Episode II - Angriff der Klonkrieger
Ihr gegenüber saß Graf Dooku, hinter dem Jango Fett sich aufgebaut hatte. Es war allerdings kaum eine Begegnung unter Gleichen, denn Jango Fett war bewaffnet, anders als Anakin, und an den Wänden standen geonosianische Wachen.
»Ihr haltet Obi-Wan Kenobi, einen Jediritter, gefangen«, sagte Padme in demselben ruhigen Ton, der ihr schon bei vielen komplizierten Verhandlungen geholfen hatte. »Ich verlange in aller Form, dass ihr ihn freilasst und ihn mir übergebt.«
»Er hat sich der Spionage schuldig gemacht, Senatorin, und wird hingerichtet werden. In ein paar Stunden, wenn ich recht informiert bin.«
»Er ist ein offizieller Vertreter der Republik.« Padme hatte die Stimme nun ein wenig erhoben. »Ihr könnt ihn nicht einfach hinrichten.«
»Wir erkennen hier die Republik nicht an«, erklärte Dooku. »Wenn sich Naboo allerdings unserer Allianz anschließen würde, könnte ich Eurer Bitte um Milde vielleicht nachkommen.«
»Und wenn ich mich Eurer Rebellion nicht anschließe, werdet ihr diesen Jedi, der mich begleitet, wohl ebenfalls töten?«
»Ich möchte nicht, dass Ihr Euch unserer Sache gegen Euren Willen anschließt, Senatorin, aber Ihr seid eine vernünftige, ehrliche Vertreterin Eures Volkes, und ich nehme an, Ihr wollt tun, was für diese Leute das Beste ist. Haben sie nicht auch genug von der Korruption, den Bürokraten, der Heuchelei? Seid doch ehrlich, Senatorin!«
Seine Worte trafen sie, denn sie wusste, dass darin eine gewisse Wahrheit lag - genug, um Dooku ein Mindestmaß an Glaubwürdigkeit zu geben, genug, dass er so viele Systeme hatte verlocken können, sich seiner Allianz anzuschließen. Und ihre derzeitige Situation beunruhigte Padme natürlich ebenfalls tief. Sie wusste, dass sie Recht hatte, dass ihre Ideale wichtig waren, aber was zählte das angesichts der Tatsache, dass man sie hinrichten würde, wenn sie zu ihnen stand? Und noch mehr, wie wichtig waren ihre kostbaren Ideale, wenn dafür auch Anakin sterben müsste? In diesem. Augenblick wusste sie, wie sehr sie den Padawan liebte, aber ihr war auch klar, dass sie nicht leugnen konnte, wofür sie ihr Leben lang gekämpft hatte, auch nicht um ihres und seines Lebens willen. »Die Ideale sind immer noch lebendig, Graf, auch wenn die Institution versagt.«
»Ihr glaubt an die gleichen Ideale wie wir!«, stürzte sich Dooku sofort auf diese scheinbare Chance. »Die gleichen Ideale, für die wir uns einsetzen.«
»Wenn das stimmt, dann solltet Ihr in der Republik bleiben und Kanzler Palpatine helfen, alles wieder in Ordnung zu bringen.«
»Der Kanzler meint es gut, M'Lady, aber er ist unfähig«, sagte Dooku. »Er hat versprochen, die Bürokratie einzudämmen, aber die Bürokraten sind stärker als je zuvor. Die Republik kann nicht gerettet werden, M'Lady. Es ist Zeit, neu anzufangen. Der demokratische Prozess in der Republik ist zu einem Ende gekommen - es ist nur noch ein Spiel, das mit den Wählern gespielt wird. Es wird eine Zeit kommen, in der dieser Kult der Habgier, den Ihr als Republik bezeichnet, jeglichen Schein von Demokratie und Freiheit verlieren wird.«
Padme biss fest die Zähne zusammen und erinnerte sich bewusst daran, dass dieser Mann übertrieb, dass er die Tatsachen verzerrte, um sich mehr Glaubwürdigkeit, zu verschaffen. Sie brauchte nur seine Lügen zu durchschauen, die Giftzähne hinter den schmeichelnden, verführerischen Bewegungen der Schlange zu erkennen. Sie müsste sich stets daran erinnern, dass er Obi-Wan gefangen genommen hatte und ihn hinrichten lassen wollte. Hätte die Republik einen solchen Gefangenen gemacht und ihn zur Hinrichtung verurteilt? Hätte sie selbst so etwas getan?
»Ich kann das nicht glauben«, erklärte sie nun wieder entschlossener. »Ich weiß von Euren Verträgen mit der Handelsföderation, den Kaufmannsgilden und den anderen, Graf. Hier wird auch nicht nur eine Regierung von Kaufleuten übernommen, es ist ausschließlich das Geschäft, das regiert! Ich werde nicht alles, was ich je in Ehren hielt, aufgeben und die Republik verraten.«
»Dann verratet Ihr also lieber Eure Jedifreunde? Wenn Ihr nicht mit mir zusammenarbeiten wollt, kann ich nichts tun, um ihre Hinrichtung aufzuhalten.«
»Und in dieser Aussage liegt die ganze Wahrheit über die angebliche Verbesserung der Verhältnisse, die Ihr bewirken wollt«, erklärte sie tonlos. Ihre Worte bildeten einen Wall gegen den Schmerz, der ihr Herz und ihre Seele zerriss. In der darauf folgenden Stille wandelte sich Dookus
Weitere Kostenlose Bücher