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Enwor 10 - Die verbotenen Inseln

Enwor 10 - Die verbotenen Inseln

Titel: Enwor 10 - Die verbotenen Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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unter den Kriegern zu wüten begannen.
    Und dann waren sie plötzlich mitten drin.
    Skar erinnerte sich nicht einmal, überhaupt losgelaufen zu sein; vielleicht war er es auch nicht, vielleicht hatte Titch ihn einfach mitgerissen, oder ein Leben lang antrainierte Reflexe und Verhaltensweisen hatten einfach das Kommando über seinen Körper übernommen, so schnell und gründlich, daß sein Bewußtsein es nicht einmal mehr gemerkt hatte: von einer Sekunde auf die andere fand er sich inmitten eines wütenden Handgemenges, das nur aus ineinander verschlungenen Leibern, Bewegung, blitzenden Schwerten, Schreien und Blut zu bestehen schien. Quorrl kämpften gegen Quorrl, Giganten gegen Giganten, und es war ihm unmöglich, Freund und Feind auseinanderzuhalten. Alles wurde unwirklich. Schwäche und Erschöpfung waren vergessen, aber auch der Grund, aus dem sie diesen Ausbruch versucht hatten. Er wußte nicht einmal mehr, warum er überhaupt hier war, gegen wen er kämpfte, oder warum. Er hatte den Vergleich selbst oft benutzt, aber nun war es wirklich so — er war zu einer Maschine geworden, einem Ding, das einfach kämpfte, ganz gleich gegen wen oder aus welchem Grund. Sein Schwert bewegte sich vor und zurück, parierte Hiebe, blockte Angriffe ab und griff selbst an, traf und wurde getroffen…
    Es war die Hölle. Skar fiel und wurde von einem Quorrl wieder auf die Füße gezerrt, der eine Sekunde später von einem anderen Quorrl niedergestochen wurde. Skar hieb blindlings nach dem Angreifer, verfehlte ihn und stolperte weiter. Wieder wurde er getroffen, und wieder fiel er auf die Knie herab, sprang wieder hoch und taumelte weiter.
    Es war wie ein Rausch. Es war sein letzter Kampf, und etwas in ihm schien dies zu wissen und verlieh ihm die volle Kraft eines Berserkers, jedes bißchen Energie, das in seinem Körper war, einschließlich jener ungreifbaren Mächte, die das Leben in Gang hielten. Er würde sterben, selbst wenn er diesen Kampf gewann, das wußte er, denn die Kraft, die seinen Arm führte, war die Flamme des Lebens selbst, aber er war unfähig, darauf zu reagieren; nicht einmal mit Angst. Er stürmte weiter, ein Zwerg inmitten eines tobenden Heeres aus Giganten, der trotzdem von allen am schlimmsten wütete. Ohne daß er selbst es auch nur spürte, war plötzlich
er
es, der Rowls Bastarde anführte, und ebenso unmerklich begannen die Krieger aus Ninga vor ihm zurückzuweichen. Statt vor der geballten Macht der Quorrl spaltete sich die Schlachtreihe der Tempelkrieger mit einem Male vor ihm, und mehr als ein Quorrl warf seine Waffe fort und ergriff schreiend die Flucht, als er ihn erblickte, schreiend, einem Dämon gleich, scheinbar unaufhaltsam und unverwundbar, über und über mit Blut besudelt, seinem eigenen und dem der Quorrl, die er erschlagen hatte, blindlings mit seiner tödlichen Klinge um sich schlagend, deren jeden Widerstand durchdringender
Sternenstahl
längst sein Geschick ersetzt hatte.
    Die Krieger aus Ninga wichen immer schneller zurück; aus den Angreifern waren längst Verteidiger geworden, die Jäger selbst zu Gejagten. Der gesamte Trupp wankte wie ein einzelner Mann, der schwer getroffen worden war — und dann zerbrach die Schar der Angreifer endgültig in zwei Teile, bildete eine Gasse, durch die Skar und die Bastarde fast ungehindert hindurchstürmten. Wie von weit, weit her hörte Skar Titch etwas schreien, wandte sich im Laufen um und hielt nach dem Quorrl Ausschau. Er verstand nicht, was Titch rief, aber der Quorrl gestikulierte wild, deutete auf etwas, das vor Skar lag — und prallte plötzlich in vollem Lauf zurück, so heftig, als wäre er gegen ein unsichtbares Hindernis gerannt.
    Und mit ihm die anderen Bastarde.
    Ihr Vormarsch kam so abrupt zum Stehen, daß Skar sich in gut zehn Schritten Abstand von ihnen fand, ehe auch er stehenblieb und sich in die Richtung drehte, in die Titchs ausgestreckter Arm noch immer deutete.
    Fünfzig Schritte vor ihm, auf einem mannsgroßen Felsen stehend, groß und golden und hoch aufgerichtet, ein grausames Lächeln auf den Lippen, stand Ennart.
    Er war nicht allein. Am Fuße des Felsens, den er erklommen hatte, stand eine dicht an dicht geschlossene Reihe aus gut fünfzig Quorrl, und aus Rissen und Felsspalten, aus Schatten und Winkeln, aus Schluchten und Löchern krochen… Wesen.
    Sie hatten sich weiter verwandelt. Die beiden veränderten Quorrl, auf die sie in den Stollen Carans gestoßen waren, waren noch immer als Quorrl zu erkennen gewesen,

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