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Episode II - Angriff der Klonkrieger

Episode II - Angriff der Klonkrieger

Titel: Episode II - Angriff der Klonkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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diesem Ort selten geschah, und die Wasseroberfläche war deshalb tatsächlich ein wenig ruhiger, was den beiden erlaubte, nach den zwei Meter langen, dunklen Silhouetten von Rollerfischen Ausschau zu halten. Sie befanden sich am untersten Rand einer der riesigen Säulen, auf denen Tipoca City ruhte, die größte Ansiedlung auf Kami-no, eine Stadt aus glatten Gebäuden mit runden Kanten, die dem ununterbrochenen Wind nicht allzu viel Widerstand boten. Tipoca City war von einigen der besten Architekten der Galaxis entworfen oder zumindest überarbeitet worden, und diese Leute hatten gewusst, dass es nur einen Weg gab, langfristig gegen die Elemente eines Planeten anzukämpfen, nämlich den, ihnen auf subtile Weise auszuweichen. Alle Gebäude hatten hoch aufragende Transparistahl-Fenster, und Jango, der Vater, fragte sich oft, wieso die Kaminoaner - hoch gewachsene, schlanke Geschöpfe mit teigig weißer Haut und riesigen mandelförmigen Augen in schmalen Köpfen auf menschen-armlangen Hälsen - unbedingt so viele Fenster haben wollten. Was gab es hier auf dieser Welt schon anderes zu sehen als Wogen und beinahe ständig fließenden Regen?
    Dennoch, selbst Kamino hatte seine guten Momente. Es war alles relativ, dachte Jango. Daher hatte er heute, als er gesehen hatte, dass der Regen nachließ, seinen Jungen mit nach draußen genommen.
    Jango tippte seinem Sohn auf die Schulter und wies auf eine der ruhigeren Stellen, und der Junge, der so begeistert dreinschaute, wie es nur ein Zehnjähriger konnte, hob seinen ionenbetriebenen Atlatl und zielte. Er brauchte die Laserzielvorrichtung nicht, die automatisch die Lichtbrechung des Wassers mit einbezog. Nein, dieser Schuss sollte ausschließlich eine Prüfung seiner eigenen Fähigkeiten sein.
    Er atmete tief aus, wie sein Vater es ihm beigebracht hatte, riss den Arm nach vorn und schoss das Projektil ab. Als es kaum einen Meter von der ausgestreckten Hand des Jungen entfernt war, glühte es am hinteren Ende auf, ein kurzer Energiestoß, der das Projektil wie einen Laserstrahl abschoss und durchs Wasser und in die Flanke des Fischs dringen ließ, den mit Widerhaken versehenen Kopf voran.
    Mit einem Freudenschrei drehte der Junge den Atlatl-Griff und ließ die beinahe unsichtbare, aber ungemein feste Leine einrasten. Als sich dann der Fisch weit genug entfernt hatte, um die Leine straff zu ziehen, begann er entschlossen zu drehen und zog den Fisch zu sich.
    »Gut gemacht«, gratulierte Jango. »Aber wenn du noch einen Zentimeter weiter vorn getroffen hättest, hättest du den Hauptmuskel direkt unter der Kieme durchtrennt; dann wäre der Fisch schon vollkommen hilflos.«
    Der Junge nickte und störte sich nicht daran, dass sein Vater, sein Mentor, immer noch etwas zu verbessern hatte, selbst bei einem Erfolg. Er wusste, dass sein geliebter Vater das nur tat, weil es den Sohn zwang, weiterhin nach Vollendung zu streben. Und in einer gefährlichen Galaxis sicherte nur Perfektion das Überleben.
    Der Junge liebte seinen Vater noch mehr, weil er sich überhaupt die Mühe gab, ihn zu kritisieren.
    Plötzlich spannte Jango sich an, denn er spürte, wie sich in der Nähe etwas bewegte, ein Geräusch vielleicht oder auch nur ein neuer Geruch, der dem wachsamen Kopfgeldjäger mitteilte, dass er und sein Junge nicht mehr allein waren. Es gab nicht viele Feinde hier auf Kamino, wenn man von denen im Wasser einmal absah - riesigen, tentakelbewehrten Geschöpfen. Oberhalb der Wasserlinie gab es hier nur wenig Leben außer den Kaminoanern selbst, und daher war Jango nicht überrascht, dass es sich um eine von ihnen handelte: Taun We, seine Kontaktperson zur Regierung des Planeten.
    »Ich grüße Euch, Meister Jango«, sagte das große Geschöpf und hob den schlanken Arm zu einer Geste des Friedens und der Freundschaft.
    Jango nickte, aber er lächelte nicht. Warum war Taun We hierher gekommen - die Kaminoaner verließen kaum je ihre Kuppelstadt -, und warum störte sie Jango, wenn er mit seinem Sohn unterwegs war?
    »Ihr habt Euch lange nicht im Sektor blicken lassen«, stellte Taun We fest.
    »Ich hatte Besseres zu tun.«
    »Zusammen mit Eurem Sohn?«
    Zur Antwort warf Jango einen Blick zu dem Jungen, der einen weiteren Rollerfisch an Land zog. Oder zumindest sah es so aus, wie Jango erkannte, und dieser Anblick bewirkte, dass der kampferprobte Kopfgeldjäger zufrieden nickte. Er hatte seinem Sohn erfolgreich beigebracht, wie man täuschte und den Anschein erweckte, das eine zu tun, wenn

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