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Episode I - Die dunkle Bedrohung

Episode I - Die dunkle Bedrohung

Titel: Episode I - Die dunkle Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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einzelnen Funktionen vertraut, während Jar Jar Binks, der neben ihm hockte, sinnloses Zeug vor sich hin schwatzte. Qui-Gon saß schweigend und wachsam hinter ihnen im Schatten.
    »Das verrückt, total verrückt!« stöhnte Jar Jar, während sich das Bongo langsam von den schimmernden, beleuchteten Blasen von Otoh Gunga entfernte und tiefer ins Wasser von Na-boo eindrang.
    Das Bongo war ein unansehnliches kleines Unterwasserfahrzeug, das hauptsächlich aus einem Elektrokraftwerk, einem Steuerungssystem und den Passagierkabinen bestand. Dank seiner flachen, nach hinten weisenden Flossen und Hecktentakel, die rotierten, um das Schiff vorwärts zu bewegen, sah es ein wenig wie ein Tintenfisch aus. Drei blasenförmige Passagierkabinen befanden sich jeweils auf einem Flügel und vorne an der Nase.
    Die Jedi und der Gungan saßen in der vorderen Blase, wo Obi-Wan die Instrumentenkonsole bediente und Jar Jar ihnen den Weg zeigen sollte. Offensichtlich gab es Unterwasserpassagen durch den gesamten Planeten, und wenn man die richtige fand, konnte man viel Zeit sparen.
    Oder, dachte Obi-Wan finster, sich umbringen.
    »Wir sterben werden«, murmelte Jar Jar bedrückt. Er hob den flachen Schnabel von dem Leitsystem, das er vor sich hatte, und drehte sich zu dem Jedi um, wobei seine langen Ohren aufs lächerlichste wackelten. »Wohin wir gehen, Cap'n Quig-gon?«
    »Du bist der Navigator«, murmelte Qui-Gon. Jar Jar schüttelte den Kopf. »Ich? Nix da. Ich nix wissen.«
    Qui-Gon legte dem Gungan eine Hand auf die Schulter. »Immer mit der Ruhe, mein Freund. Die Macht wird uns leiten.«
    »Macht? Welche Macht?« Jar Jar schien nicht beeindruckt. »Super Sache, Macht, jede Wette. Macht mich retten, Macht euch retten, wie?« Obi-Wan schloß verzweifelt die Augen. Das würde eine Katastrophe werden. Aber eine Katastrophe, mit der Qui-Gon zurechtkommen mußte. Es war nicht seine Sache, sich hier einzumischen. Immerhin war es Qui-Gon gewesen, der beschlossen hatte, Jar Jar Binks mitzunehmen. Nicht, weil der Gungan ein erfahrener Navigator war oder auch nur die geringste Spur einer anderen Begabung gezeigt hatte, sondern weil er ein weiteres Projekt darstellte, das Qui-Gon mit seiner üblichen Mißachtung aller Entscheidungen des Rats für lohnend hielt.
    Das war eine Neigung, die Obi-Wan immer wieder staunen und frustriert den Kopf schütteln ließ. Sein Mentor war vielleicht der größte Jedi seiner Zeit, ein Mann mit großem Einfluß im Rat, ein starker und mutiger Krieger, der sich selbst von der größten Herausforderung nicht einschüchtern ließ, und ein guter und liebenswerter Mensch. Vielleicht war es das, was ihm so viel Ärger eingebracht hatte. Er hatte sich dem Rat wiederholt in Angelegenheiten widersetzt, die Obi-Wan kaum für des Nachdenkens wert erachtete. Er hatte seine eigene Vorstellung von den Zielen eines Jedi, von den Diensten, die er der Gesellschaft leisten und den Idealen, denen er sich annehmen sollte, und dieser Vorstellung folgte er mit unerschütterlicher Zielstrebigkeit.
    Obi-Wan war jung und ungeduldig, dickköpfig und längst nicht so eins mit der Macht wie Qui-Gon, aber er glaubte doch, besser als sein Meister zu verstehen, was es bedeutete, sich zu überschätzen und zu viele Aufgaben gleichzeitig bewältigen zu wollen. Qui-Gon neigte dazu, alles aufs Spiel zu setzen, wenn er eine Herausforderung fand, die ihn interessierte -selbst wenn er sein Leben dabei riskierte.
    Wie zum Beispiel jetzt. Jar Jar war ein Risiko allererster Ordnung, und es gab keinen Grund anzunehmen, daß es ihnen auch nur den geringsten Vorteil bringen könnte, wenn er sie weiterhin begleitete.
    Der Gungan murmelte immer noch vor sich hin und starrte dabei die ganze Zeit durch das Sichtfenster, als suchte er ein Straßenschild, das ihm zumindest gestatten würde, so zu tun, als wüßte er, was er tat. Obi-Wan biß die Zähne zusammen. Halt dich da raus, sagte er sich. Misch dich bloß nicht ein.
    »Übernimm das Steuer«, fauchte er Jar Jar an.
    Er zwängte sich von seinem Sitz und kniete sich dicht neben Qui-Gon. »Meister«, sagte er beinahe gegen seinen Willen, »warum schleppst du immer wieder diese jämmerlichen Lebensformen mit, wenn sie doch zu nichts zu gebrauchen sind?«
    Qui-Gon Jinn lächelte schwach. »Er sieht im Moment vielleicht so aus, aber du mußt lernen, tiefer zu blicken, Obi-Wan.«
    »Ich habe tief genug geblickt, und da gibt es nichts zu sehen!« Obi-Wan wurde rot vor Zorn. »Er ist nur eine unnötige

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