Nein“, gab ich knapp von mir, auch wenn ich vermutete, dass sie das so nicht stehen lassen würde.
    „Wieso?“, fragte sie prompt und sah mich an, als wäre ich ein Schwerverbrecher.
    Ich zuckte mit den Schultern. „Ich mag ihn eben nicht.“
    Marianne verdrehte die Augen. „Jetzt klingst du wie ein trotziger Teenager. Ich verstehe dich nicht. David ist der tollste Mann, der mir jemals begegnet ist, und diese Meinung teile ich übrigens mit allen weiblichen Wesen. Er ist einmalig. Attraktiv, intelligent, aufmerksam.“ Sie geriet eindeutig schon wieder ins Schwärmen.
    Nun war ich es, die die Augen verdrehte. Wenn sie noch einmal erwähnte, er wäre aufmerksam, dann bekäme ich echt einen Koller. Deswegen schritt ich genervt ein. „Reich hast du in deiner Aufzählung noch vergessen.“ Und da sie nichts erwiderte sondern mir nur einen unverständlichen Blick zuwarf, fuhr ich mit meiner eigenen Best-of-David–Liste fort. „Dann wäre da noch seine Überheblichkeit zu erwähnen und seine Selbstverliebtheit. Seine arrogante Haltung in Bezug auf die Meinung anderer Menschen, sein bewusst zu seinen Gunsten eingesetzter, aufgesetzter Charme, mit dem er andere Menschen manipuliert, sein protziges Auftreten und schließlich seine geheimnisvolle, verschwiegene Art, mit der er meiner Meinung nach irgendetwas zu verbergen versucht. Das sind alles gute Gründe ihn NICHT zu mögen.“ Ich funkelte meine Schwester aufmüpfig an. Ich hatte diesen David-Hype satt. Er ging mir auf die Nerven und ich konnte gut auf seine „Aufmerksamkeit“ verzichten. Und das würde ich auch in Zukunft, das hatte ich mir fest vorgenommen.
    Marianne erwiderte meinen Blick mit einem

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