Episode I - Die dunkle Bedrohung
als der Rest. Sämtliche Plätze waren von Gunganwürdenträgern in ihren Amtsroben besetzt, und Gungan, die bereits wegen anderer Angelegenheiten anwesend waren, wichen rasch zur Seite und machten den Neuankömmlingen Platz.
Der Gungan auf dem erhöhten Platz war ein untersetzter, kleiner Bursche, so zusammengepreßt von Alter und Gewicht, daß es kaum möglich war, sich vorzustellen, daß er einmal so schlank gewesen war wie Jar Jar. Hautfalten hingen in losen Schichten von seinem Körper, der Hals war ihm zwischen die Schultern gesackt, und er zeigte eine so säuerliche Miene, daß Jar Jar auf der Stelle den Kopf einzog, als sie vor ihm standen.
Die anderen Gungan starrten sie an und flüsterten untereinander, als die Jedi näher kamen. »Was Ihr wollen, Außenweltler?« brummte Boss Nass, nachdem sie sich vorgestellt hatten.
Qui-Gon Jinn sagte es ihm, berichtete, was die Jedi nach Na-boo gebracht hatte, warnte sie vor der gerade stattfindenden Invasion und bat die Gungan, ihnen zu helfen. Der Rat hörte geduldig zu, und alle schwiegen, bis Qui-Gon fertig war.
Dann schüttelte Boss Nass den Kopf, und die Speckrollen an seinem dicken Hals wackelten mit. »Ihr nicht hier sein dürft. Robotarmee da oben nicht unser Problem.«
Qui-Gon ließ sich nicht beeindrucken. »Diese Armee von Kampfdroiden wird die Naboo angreifen. Wir müssen sie warnen.«
»Gungan Naboo nicht mögen!« Boss Nass knurrte verärgert. »Und sie Gungan nicht mögen. Naboo denken, sie schlauer als wir. Naboo denken, ihre Hirne riesengroß. Wir im Sumpf und sie oben. Lange Zeit kein Kontakt. Armee das nicht ändern.«
»Nachdem die Armee die Naboo unterworfen hat, werden sie kommen und euch ebenfalls unterwerfen«, sagte Obi-Wan leise.
Boss Nass lachte. »Ich nicht glauben. Ich im ganzen Leben einmal, zweimal mit Naboo gesprochen. Nie mit Maschinen gesprochen. Maschinen nicht herkommen. Maschinen nicht wissen, daß Gungan hier!«
Die restlichen Ratsmitglieder nickten zustimmend und murmelten in Anerkennung von Boss Nass' Weisheit.
»Ihr und die Naboo, ihr steht in Verbindung miteinander.« Obi-Wan vertrat seine Sache entschlossen weiter. »Was den einen geschieht, wird auch die anderen berühren. Das müßt ihr doch verstehen.«
Boss Nass machte eine wegwerfende Bewegung mit der feisten Hand. »Wir euch nicht kennen, Außenweltler, und Naboo uns nicht interessieren.«
Bevor Obi-Wan fortfahren konnte, trat Qui-Gon vor. »Dann helft uns, daß wir schnell hier wegkommen«, forderte er, hob mit einer lässigen Bewegung die Hand und vollführte vor den Augen des Gunganführers eine rasche Geste, die die geistige Kraft der Jedi heraufbeschwor.
Boss Nass starrte ihn an, dann nickte er. »Wir euch helfen, schnell wegzukommen.«
Qui-Gon starrte ihm weiterhin in die Augen. »Wir müssen nach Theed.«
»Okeday.« Wieder nickte Boss Nass. »Wir euch Bongo geben. Schnellster Weg zu Naboo quer durch Planet. Ihr jetzt gehen.«
Qui-Gon trat einen Schritt zurück. »Danke für Eure Hilfe. Wir gehen in Frieden.«
Als die Jedi sich zum Gehen wandten, flüsterte Obi-Wan: »Meister, was ist ein Bongo?«
Qui-Gon warf ihm einen Blick zu und zog nachdenklich eine Braue hoch. »Eine Art Schiff, hoffe ich.«
Sie waren schon ein ganzes Stück von Boss Nass und den anderen Amtsträgern entfernt, als sie Jar Jar Binks entdeckten, der verlassen dastand und mit gefesselten Handgelenken sein Schicksal erwartete. Qui-Gon wurde langsamer und fing den Blick des unglücklichen Geschöpfes auf.
»Meister«, warnte Obi-Wan leise. Er kannte Qui-Gon zu gut, um nicht zu wissen, was jetzt geschehen würde.
Der hochgewachsene Jedi ging zu Jar Jar hinüber und betrachtete ihn.
»Sie euch reinlegen!« erklärte der Gungan mürrisch und blickte sich vorsichtig um, ob jemand zuhörte. »Quer durch Planet gehen gefährlich.«
Qui-Gon nickte. »Danke, mein Freund.«
Jar Jar Binks zuckte die Achseln und warf ihm einen traurigen Blick zu. »Schon gut.« Dann bedachte er den Jedimeister mit einem langsamen, verlegenen Grinsen und einem hoffnungsvollen Blick. »He, ich brauchen Hife. Hife super.«
Qui-Gon zögerte. »Wir haben nicht viel Zeit, Meister«, bemerkte Obi-Wan leise und trat an Qui-Gons Seite.
Der Jedimeister wandte sich seinem Schüler zu, aber sein Blick ging in die Ferne. »Die Zeit, die wir hier verbringen, könnte uns später helfen. Jar Jar könnte uns von Nutzen sein.«
Obi-Wan schüttelte frustriert den Kopf. Sein Mentor war immer viel zu begierig, sich zu
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