Episode I - Die dunkle Bedrohung
ein neuer Kanzler gewählt wird.«
Amidala blickte ihn nicht an, sondern schritt weiter auf die Loge zu. »Ich wünschte, ich hätte dasselbe Vertrauen in diesen Vorschlag wie Sie, Senator«, erwiderte sie leise.
»Sie müssen erzwingen, daß ein neuer Kanzler gewählt wird«, drängte Palpatine. »Ich verspreche Ihnen, es gibt viele, die uns unterstützen werden. Es ist unsere beste Chance.« Er warf einen Blick zum Podium und zu Valorum. »Unsere einzige Chance.«
Gemurmel war in der Versammlung laut geworden, als man Amidala am Eingang der Loge entdeckte, in ihrem fließenden Gewand, den Kopf hoch erhoben und mit unbewegtem Gesicht. Falls sie hörte, wie sich der Gesprächston rund um sie veränderte, zeigte sie es jedenfalls nicht. Sie sah nur kurz Pal-patine an.
»Sie glauben wirklich, daß Kanzler Valorum unseren Antrag nicht zur Abstimmung bringt?« fragte sie leise.
Palpatine schüttelte den Kopf und runzelte die hohe Stirn. »Er ist abgelenkt. Und er hat Angst. Er wird uns nicht helfen können.«
Rabe reichte Anakin und Jar Jar einen kleinen Bildschirm und wies sie an, zu warten, wo sie waren. Amidala betrat zusammen mit Palpatine die Senatsloge, begleitet von ihren Dienerinnen und Panaka. Anakin war enttäuscht, daß er nicht mitgehen durfte, aber er entdeckte zu seiner Freude, daß der Bildschirm, den Rabe ihm gegeben hatte, ihm gestattete, alles zu sehen und zu hören, was sich innerhalb der Loge ereignete.
»Sie wird den Senat um Hilfe bitten, Jar Jar«, flüsterte er aufgeregt. »Was meinst du?«
Der Gungan verzog den Schnabel und schüttelte unter heftigem Ohrenschlenkern den Kopf. »Ich denken, das super schwierig, Annie. Zu viele hier für Zustimmung zu nur eine Sache.«
Die Naboologe löste sich aus der Verankerung und trieb ein Stück auf das Podium des Kanzlers zu, dann verharrte sie und wartete auf die Genehmigung, näher zu kommen.
Valorum nickte Palpatine zu. »Der Vorsitzende bittet den Senator des souveränen Systems Naboo vorzutreten.«
Die Naboologe schwebte in die Mitte der Arena, Palpatine erhob sich, ließ den Blick über die Versammelten schweifen und zog damit alle Aufmerksamkeit auf sich.
»Verehrter Kanzler, ehrenwerte Delegierte«, dröhnte seine Stimme und brachte alles andere im Saal zum Schweigen. »Auf meiner Heimatwelt Naboo hat sich eine Tragödie ereignet. Wir wurden in einen Disput verwickelt, von dem Sie alle sehr wohl wissen. Es begann mit einer Besteuerung der Handelsrouten und entwickelte sich zu einer gesetzlosen Okkupation einer friedlichen Welt. Die Handelsföderation ist für diese Ungerechtigkeit verantwortlich und muß zur Rede gestellt werden.«
Eine zweite Loge sauste nun nach vorn, verziert mit den Symbolen der Handelsföderation. In ihr saßen der Senator der Föderation, Lott Dod, und eine Handvoll einflußreicher Händler.
»Das ist unglaublich!« donnerte der Senator der Handelsföderation und gestikulierte zum Podium und zu Valorum hin. Er war ein schlanker, faltiger Neimoidianer und beugte sich aus der Loge wie ein biegsamer Baum. »Ich erhebe Einspruch gegen die lächerlichen Behauptungen von Senator Palpatine und verlange, daß ihm sofort das Wort entzogen wird!«
Valorum wandte sich kurz Lott Dod zu und hob die Hand. »Der Vorsitzende erteilt dem Senator der Handelsföderation derzeit nicht die Erlaubnis zu sprechen.« Die Stimme des Kanzlers war leise, aber fest. »Kehren Sie an Ihren Platz zurück.«
Lott Dod sah aus, als wollte er noch etwas sagen, aber dann setzte er sich wieder hin, und seine Loge schwebte langsam zur Wand zurück.
»Um Ihnen einen vollständigen Bericht zu geben«, fuhr Pal-patine fort, »stelle ich Ihnen Königin Amidala, die kürzlich neu gewählte Herrscherin der Naboo vor, die an unserer Stelle sprechen wird.«
Er trat beiseite, und Amidala erhob sich unter vereinzeltem Applaus. Sie trat an das Geländer der Loge und sah Valorum an. »Verehrte Repräsentanten der Republik, ehrwürdige Delegierte, ehrwürdiger Kanzler. Ich wende mich in einer ernsten Angelegenheit an Sie. In einem direkten Verstoß gegen die Gesetze der Republik wurde Naboo durch eine Droidenarmee der Handelsföderation gewaltsam besetzt und unterworfen - «
Wieder war Lott Dod auf den Beinen und hob zornig die Stimme. »Ich erhebe Einspruch! Das ist Unsinn! Wo sind die Beweise?« Er wartete nicht auf eine Reaktion des Kanzlers, sondern wandte sich den anderen Senatoren zu. »Ich empfehle, daß eine Kommission nach Naboo geschickt wird, um
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