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Eobal (German Edition)

Eobal (German Edition)

Titel: Eobal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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die eine Richtung, kurz darauf verschwand ein Röhrchen oder eine kleine Plastiktüte in die andere, nicht gerade verdeckt, aber diskret. Dealer, und soweit Josefine das erkennen konnte, Dealer für die gängigen Stoffe, von denen viele auf Eobal nicht einmal verboten waren oder für die das Verbot zumindest nur nominell bestand. Mögliche Ansprechpartner in Sachen Zharani-Perlen, wenngleich sie den Eindruck machten, dass dieser Stoff für sie eine Nummer zu groß war. Auch auf Eobal wurden Zharani nicht offen gehandelt. Sollte herauskommen, dass die Regierung derlei duldete, musste sie mit harten Sanktionen rechnen – nicht zuletzt von den Meranern. Dem Kalifat war glatt eine Invasion zuzutrauen, und die Grenze war nicht weit.
    Josefine ließ sich Zeit. Der erste Whisky war leer, sie orderte Nachschub. Sie konnte einiges vertragen und für Notfälle hatte sie entsprechende Medikamente bei sich, die zwar den Körper belasteten, aber die Wirkungen vor allem von Alkoholika kompensierten. Zwei Whisky Soda richteten bei ihr jedoch nicht viel aus. Der Barkeeper war damit zufrieden, dass sie sofort und reichlich zahlte, er drängte ihr kein Gespräch auf. Auch die neben ihr Sitzenden warfen ihr nur manchmal einen Blick zu, ließen sie aber ansonsten in Ruhe. Vielleicht wollte sie sich ja nur ungestört zuschütten, dann sollte das allen recht sein.
    Nachdem sie das zweite Glas geleert hatte, kam sie zu dem Schluss, dass sie alles herausgefunden hatte, was sich durch bloße Beobachtung ermitteln ließ. Sie winkte dem Keeper zu und ließ einen etwas größeren Kreditschein sehen.
    »Mir ist langweilig. Ich hätte Lust auf ein Spielchen. Karten. Läuft da was?«
    Der Mann mit dem ausdruckslosen Gesicht nickte und machte eine Kopfbewegung in Richtung auf eines der Hinterzimmer.
    »Bei Carlotta läuft immer was.«
    »Kann man da einsteigen?«
    »Minimum ist hundert, und man sollte etwas mehr dabei haben.«
    Sie ließ den Rand eines Scheinbündels aus ihrer Hemdtasche scheinen. Sie hatte sich mit Daxxels Genehmigung reichlich im Konsulatsfonds bedient. Der Keeper nahm das Geld aufmerksam zur Kenntnis, dann steckte er in einer gleitenden Bewegung den Schein ein, den sie ihm rübergeschoben hatte.
    »Gehen Sie. Sagen Sie, auf Empfehlung von Al und mit Grüßen für Carlotta. Man wird Ihnen Platz am Tisch machen.«
    Zant nickte dem Keeper zu und rutschte vom Barhocker. Sie schlenderte zum Vorhang vor dem Hinterzimmer, hinter dem sich eine geschlossene Tür verbarg. Sie öffnete, ohne zu klopfen, und rannte gegen eine weitere Wand aus Gerüchen und Dunst. Was immer hier geraucht wurde, es war gut dazu geeignet, einen empfindlichen Gelegenheitsspieler durch bloßes Atmen ins Delirium zu schicken. Zant war einiges gewöhnt, daher wartete sie, bis sich ihr Blick etwas klärte, und sah sich um.
    Ein runder Tisch, vier Wesen. Drei waren Terraner; eine Frau, wahrscheinlich Carlotta, und zwei Männer. Alle trugen durchaus gepflegte Kleidung, doch die blutunterlaufenen Augen der beiden Männer und das leichte Zittern ihrer Hände sprachen Bände. Sie hielten Karten in den Händen und bewegten sich mit der Eleganz von Profispielern, die trotz des Zitterns deutlich erkennbar wurde. Carlotta dagegen wirkte frisch und ausgeruht. Der hohe Stapel Bargeld vor ihr schien ihrem Wohlbefinden durchaus zuträglich zu sein. Die meisten Gewinne gingen hier anscheinend aufs Haus, denn dass Carlotta für die Inhaber spielte, bezweifelte Zant keine Sekunde.
    Die vierte Person am Tisch war ein Meraner.
    Zant verzog keine Miene, aber sie musste ihre Überraschung verbergen. Meraner waren gemeinhin dafür bekannt, das Glücksspiel zu verabscheuen, wie sie ohnehin nicht gerade für ihre hedonistischen Verhaltensweisen berühmt waren. Einen Meraner hier sitzen zu sehen, mit einem Kartensatz in den Klauen und einem kalten Glitzern in den Augen, war durchaus bemerkenswert.
    »Ja?«, durchbrach die Frage Carlottas ihre Gedanken.
    »Ich bin hier auf Empfehlung von Al und mit Grüßen für Carlotta.«
    »Ah. Fein. Bares?«
    Die Frau verschwendete ihren Atem jedenfalls nicht mit unnötiger Konversation. Zant ließ kurz ihr Bündel mit dem Eintrittsgeld sehen. Carlotta wies mit der Nasenspitze auf den einzigen freien Stuhl.
    »Wir spielen arkturisches Poker, die konservative Variante«, informierte sie Zant, nachdem diese sich gesetzt hatte. »Geht das in Ordnung?«
    Die Soldatin nickte. Sie war mit dem Spiel gut vertraut, es erfreute sich überall großer

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