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Envy-[Neid]

Envy-[Neid]

Titel: Envy-[Neid] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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»Was war denn dein Lieblingsbuch aus der Serie?«
    »Seitenwechsel.«
    Er zog eine Grimasse. »Ehrlich? Darin hatte Deck gefährlich viel Ähnlichkeit mit einem Weichei.«
    »Weil er gegenüber der weiblichen Hauptfigur einfühlsamer reagiert?«
    Parker legte spöttisch die Hände aufs Herz. »Er hat seine weibliche Seite entdeckt.«
    »Aber schon bald war er wieder ganz der alte Schuft. Am Ende des Buches hat er nur noch den Überflieger gemimt, der jeder Mann so gerne wäre.«
    »Wurde er deiner Fantasie gerecht?«
    »Deck Cayton?«
    »Dein Ehemann. Sein Buch hat doch wie ein Zündfunke auf deine Fantasie gewirkt. Entsprach – entspricht – er denn auch im Bett deinen Erwartungen?«
    Sie schaute ihm ins Gesicht. »Parker, diese Frage ist ungebührlich.«
    »Das heißt also nein.«
    »Das heißt, es geht dich nichts an. Deine Neugier bezüglich meines Privatlebens ist anmaßend. Und genau darum habe ich es gestern Abend und heute den ganzen Tag vermieden, mit dir allein zu sein. Ich fühle mich nicht wohl bei dem, was in der Mühle passiert ist. Ich bin verheiratet.«
    »Was ist denn in der Mühle passiert? Ich kann mich an nichts dort erinnern, was dich als verheiratete Frau kompromittieren würde.«
    Seine gespielte Unschuld machte sie rasend. Trotzdem würde sie das nie zeigen. Diese Genugtuung gäbe sie ihm nicht. Sie wechselte ihre Taktik und mimte die Gleichgültige, während sie die leere Schüssel auf das Tablett zurückstellte.
    »Parker, du misst diesem Kuss zu viel Bedeutung bei. Du hast gefragt, warum ich ihn zugelassen habe. Da du diesbezüglich verwirrt zu sein scheinst, möchte ich eines klarstellen. Ich habe das gemacht, weil es für uns beide unwürdig und beschämend gewesen wäre, wenn ich dagegen angekämpft hätte. Ein besseres Golfcart ist nicht der richtige Platz für einen Ringkampf zum Schutze meiner weiblichen Tugend. Und bilde dir ja keine Sekunde ein, ich hätte Angst vor dir gehabt.« Sie warf ihm einen neckischen Blick zu. »Dir hätte ich immer davonlaufen können.«
    »Aua! Maris, das hat weh getan. Jetzt zielst du unter die Gürtellinie.«
    »Meiner Ansicht nach ist das die einzige Form des Streitens, die du kennst.«
    »Es ist die einzige Form des Streitens. Basta.«
    »Mit anderen Worten: Du streitest also nur, um zu gewinnen?«
    »Getroffen«, sagte er scharf. »Sieg unter allen Umständen. Egal, was es kostet, egal, was man dafür tun muss. Diese Lektion habe ich gelernt, oder besser gesagt, sie wurde mir beigebracht. Wer ganz oben ankommen will, muss bereit sein, alles zu geben.«
    Seine heftige Reaktion auf dieses Thema beeindruckte sie. Aber da lag ein gefährliches, warnendes Glitzern in seinen Augen. Und so bohrte sie nicht weiter nach.
    »Ich wollte mit dir an Neid arbeiten. Wenn mir ein unwichtiger Kuss die Gelegenheit dazu verschafft, war das im Vergleich ein kleiner Preis. Können wir diese kindische Episode nicht hinter uns lassen und uns auf das konzentrieren, was mich in erster Linie hierher geführt hat? Dein Buch und mein Wunsch, es zu kaufen.«
    »Für wie viel?«
    Das Thema Geld hatten sie noch nie angeschnitten. Dass er jetzt plötzlich darauf kam, überraschte sie restlos.
    »Darüber habe ich noch nicht nachgedacht.«
    »Nun, dann tu’s.«
    »Das ist verfrüht.«
    »Für dich vielleicht, für mich nicht.«
    »Parker, ich habe noch kein vollständiges Manuskript gesehen. Vorher schließe ich keinen Vertrag.«
    »Und ich will mir keinen abbrechen und ein Buch fertig schreiben, damit du es dann vielleicht letztlich ablehnst.«
    »Tut mir Leid, aber so läuft das eben.«
    »Nicht bei mir.«
    Die vorher ausgedruckten Seiten lagen in einem ordentlichen Stapel auf seinem Schoß. Es juckte sie, sie zu lesen. Aber er hatte das Kinn kampfbereit nach vorne geschoben. In seiner Sturheit würde er keinen Millimeter nachgeben. »Wir könnten einen Kompromiss suchen.«
    »Ich höre«, sagte er.
    »Ich wäre bereit, dir einen vernünftigen Vorschuss anzubieten, sobald ich ein detailliertes Expose gelesen habe.«
    »Kommt nicht in Frage. Ich habe keine Lust, Exposes zu schreiben.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich lieber ganz spontan ohne eines schreibe.«
    »Du müsstest dich ja nicht sklavisch daran halten. Wenn du im weiteren Verlauf eine bessere Idee hast, werde ich dich nicht auf das Expose festnageln. Ich benötige lediglich eine umfassende Vorstellung, worauf deine Story abzielt. Einen Abriss des Plots.«
    »Damit wären die Überraschungen kaputt.«
    »Ich bin deine

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