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Enwor 2 - Die brennende Stadt

Enwor 2 - Die brennende Stadt

Titel: Enwor 2 - Die brennende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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können, draußen in der Arena — im Kampf waren sie wenig mehr als ein einzelner Mann mit zwei Körpern und vier Armen und Beinen —, aber seine Sorge galt dem Danach. Er hatte wohl an die zwanzigmal an diesem Tag beschlossen, zu Del zu gehen und sich für seine Worte zu entschuldigen, aber irgend etwas hatte ihn regelmäßig davon abgehalten. Und der Ausdruck in Dels Blick sagte ihm, daß es dem jungen Riesen ebenso erging.
    Eigentlich, dachte er in einer sonderbaren Mischung aus Ironie und Resignation, benahmen sie sich wie zwei Kinder, die ihren Willen nicht bekamen und sich trotzig in zwei Ecken zurückgezogen hatten. Jeder wußte, daß der andere genauso im Recht oder Unrecht war wie er selbst, aber sie waren beide zu stolz, den ersten Schritt zu tun.
    Ein schmetternder, mehrfach gebrochener Posaunenstoß riß ihn aus seinen Gedanken. Er sah auf, starrte eine halbe Sekunde zum Tor hinüber und wandte sich dann mit einem Stirnrunzeln an Cubic.
    »Unsere Ehrengäste«, beantwortete der Lastar Skars unausge-
    sprochene Frage. Ein unglückliches Lächeln erschien auf seinen Zügen, wurde aber gleich darauf von einem Ausdruck ängstlicher Nervosität abgelöst. Seine Hände fuhren wie kleine lebende Wesen über seinen Gürtel, und Skar konnte trotz der schlechten Beleuchtung erkennen, daß er schwitzte.
    Skar fuhr mit einem Ruck herum, legte die rechte Hand auf den Schwertgriff und starrte schweigend und mit unbewegtem Gesicht zum Tor hinüber. Das Kreischen der Menge war leiser geworden und wurde vom monotonen Prasseln des Regens fast übertönt.
    »Hat es Sinn, wenn ich euch ... Glück wünsche?« fragte Cubic.
    Skar mußte gegen seinen Willen lächeln. »Vielleicht nicht«, sagte er. »Aber es schadet auch nicht, und ich —«
    Er brach ab, als sich dicht neben dem Tor eine schmale Holztür auftat und eine grauverhüllte Frauengestalt in die Halle hinaustrat. Seine Haltung straffte sich. Cubic blinzelte verwirrt, folgte seinem Blick und zauberte ein paar mißbilligende Falten auf die Stirn.
    »Das Betreten der Halle ist —«, begann er, brach aber sofort ab, als Skar ihm einen Wink gab.
    »Laß gut sein, Cubic«, sagte Skar. »Ich kenne die Frau.«
    »Aber sie hat hier nichts verloren«, protestierte Cubic. »Der Kampf beginnt in wenigen Augenblicken und . ..«
    Skar ging wortlos an ihm vorbei und blieb zwei Schritte vor Gowenna stehen.
    »Ihr seid also gekommen«, stellte er fest.
    Auf Gowennas Gesicht erschien so etwas wie ein Lächeln. »Habt Ihr daran gezweifelt?«
    Skar schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er bedauernd. »Aber ich hatte gehofft, daß Ihr nicht kommt.«
    Gowenna machte eine wegwerfende Handbewegung und sah an Skar vorbei zuerst zu Del, dann zu Cubic hinüber. Es fiel ihr schwer, ihre Verachtung zu verbergen, als sie den Lastaren ansah. »Ich sehe, daß Ihr Euch bereits entschieden habt«, sagte sie, ohne Skar anzublicken. »Aber ich muß Euch trotzdem fragen — werdet Ihr kommen?«
    Skar schwieg eine ganze Weile. Er hatte Del nichts von seiner Begegnung mit der Errish erzählt, und er hatte — wider besseres Wissen — bis zum letzten Moment gehofft, es auch nicht tun zu müssen.
    »Nein«, sagte er schließlich. »Und das ist endgültig. Ihr könnt Eurer Herrin ausrichten, daß wir Ikne noch heute abend verlassen werden. Aber auf unserem Weg.«
    Zu seiner Überraschung lächelte Gowenna. »Wir haben Eure Antwort vorausgeahnt«, sagte sie ruhig. »Wenn ich trotzdem gekommen bin, dann nur, um Euch eine letzte Chance zu geben. Ist Euer Kamerad mit Eurer Entscheidung einverstanden?«
    Skar zögerte einen winzigen Augenblick, aber er zweifelte nicht daran, daß Gowenna es registrierte und wahrscheinlich auch richtig deutete. »Ja«, sagte er.
    »Gut. Es ist Eure Entscheidung. Aber von jetzt an ist auch alles, was geschieht, Eure Schuld. Sucht bei Euch selbst, wenn Ihr jemandem die Verantwortung geben wollt.« Sie schenkte ihm einen letzten, beinahe verächtlichen Blick, fuhr mit einem zornigen Ruck herum und verschwand auf dem gleichen Weg, auf dem sie gekommen war.
    Skar wartete, bis die Tür hinter ihr ins Schloß gefallen war, ehe er sich herumdrehte und zu Del und Cubic zurückkehrte.
    »Wer war das?« fragte Del.
    »Jemand, den du nicht kennst«, antwortete Skar barsch. »Wie du siehst, bist du nicht der einzige, der Ärger mit Frauen hat.«
    Del starrte ihn kurz an und wandte sich dann beleidigt ab.
    »Ich erkläre es dir, wenn der Kampf vorbei ist«, fügte Skar etwas leiser

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