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Enwor 8 - Der flüsternde Turm

Enwor 8 - Der flüsternde Turm

Titel: Enwor 8 - Der flüsternde Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Es war, als hätte es erst des Anblickes der furchtbaren Magie der Zauberpriester bedurft, um ihn wieder zu dem zu machen, was er vor einer kleinen Ewigkeit einmal gewesen war: einem Satai. Zum ersten Mal seit langer, langer Zeit wieder fühlte er jene Kälte und Gelassenheit in sich aufsteigen, die die Grundfeste der Satai-Disziplin war, jene schon fast maschinenhafte Logik und Ruhe, die die Satai erst zu dem machte, was sie waren.
    Reglos wartete er ab, bis auch der letzte Zauberpriester auf den Rücken seines gewaltigen Reittieres hinaufgeschwebt war. Die schuppigen Kolosse begannen sich zu bewegen, und die Erde unter Skars Füßen zitterte. Ein Hagel aus Staub und kleinen Gesteinssplittern ging auf Skars Versteck nieder, als einer der Giganten den Schwanz peitschen ließ und einen hausgroßen Felsbrocken zermalmte, aber er bewegte sich auch jetzt noch nicht, sondern wartete, bis sich die Ungeheuer eines nach dem anderen herumgedreht hatten und mit scheinbar schwerfälligen, aber unglaublich weitgreifenden Schritten in der Nacht verschwanden. Erst dann erhob er sich aus seiner Deckung und huschte zurück in die Richtung, aus der er gekommen war.
    Der Geröllhang war nicht mehr leer, als er an dessen Fuß zurückkehrte. Ein halbes Dutzend schlanker Gestalten in den schwarzen Zeremonienmänteln der
Errish
suchte die zerklüftete Halde ab, Fackeln wurden geschwenkt, Rufe schwirrten hin und her. Skar verspürte ein flüchtiges Gefühl von Schadenfreude, als er Kiina sah, die mit offensichtlich wachsender Verwirrung die Stelle absuchte, an der sie ihn niedergeschlagen hatte. Aber er verscheuchte auch dieses Gefühl. Anschi war nicht dumm. Es würde nicht mehr lange dauern, und sie würde die richtigen Schlüsse aus der Tatsache ziehen, daß er nicht mehr da war. Skar huschte zur Seite, tauchte in die Schatten der Nacht ein und näherte sich zum dritten Mal der Höhle unter dem Berggipfel.
    Er war auch dieses Mal sehr vorsichtig. Zwar bestand kaum die Gefahr, auf einen der Zauberpriester zu treffen, aber er hatte nicht vergessen, was Drasks Doppelgänger zu Anschi gesagt hatte: die
Errish
würden aufjeden Fall zurückkehren, um Titch zu holen. Er näherte sich der Höhle in einem weiten Bogen, spähte vorsichtig hinein und stellte erleichtert fest, daß sie leer war. Trotzdem achtete er sorgsam darauf, aus dem Schein des bereits halb heruntergebrannten Feuers zu bleiben, als er sich Titch näherte, und er kniete auch so neben dem Quorrl nieder, daß er den Höhleneingang im Auge behalten konnte. Er hatte keine besondere Lust, zum zweiten Mal mit einem Stein oder Kiinas Nervengriff Bekanntschaft zu machen.
    Der Quorrl lag auf dem Rücken. Sein goldener Helm war verrutscht, die rechte Seite, auf die er gefallen war, eingedrückt, und Titchs Augen standen offen, wie die des Kriegers unter dem Eingang. Skar untersuchte ihn flüchtig und stellte erleichtert fest, daß auch er noch atmete.
    Aber das war auch schon alles, was ihn erleichterte. Er sah keine Möglichkeit, den Quorrl
aufzuwecken.
    Er versuchte es, rüttelte ein paarmal an seiner Schulter, rief seinen Namen, so laut er konnte, und ohrfeigte ihn schließlich — mit dem einzigen Ergebnis allerdings, sich an Titchs stahlharten Schuppen den Handrücken aufzureißen.
    Enttäuscht richtete er sich auf, sah sichernd zum Eingang zurück und begann die Höhle abzusuchen. Für einen Moment blieb sein Blick auf der Glut hängen, und er erwog den Gedanken, dem Quorrl Schmerz zuzufügen, um ihn aufzuwecken, verwarf ihn aber rasch wieder. Zum einen gab es nicht viel, was einem Quorrl nennenswerte Schmerzen zufügte, ohne ihn schwer zu verletzen, und zum anderen war er ziemlich sicher, daß keine Macht der Welt die betäubende Wirkung des grünen Feuers aufheben konnte, ehe sie nicht von selbst wich. Er fuhr fort, die Höhle zu untersuchen.
    Skar wußte, daß die Kaverne keinen zweiten Ausgang hatte. Es gab einen winzigen, von hier aus nicht direkt einsehbaren Spalt in ihrer rückwärtigen Wand, der aber nach kaum zwei Metern blind endete, aber selbst, wenn er zum einen ins Freie geführt hätte und zum anderen breit genug gewesen wäre — Skar hätte einfach nicht die Kraft gehabt, den über vierhundert Pfund schweren Quorrl auch nur durch die Höhle zu schleifen, geschweige denn, nach draußen. Ganz davon abgesehen, daß Anschi durchaus in der Lage war, bis fünf zu zählen, und Titchs goldene Rüstung unver...
    Und dann wußte er, was er tun mußte.
    Der Gedanke erschien

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