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Episode II - Angriff der Klonkrieger

Episode II - Angriff der Klonkrieger

Titel: Episode II - Angriff der Klonkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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ließ ihn auf sich zu und dann über seiner Hand schweben, weil er die Ablenkung dringend brauchte.
    Dennoch, er musste sich räuspern, um seine Verlegenheit zu verbergen, denn er hatte Angst, dass seine Stimme versagen würde, als er berichtete: »Meister Obi-Wan sieht es einfach nicht. Er kritisiert alles an mir, als wäre ich noch ein Kind. Er hat mir nicht einmal zugehört, als ich darauf bestanden habe, den Attentäter aufzuspüren.«
    »Mentoren sehen unsere Fehler immer deutlicher, als es uns lieb wäre«, stimmte Padme ihm zu. »Aber nur so können wir wachsen.«
    Mit einem Gedanken ließ Anakin die kleine Kugel ein wenig höher schweben. »Versteh mich nicht falsch«, sagte er. »Obi-Wan ist ein großartiger Lehrer, so weise wie Meister Yoda und so mächtig wie Meister Windu. Ich bin wirklich dankbar, sein Schüler zu sein. Aber.« Er hielt inne und schüttelte den Kopf, suchte nach Worten. »Doch obwohl ich ein Padawan bin, bin ich ihm in einigen Dingen - in vielen Dingen! - um einiges voraus. Ich bin bereit für die Prüfung. Das weiß ich einfach! Und er weiß es auch. Er ist der Ansicht, dass ich zu sprunghaft bin - andere Jedi in meinem Alter haben die Prüfungen schon hinter sich. Ich weiß, dass ich spät mit der Ausbildung begonnen habe, aber er lässt einfach nicht zu, das ich mich weiterentwickle.«
    Padme sah ihn nun neugierig an, und Anakin verstand das gut, denn er war selbst überrascht, wie offen er seinen Lehrer vor ihr kritisierte. Er tadelte sich in Gedanken und nahm sich vor, sofort damit aufzuhören.
    Aber dann sagte Padme voller Mitgefühl: »Das muss wirklich frustrierend sein.«
    »Es ist noch schlimmer als das!«, erwiderte Anakin, der so viel Anteilnahme genoss. »Er ist übermäßig kritisch! Er hört mir niemals zu! Er versteht mich überhaupt nicht! Es ist einfach ungerecht!«
    So hätte er noch länger weitergemacht, aber Padme fing an zu lachen, und das hielt den jungen Padawan so sicher auf wie ein Schlag ins Gesicht.
    »Tut mir Leid«, sagte sie unter Kichern. »Du klingst genau wie der kleine Junge, den ich einmal kannte, wenn er nicht bekam, was er wollte.«
    »Ich jammere nicht!«
    Auf der anderen Seite des Zimmers fing Dorme an zu kichern.
    »Ich wollte dich nicht kränken«, erklärte Padme.
    Anakin holte tief Luft, dann schnaubte er, und seine Schultern entspannten sich sichtlich. »Das weiß ich.«
    Er wirkte in diesem Augenblick so bedauernswert - nicht jämmerlich, nur eine gequälte kleine Seele -, dass Padme einfach nicht widerstehen konnte. Sie ging zu ihm und strich ihm sanft über die Wange. »Anakin.«
    Zum ersten Mal, seit sie sich wieder begegnet waren, sah Padme wirklich in diese blauen Augen, sodass beide unter die Oberfläche blicken und das Herz des anderen erkennen konnten. Es war ein flüchtiger Augenblick, dafür sorgte schon Padmes Vernunft. Rasch veränderte sie die Stimmung mit einer ehrlichen, aber unbeschwerten Bitte: »Werde bitte nicht zu schnell erwachsen.«
    »Ich bin erwachsen«, erwiderte Anakin. »Das hast du selbst gesagt.« Er schaute noch einmal tief in Padmes schöne braune Augen, diesmal sogar noch intensiver, noch leidenschaftlicher. »Bitte sieh mich nicht so an«, sagte sie und wandte sich ab. »Warum nicht?«
    »Weil ich weiß, was du denkst.«
    Anakin versuchte, die Spannung mit einem Lachen zu lösen. »Ach, du hast also auch Jedikräfte?« Padme schaute einen Moment lang an dem jungen Padawan vorbei zu Dorme, die mit offensichtlicher Sorge zusah und nicht einmal mehr versuchte, ihr Interesse zu verbergen. Padme konnte die Unruhe der Freundin gut verstehen, wenn sie die seltsame und unerwartete Richtung bedachte, die das Gespräch genommen hatte. Wieder sah sie Anakin an und erklärte: »Es ist mir unangenehm.« Das ließ keinen Raum mehr für Diskussionen.
    Anakin wandte sich ab. »Es tut mir Leid, M'Lady«, erklärte er, ganz der Jedi, und trat ein paar Schritte zurück, damit sie weiter packen konnte.
    Er war wieder nur ein Leibwächter.
    Aber das stimmte nicht. Padme wusste das, ganz gleich, wie sehr sie sich wünschte, dass es anders wäre.

    Auf einem von Wasser überspülten, windgepeitschten Planeten in einem der abgelegensten Bereiche des Outer Rim saßen ein Vater und sein Sohn auf einem Sims aus schwarzem Metall und beobachteten genau die halbwegs ruhigen Stellen, die sich in der Strömung rund um die gewaltige Säule bildeten, die sich aus dem turbulenten Meer erhob. Der Regen hatte ein wenig nachgelassen, was an

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