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Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Titel: Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Louka
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unsicher.
    „Was sagtest du eben?“ Sein Blick wurde kälter.
    Ich zwang mich, den Blick von ihm abzuwenden. Ich tat, als würde seine Fragerei mich nerven und sah mich betont gelangweilt im Raum um. „ Dieser Schutzwall, wie du ihn nennst, ist einfach da“, sagte ich so beiläufig wie möglich. „Ich kann es nicht erklären. Ich weiß nicht, was es ist.“ Da David mich immer noch mit einem intensiven Blick musterte, fügte ich im selben beiläufigen Ton hinzu: „Er scheint ja auch nicht immer zu funktionieren, wie du vorhin selbst gesagt hast. Hin und wieder kannst du ja in meinen Gedanken lesen.“
    Nun verzogen sich Davids Lippen zu einem feinen Lächeln. Allerdings wirkte er damit wenig sympathisch. „Ja, hin und wieder dringe ich zu dir durch. Vor allem wenn du aufgeregt oder unaufmerksam bist.“ Seine Stimme klang amüsiert. „Zum Beispiel kurz nach deiner Ohnmacht heute Morgen.“ Jetzt wurde das Lächeln zu einem süffisanten Grinsen und ich fragte mich, was ich direkt nach dem Aufwachen aus meiner Ohnmacht gedacht hatte.
    U nd dann fiel es mir siedend heiß ein. Schamesröte fuhr über mein Gesicht, als ich mich erinnerte, an seinen beruhigenden Herzschlag gedacht zu haben und wie fest er mich an seine muskulöse Brust gedrückt hatte. Da war mir die Episode mit der Schimpftirade wesentlich lieber.
    „Was beweisen dürfte, dass ich durchaus weibliche Anteile in mir habe“, versuchte ich das ganze mit einem Scherz zu überspielen.
    „Das habe ich nie angezweifelt“, gab David mit tiefer Stimme zurück, die nun nicht mehr amüsiert klang, obwohl immer noch ein Lächeln auf seinen Lippen lag.
    Arroganter Kerl, fuhr es mir durch den Kopf , und ausnahmsweise wünschte ich mir, er würde es hören. Aber er reagierte nicht darauf. Sein Blick wurde wieder prüfend.
    „Die nächste Frage ist also, was tust du, wenn du aufmerksam bist?“
    Ich beschloss , das Thema zu wechseln. „Wieso reden wir nicht zur Abwechslung mal über dich? Immerhin bist du hier derjenige, der sich in das Leben anderer Menschen einmischt. Wo hast du denn deine rätselhafte Fähigkeit her?“
    David zuckte lässig mit den Schultern. „Ich wurde mit dieser Gabe geboren. Hast du dieses Schutzgefühl schon einmal bei anderen Personen empfunden?“, versuchte er das Thema wieder auf seine ursprüngliche Frage zu lenken.
    „Gabe?“, rief ich verächtlich aus und ignorierte seine Frage einfach. „Du nennst es eine Gabe , andere Menschen auszuspionieren und für deine Zwecke zu nutzen?“
    „Ausspionieren ist ein hartes Wort und ich nutz e niemanden aus.“ Noch reagierte er gelassen, aber ich spürte, dass ihn meine Aussage innerlich reizte. Ein Grund mehr nachzuhaken.
    Ich zog pikiert eine Augenbraue hoch. „Ja, klar. Manche Mörder sehen sich auch im Recht.“ Der Blick, den David mir nun zuwarf, war definitiv gereizt.
    „Stellst du mich schon wieder in eine Reihe mit deinem finsteren, nächtlichen Angreifer?“
    „Noch weiß ich nicht, auf w essen Seite du stehst. Auf der guten oder auch auf der bösen?“
    David stieß ärgerlich die Luft aus. „Verdammt, ich h abe dich vor dem Typen gerettet! Wieso macht mich das zum Bösen?“
    Ich sah ihn einen Moment lang eingehend an, dann antwortete ich ruhig und m it Bedacht. „Weil er nicht der Einzige ist, der mir auflauert.“
    Durch Davids Augen zuckte Verblüffung, dann war Misstrauen in ihnen zu lesen. „Was willst du damit andeuten?“
    „Dass es kein Zufall war, dass du beide Male zur Stelle warst, als dieser Typ mich belästigt hat.“
    „Sondern?“
    „Ihr habt euch wie alte Bekannte begrüßt.“
    David schüttelte betont gelangweilt den Kopf. „Du urteilst schon wieder zu vorschnell , Josephine und damit völlig falsch.“
    Da war en sie wieder, die Arroganz und weltgewandte Überheblichkeit, die mich stets so auf die Palme brachten, und sie gingen auch diesmal nicht spurlos an mir vorbei. „Er stellte fest, dass ich ohne – wie drückte er sich aus? - ohne meinen persönlichen Leibwächter unterwegs war.“
    David sah mich an, als wäre ich ein Kleinkind, das die Welt nicht versteht. „Ach? Und was macht einen schützenden Leibwächter gleichzeitig zu einem bösen Typen, der dir auflauert? Das passt nicht zusammen, Josephine.“
    „ Eben“, bestätigte ich und lehnte mich in meinen Sessel zurück. „Deswegen vertraue ich dir ja auch nicht.“ David zwickte argwöhnisch die Augen zusammen und da ich keine Lust mehr auf eine höhnische oder sarkastische

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