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Enwor 2 - Die brennende Stadt

Enwor 2 - Die brennende Stadt

Titel: Enwor 2 - Die brennende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Falle, Herr«, zischte eine Stimme an Skars Ohr. »Sie können es sich nicht leisten, auch nur einen von uns am Leben zu lassen.«
    Skar nickte. »Ich weiß«, gab er ebenso leise zurück. »Aber wir müssen es wenigstens versuchen. Tretet zurück.« Er räusperte sich, senkte seine Waffe um eine Winzigkeit und trat einen Schritt auf den Hof hinaus. »In Ordnung«, sagte er laut. »Schickt euren Mann herein. Aber nur einen. Und ohne Waffen. Wenn ihr irgendwelche Tricks versucht, stirbt er als erster.«
    Eine dunkle Gestalt löste sich aus den Schatten und trat auf den Hof hinaus.
    Skar sog überrascht die Luft zwischen den Zähnen ein, als er den Unterhändler sah.
    Der Mann war ein Zwerg. Seine Größe mochte kaum mehr als einen Meter betragen, und Skar konnte trotz des lose fallenden Umhangs, der bis auf die Knöchel hinabfiel und seine Gestalt verbarg, erkennen, daß er spindeldürr sein mußte. Das Gesicht lag unter einer dreieckigen Kapuze, die so tief in die Stirn gezogen war, daß nur das Kinn und ein Teil des Mundes unter dem messerscharf gezogenen Schatten sichtbar blieben. Er ging mit raschen, trippelnden Schritten bis in die Mitte des Hofes, drehte sich einmal um seine Achse und wandte sich dann an Skar. Seine Bewegungen wirkten übertrieben schnell und kraftvoll, wie man es oft bei Menschen sah, die körperliche Kleinheit durch entschlossenes Auftreten zu kompensieren suchten und dabei weit genug über das Maß des Nötigen hinausschössen und dadurch das Gegenteil erreichten.
    »Ihr seid dieser Satai?« fragte er.
    Skar schluckte die bissige Antwort, die ihm auf der Zunge lag, hinunter und beließ es bei einem stummen Kopfnicken.
    »Ich habe Euch mir größer vorgestellt«, fuhr der Zwerg fort. »Ihr seht gar nicht aus wie ein mächtiger Krieger.«
    »Was willst du?« erwiderte Skar unwillig. »Bist du zum Verhandeln gekommen, oder möchtest du mich nur beleidigen?«
    Der Zwerg lachte leise. Seine Stimme klang im Verhältnis zu seiner Größe ungewöhnlich voll und tief. »Es gibt nichts zu verhandeln«, sagte er bestimmt. »Es bleibt nur die Frage, ob du uns freiwillig folgst oder nicht.«
    »Und wohin soll ich dir folgen?«
    »Es gibt jemanden, der dich zu sprechen wünscht«, antwortete der Zwerg. »Du kennst ihn.«
    Skar nickte. »Vela.«
    »Du kannst dich wehren«, fuhr der Zwerg fort, »und wir bringen dich mit Gewalt weg. Aber du kannst auch freiwillig mitkommen. Das Ergebnis bleibt sich in jedem Fall gleich.«
    »Für dich nicht«, sagte Skar ruhig.
    »Du würdest Hand an einen Zwerg legen?« ächzte der kleinwüchsige Mann.
    Skar vermochte nicht zu sagen, ob seine Worte spöttisch oder ernst gemeint waren.
    »Ich vergreife mich mit Vorliebe an Zwergen«, antwortete er im gleichen Tonfall. »Deinen Begleitern scheint es ja auch nichts auszumachen, wehrlose Männer abzuschlachten. Warum also sollte ich Rücksicht auf dich nehmen? Nur weil du kleiner bist als ich?«
    Der Zwerg machte eine wegwerfende Handbewegung. »Soldaten«, sagte er abfällig. »Wozu sind sie gut, wenn nicht zum Sterben? Du kommst mit?«
    Skar überlegte fieberhaft. Das Leben der vier Männer lag allein in seiner Hand, aber er hatte praktisch keine Chance mehr, sie zu retten. Der Zwerg hatte seine Lage genau richtig beschrieben. Er konnte sich wehren und ein paar von ihnen umbringen, aber das Ergebnis blieb sich gleich.
    »Gib mir dein Wort, daß du die Männer am Leben läßt, und ich komme mit«, sagte er.
    Wieder lachte der Zwerg, und diesmal war sich Skar sicher, daß er sich den boshaften Unterton in seiner Stimme nicht nur einbildete. »Du kannst mein Wort so oft haben, wie du willst«, sagte er. »Allerdings hast du keine Garantie, daß ich es auch halte.«
    Skar nickte betrübt. »Das stimmt«, meinte er. Dann ließ er sein Schwert fallen, war mit einem Satz bei dem Zwerg und riß ihn wie ein Spielzeug vom Boden hoch. Sein Arm schlang sich um den dürren Hals des Gnoms, verdrehte ihn, daß er die Knochen knacken hörte, und lockerte den Griff um eine Winzigkeit, gerade weit genug, ihn atmen zu lassen und den Schmerz dicht an der Grenze des Erträglichen zu halten.
    »Du bist zu vertrauensselig, Winzling«, sagte er freundlich. »Ich werde dich begleiten. Aber erst, wenn diese vier Männer in Sicherheit sind.«
    Der Zwerg strampelte hilflos mit den Beinen und versuchte, Skar mit seinen dürren Krallenfingern die Augen auszukratzen. Skar verstärkte den Druck auf sein Genick. Der Zwerg keuchte, und der dürre Körper

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