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Episode I - Die dunkle Bedrohung

Episode I - Die dunkle Bedrohung

Titel: Episode I - Die dunkle Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Sees auf, der so schlammig war, daß man in dem reflektierten Zwielicht auf der Oberfläche nichts erkennen konnte. Jar Jar beugte sich vor und stützte die dreifingrigen Hände auf knochige Knie, während er nach Atem rang. Er drehte sich noch einmal in die Richtung, aus der sie gekommen waren, und die langen Ohren flatterten bei der Bewegung. Obi-Wan schüttelte tadelnd den Kopf. Er war nicht glücklich über die Entschei-dung des Jedimeisters, sich mit dieser grotesken Kreatur einzulassen.
    In der Ferne konnten sie das tiefe Brummen der Föderationstransporter hören.
    »Wie weit ist es noch?« wollte Qui-Gon von ihrem widerstrebenden Führer wissen.
    Der Gungan zeigte auf den See. »Wir jetzt unter Wasser gehen, okeday?«
    Die Jedi schauten einander an, holten dann kleine Behälter aus ihren Gewändern und schüttelten Atemmasken von Handflächengröße heraus.
    »Ich euch warnen.« Jar Jar sah von einem zum anderen. »Gungan keine Außenweltler mögen. Kein Willkommen für euch.«
    »Beweg dich«, sagte Qui-Gon und schob sich das Atemgerät zwischen die Zähne.
    Der Gungan zuckte die Achseln, als wolle er alle Verantwortung für das, was folgen würde, ablehnen, dann wandte er sich wieder dem See zu, vollführte einen wilden doppelten Salto und verschwand in dem schlammigen Wasser.
    Die Jedi wateten hinter ihm her.
    Sie schwammen im trüben Wasser nach unten; die Jedi folgten der schlanken Gestalt des Gungan, der im Wasser viel eher zu Hause zu sein schien als an Land. Er schwamm anmutig, die langgezogenen Glieder ausgestreckt, während er seinen Körper wellenförmig bewegte. Sie schwammen lange Zeit immer tiefer in den See, und langsam wurde das Licht von der Oberfläche schwächer. Nun schien es nur noch Licht von unten zu geben, dessen Herkunft nicht deutlich festzustellen war. Minuten vergingen, und Obi-Wan war sich immer weniger sicher, ob es eine gute Idee gewesen war, dem Gungan zu folgen.
    Dann tauchte plötzlich ein neues Licht auf, diesmal ein stetiges Glühen dicht vor ihnen. Langsam kam Otoh Gunga in Sicht. Die Stadt bestand aus einer Ansammlung ballonähnlicher Blasen, die miteinander verbunden und an mehreren Felssäulen verankert waren. Eine nach der anderen wurden die Blasen deutlicher, und man konnte die Einzelheiten der Gebäude und die Gestalten der Gungan darin erkennen.
    Jar Jar schwamm direkt auf eine der größeren Blasen zu, dicht gefolgt von den Jedi. Als er die Blase erreichte, drückte er mit den Händen dagegen, und sie gab nach, nahm erst seine Arme, dann Kopf und Rumpf und schließlich die Beine auf, verschlang ihn und schloß sich wieder hinter ihm. Die staunenden Jedi folgten, bewegten sich durch diese seltsame Membran und trafen auf keinen Widerstand.
    Drinnen fanden sie sich auf einer Plattform wieder, von der man zu einem von Gebäuden umgebenen Platz herabsteigen konnte. Gleichmäßiges Licht kam von den Wänden der Blase und beleuchtete das Innere. Die Jedi stellten fest, daß sie die Luft atmen konnten. Als sie in ihren triefenden Kleidern zum Platz hinabgingen, erspähten einige Gungan sie und rannten mit entsetztem Geschrei davon.
    Kurz darauf erschien eine Truppe uniformierter Gungansol-daten auf zweibeinigen Reittieren mit Schnäbeln, die ihren eigenen nicht unähnlich waren. Das waren Kaadu, erinnerte sich Qui-Gon - Sumpfläufer mit kräftigen Beinen, großer Ausdauer und scharfen Sinnen. Die Gungan waren mit langen, tödlich aussehenden Elektrostäben bewaffnet, die sie benutzten, um die erschrockenen Bürger zur Seite zu schieben, während sie sich den Eindringlingen näherten.
    »Haydee Ho, Cap'n Tarpals«, grüßte Jar Jar den Anführer der Truppe vergnügt. »Ich wieder da!«
    »Schlechte Idee, Jar Jar Binks!« meinte der andere verärgert. »Jetzt du zu Boss Nass gehen. Diesmal viel Ärger für dich.«
    Er ignorierte die Jedi, stieß Jar Jar rasch mit seinem Elektro-stab an und versetzte dem unglücklichen Gungan einen Schlag, der ihn einen halben Meter in die Höhe riß. Jar Jar rieb sich leise brummelnd das Hinterteil.
    Die Gungansoldaten führten sie entlang mehrerer miteinander verbundener Passagen durch die Gebäude der Stadt. Ihr Ziel war, wie Jar Jar ihnen zuflüsterte, der Sitzungssaal im hohen Turm. Dieser Raum war nach allen Seiten transparent, und kleine leuchtende Fische schwammen außerhalb der Membran umher wie winzige Sterne vor einem dunkleren Hintergrund. Eine lange, kreisrunde Bank beherrschte ein Ende des Raums; ein Teil dieser Bank war höher

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