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Episode II - Angriff der Klonkrieger

Episode II - Angriff der Klonkrieger

Titel: Episode II - Angriff der Klonkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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sie in der Macht spüren, obwohl es ein sehr dünnes, flüchtiges Gefühl war.
    Er hielt ihren Kopf und redete leise auf sie ein, und endlich öffnete Shmi die Augen so weit, wie es trotz der Schwellungen und des getrockneten Blutes möglich war.
    »Annie?«, flüsterte sie. Er konnte das Ächzen in ihrem Atem hören und wusste, dass einige ihrer Rippen gebrochen waren. »Annie? Bist du das?«
    Nach und nach konzentrierte sie den Blick auf ihn, und er sah ein dünnes Lächeln des Wiedererkennens auf ihrem zerschlagenen Gesicht.
    »Ich bin hier, Mom«, sagte er. »Du bist jetzt in Sicherheit. Halte durch. Ich bringe dich hier raus.«
    »Annie? Annie?«, wiederholte Shmi und legte den Kopf ein wenig schief, wie sie es oft getan hatte, als Anakin noch ein Junge gewesen war und sie mit irgend etwas erheitert hatte. »Du bist so groß und hübsch geworden.«
    »Spar deine Kraft, Mom«, versuchte er sie zu beruhigen. »Wir müssen hier weg.«
    »Mein Sohn«, fuhr Shmi fort, und es schien, als befände sie sich an einem anderen Ort als Anakin, an einem sichereren Ort. »Mein erwachsener Sohn! Ich wusste, dass du zu mir zurückkehren würdest. Ich wusste es die ganze Zeit.«
    Anakin wollte ihr wieder sagen, dass sie still liegen und ihre Kraft nicht verschwenden sollte, aber er brachte die Worte einfach nicht heraus.
    »Ich bin so stolz auf dich, Annie. So stolz. Du hast mir so gefehlt.«
    »Du mir auch, Mom, aber darüber können wir später reden.«
    »Jetzt ist alles vollkommen«, verkündete Shmi nun, und dann schaute sie direkt nach oben, an Anakin vorbei, durch das Loch in der Decke hinauf zum leuchtenden Mond.
    Irgendwo tief drinnen verstand Anakin, was geschah. »Bleib bei mir, Mom«, flehte er und strengte sich ungeheuer an, ihr nicht zu zeigen, wie verzweifelt er war. »Ich werde dafür sorgen, dass alles wieder gut wird. Alles.«
    »Ich liebe.«, setzte Shmi an, aber dann wurde sie ganz still, und Anakin sah, wie das Licht aus ihren Augen wich.
    Anakin konnte kaum atmen. Die Augen ungläubig aufgerissen, zog er Shmi an die Brust und wiegte sie lange Zeit. Sie konnte doch nicht tot sein! Das war unmöglich! Er sah sie wieder an, starrte ihr in die Augen, flehte sie lautlos an, ihm zu antworten. Aber es war kein Licht mehr in ihr, kein Lebensfunke. Er zog sie an sich, hielt sie fest.
    Dann legte er sie wieder auf den Boden und schloss ihr sanft die Augen.
    Anakin wusste nicht, was er tun sollte. Er saß reglos da und starrte seine tote Mutter an, dann blickte er auf, und seine blauen Augen blitzten vor Zorn und Hass. Er dachte daran, was in den letzten Monaten seines Lebens geschehen war, und fragte sich, was er vielleicht hätte anders, was er hätte besser machen können, damit Shmi am Leben geblieben wäre. Er hätte sie nie hier zurücklassen dürfen, er hätte nicht zulassen dürfen, dass Qui-Gon ihn von Tatooine wegbrachte, ohne auch seine Mutter mitzunehmen. Sie hatte gesagt, dass sie stolz auf ihn war, aber wie konnte er ihren Stolz verdient haben, wenn er sie nicht einmal hatte retten können?
    Er wollte, dass Shmi auf ihn stolz war, er wollte seiner Mutter von all den Dingen erzählen, die sein neues Leben ausmachten, von seiner Jediausbildung, von all der guten Arbeit, die er bereits geleistet hatte, und vor allem wollte er ihr von Padme erzählen, wie sehr er sich wünschte, dass seine Mutter Padme kennen gelernt hätte! Sie hätte sie bestimmt lieb gewonnen! Und Padme hätte dieses Gefühl aus ganzem Herzen erwidert.
    Aber was sollte er jetzt tun?
    Die Minuten vergingen, und Anakin saß einfach weiter da, reglos vor Verwirrung, vor wachsendem Zorn und der schrecklichsten Leere, die er je empfunden hatte. Erst als das Licht um ihn herum heller wurde und die Kerzen allmählich erloschen, erinnerte er sich wieder daran, wo er sich befand.
    Er sah sich um und fragte sich, wie er die Leiche seiner Mutter hier wegbringen sollte - er würde sie ganz bestimmt nicht den Tusken überlassen! Er konnte sich allerdings kaum bewegen. Alles kam ihm ausgesprochen sinnlos vor, eine Reihe bedeutungsloser Bewegungen.
    Im Augenblick war die einzige Bedeutung, der einzige Sinn, den Anakin erkennen konnte, dieser Zorn, der in ihm wuchs Zorn darüber, eine Person verloren zu haben, die er nicht hatte aufgeben wollen.
    Ein kleiner Teil von ihm warnte ihn, sich nicht diesem Zorn zu überlassen, warnte ihn, dass dies zur Dunklen Seite gehörte.
    Dann sah er wieder Shmi an, die so still dalag, scheinbar friedvoll, aber mit so

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