Episode II - Angriff der Klonkrieger
sobald sie zu Ende gesprochen hatte, obwohl sie wusste, wie unhöflich das war. Aber sie wollte einfach nur bei Anakin sein, also belud sie das Tablett mit Essen.
»Ich glaube, es gefällt mir hier besser«, stellte Beru fest.
»Vielleicht kannst du eines Tages ja vorbeikommen und dir Naboo ansehen«, schlug Padme vor, obwohl das nicht besonders realistisch war.
Aber Beru antwortete ganz ernst: »Das glaube ich nicht. Ich reise nicht gern.«
Padme griff nach dem Tablett und wandte sich zur Tür. »Danke, Beru«, sagte sie und versuchte zumindest zu lächeln.
Sie fand Anakin an der Werkbank in der Garage. Er arbeitete an einem Teil des Speeders.
»Ich habe dir etwas zu essen gebracht.«
Anakin warf ihr einen Blick zu, dann arbeitete er weiter. Sie bemerkte, dass seine Bewegungen irgendwie übertrieben wirkten. Er war offensichtlich frustriert. »Die Gangschaltung ist kaputt«, erklärte er viel zu konzentriert. »Das Leben ist so viel einfacher, wenn man Dinge repariert. Ich kann das gut. Das konnte ich immer schon. Aber ich.«
Schließlich warf er den Schraubenschlüssel hin und blieb einfach nur mit gesenktem Kopf stehen.
Padme erkannte, dass er kurz vor dem Zusammenbruch stand.
»Warum hat sie sterben müssen?«, flüsterte er. Padme stellte das Tablett auf die Werkbank und trat hinter ihn, legte ihm den Arm um die Taille und ließ den Kopf an seinem Rücken ruhen.
»Warum habe ich sie nicht retten können?«, fragte Anakin. »Ich weiß, ich hätte es geschafft!«
»Annie, du bist übermüdet.« Sie umarmte ihn ein wenig fester. »Manchmal kann man eben nichts mehr tun. Du bist nicht allmächtig.«
Er erstarrte bei diesen Worten und riss sich plötzlich los. Sie begriff, dass er zornig war. »Das sollte ich aber sein!«, knurrte er, und dann sah er sie an, sein Gesicht eine Maske grimmiger Entschlossenheit. »Und eines Tages werde ich das auch schaffen!«
»Annie, sag so etwas nicht«, erwiderte Padme verängstigt, aber er schien sie nicht einmal zu hören.
»Ich werde der mächtigste Jedi sein, den es je gab!«, tobte er weiter. »Das verspreche ich dir! Ich werde sogar lernen, die Toten wiederzuerwecken!«
»Anakin,..«
»Es ist alles Obi-Wans Schuld!« Er stürmte wieder zur Werkbank und drosch mit der Faust darauf, wobei das Tablett mit dem Essen beinahe heruntergefallen wäre. »Er hat mich hier weggeholt.«
»Damit du auf mich aufpasst«, sagte sie leise.
»Ich hätte da draußen bei ihm sein und Attentäter jagen sollen! Ich hätte sie schon lange vorher erwischt und wäre rechtzeitig hergekommen, und dann wäre meine Mutter noch am Leben.«
»Das kannst du nicht wissen,«
»Er ist eifersüchtig auf mich«, fuhr Anakin fort, ohne auch nur auf sie zu achten. Padme begriff, dass er nicht mit ihr sprach, sondern es sich selbst erzählte. Sie konnte kaum glauben, was sie da hörte. »Er hat mich aus dem Weg geschafft, weil ich weiß, dass ich jetzt schon besser bin als er. Er hält mich zurück!«
Mit diesen Worten griff er nach dem Schraubenschlüssel und warf ihn durch die Garage, wo er gegen eine Wand flog und klirrend auf ein paar Ersatzteile fiel.
»Annie, was ist los mit dir?«, rief sie.
Das erregte nun endlich seine Aufmerksamkeit. »Das habe ich dir doch gesagt!«
»Nein!«, schrie Padme zurück. »Nein! Was ist wirklich los?«
Anakin starrte sie nur an, und sie wusste, dass ihr Instinkt richtig gewesen war.
»Ich weiß, dass es weh tut, Annie. Aber es gibt doch noch mehr, oder? Was ist los?«
Er starrte sie einfach nur an.
»Annie?«
Er schien regelrecht zu schrumpfen und sackte ein wenig nach vorn. »Ich. ich habe sie umgebracht«, gab er zu, und wenn Padme nicht zu ihm hingerannt wäre und ihn gestützt hätte, wäre er vornüber gefallen. »Ich habe sie alle getötet«, sagte er. »Sie sind tot. Alle.«
Dann sah er Padme an, und es kam ihr vor, als wäre er plötzlich von einem sehr, sehr weit entfernten Ort zurückgekehrt.
»Du hast sie bekämpft.«, wollte sie widersprechen.
Er ignorierte sie. »Nicht nur die Männer«, fuhr er fort. »Und bei den Tusken sind nur die Männer Krieger. Nein, nicht nur sie. Auch die Frauen und die Kinder.« Er verzog das Gesicht, als würde er zwischen Zorn und Schuld hin und her gerissen.
»Sie sind wie Tiere!«, sagte er plötzlich. »Und ich habe sie abgeschlachtet wie Tiere! Ich hasse sie!«
Padme wich ein wenig zurück, zu erschüttert, um reagieren zu können. Sie wusste, eigentlich hätte sie nun etwas sagen, etwas
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