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Enwor 6 - Die Rückkehr der Götter

Enwor 6 - Die Rückkehr der Götter

Titel: Enwor 6 - Die Rückkehr der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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alles ganz anders war? Wenn er einen Fehler beging, einen entsetzlichen, nicht wieder gut zu machenden Fehler?
    Der Satai hob die Hand. »Bringt ihm eine Decke«, sagte er.
    »Und heißen Wein.«
    Widerspruchslos erhob sich einer der Quorrl, ging zu den Pferden hinüber und kam nach Augenblicken mit einem zusammengerollten Fellmantel zurück. Skar nahm ihn dankbar entgegen, rollte ihn mit zitternden Fingern auseinander und versuchte, ihn überzustreifen, ohne sich zu erheben. Er stellte sich dabei bewußt ungeschickt an, was Trash zu einem leisen, hämischen Lachen veranlaßte.
    Der Satai lachte nicht. Zwischen seinen Brauen entstand eine tief eingegrabene Falte. Mißtrauen blitzte in seinem Blick auf. Aber er schwieg, bis sich Skar in den Mantel gewickelt und den Becher mit dampfendem Wein entgegengenommen hatte, den ihm der Quorrl reichte. Skar stöhnte vor Schmerz, als das heiße Getränk seinen lädierten Zahn berührte.
    »Jetzt sprich!« sagte der Satai schließlich. »Wie ist dein Name? Wo kommst du her? Und was ist mit dir passiert?«
    »Mein Name ist S... jar«, antwortete Skar. Das unmerkliche Stocken in seinen Worten mußte dem Satai auffallen, denn in seinem Blick blitzte es abermals mißtrauisch auf, aber er sagte nichts, sondern machte nur eine ungeduldige Geste, weiterzusprechen. »Ich bin fremd hier«, sagte er. »Ich wollte hinauf nach Thbarg, vielleicht an die Küste, aber ich wurde überfallen.« »Überfallen? Von wem?«
    Skar zuckte mit den Achseln. »Ich weiß es nicht, Herr«, sagte er. Er stöhnte, hob die Hand an seine schmerzende Wange und verzog das Gesicht zu einer Grimasse der Qual. »Es waren sieben oder acht. Straßenräuber, denke ich. Gesindel, das von dem lebt, was es von ehrlichen Männern wie mir stiehlt. Meinen Begleiter haben sie mit einem Speer durchbohrt, und mir selbst fast den Schädel eingeschlagen.«
    »Und dann haben sie dich einfach so laufen lassen?«
    Skar schüttelte hastig den Kopf. »Nein. Sie... sie haben mich ausgezogen und an einen Baum gebunden, damit ich erfrieren soll. Aber ich hatte Glück. Ich konnte die Fesseln lösen und entkommen. Ihre Wache hat geschlafen.« »Soll das heißen, daß sie dich verfolgen?« fragte Trash mißtrauisch.
    »Nein«, antwortete Skar, ganz bewußt eine Spur zu schnell, um überzeugend zu wirken. »Sie... sie halten mich sicher für tot. Ich bin den ganzen Tag gelaufen, nur um nicht zu erfrieren, und —«
    »Wir sollten ihn davonjagen«, sagte Trash, an den Satai gewandt. »Bevor sie seine Spur aufnehmen und hierher kommen.« Der Satai lächelte dünn. »Und?« fragte er. »Hast du Angst vor ein paar Wegelagerern?«
    »Sie werden bestimmt nicht kommen, Herr!« sagte Skar hastig. »Und wenn, werden sie einen Mann wie Euch nicht angreifen. Ihr seid Satai!« Bei den letzten Worten bemühte er sich, seine Stimme bewundernd klingen zu lassen; und gleichzeitig auch mit einer Spur jener Unverschämtheit, die sich nur die Schwachen den Starken gegenüber erlauben durften. Und tatsächlich schien sich der Satai geschmeichelt zu fühlen, denn auf seinen Lippen erschien ein dünnes Lächeln.
    Aber nur für einen Moment. Dann wurde er übergangslos wieder ernst.
    »Und was erwartest du nun von uns?« fragte er. »Vielleicht eine Eskorte bis Denwar? Oder würde es reichen, wenn wir die Wegelagerer verfolgen und niedermachen?« Der Spott in seiner Stimme war unüberhörbar, aber Skar versuchte, den Ärger zu ignorieren, den seine Worte in ihm wachriefen.
    »Wenn Ihr mir... Kleider geben könntet«, sagte er zögernd.
    »Und vielleicht etwas Proviant. Ich bin ein reicher Mann«, fügte er hastig hinzu. »Auch wenn es im Moment nicht so aussieht. Ich habe Verwandte in Denwar, die Euch entschädigen würden, sehr großzügig sogar.« Er deutete zum Waldrand. »Ihr habt zwei Pferde. Vielleicht könntet ihr mir eines verkaufen?«
    Der Satai starrte ihn an- und begann schallend zu lachen. »Du bist ein Narr, Sjar — oder wie immer du heißen magst«, sagte er, nachdem er sich wieder beruhigt hatte. »Ich bin Satai, kein Pfandleiher! Den Mantel da und Essen kannst du haben, aber du wirst wohl zu Fuß nach Denwar laufen müssen.«
    »Ihr braucht die Pferde«, stellte Skar betrübt fest. »Ihr trefft Euch hier mit Freunden?«
    Wieder lachte der Satai, und diesmal stimmten auch die beiden Quorrl in sein Gelächter ein. »Nicht unbedingt«, antwortete er amüsiert. »Sagen wir — wir sind auf der Jagd. Nach einem ganz besonderen Wild.« Er lachte

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