Episode II - Angriff der Klonkrieger
zu.
»Aber er muss noch viel lernen, Meister«, wandte Obi-Wan ein. »Seine Fähigkeiten haben ihn arrogant werden lassen.«
»Ja, ja«, stimmte Yoda zu. »Immer häufiger wird dieser Mangel bei jungen Jedi. Ihrer selbst zu sicher sie sind. Selbst die älteren, erfahreneren Jedi.«
Obi-Wan dachte über diese Worte nach, dann nickte er. Er konnte ihnen nur zustimmen. Die Verhältnisse im Jediorden in dieser Zeit wachsender Spannung waren ein wenig beunruhigend, da so viele von ihnen so weit von Coruscant entfernt waren. Und war nicht Arroganz ein wichtiger Faktor bei Graf Dookus Entscheidung gewesen, sich vom Orden und der Republik zu trennen?
»Vergiss nicht, Obi-Wan«, bemerkte Mace, »wenn die Prophezeiung tatsächlich auf ihn zutrifft, dann ist dein Schüler der Einzige, der der Macht das Gleichgewicht bringen kann.«
Wie hätte Obi-Wan das vergessen können? Qui-Gon war der Erste, der es entdeckt hatte, der vorhergesagt hatte, dass Ana-kin derjenige sein würde, der diese Prophezeiung erfüllte. Allerdings hatte bisher weder Qui-Gon noch sonst jemand erklären können, was dieses »der Macht das Gleichgewicht bringen« eigentlich bedeutete.
»Wenn er dem richtigen Weg folgt«, sagte der Jediritter zu den beiden Meistern, und keiner berichtigte ihn.
»Um deine eigenen Pflichten du dich kümmern musst«, erinnerte ihn Yoda und riss Obi-Wan aus seinen Gedanken, als hätte er ihm in den Kopf schauen können. »Wenn gelöst ist das Geheimnis der Attentate, auch andere Rätsel gelöst werden können.«
»Ja, Meister«, erwiderte Obi-Wan, dann holte er noch einmal den kleine Giftpfeil, der die Clawditin getötet hatte, aus der Tasche und betrachtete ihn.
Mit sanften Händen legte Shmi Skywalker Lars die mattsilberne Abdeckung auf die Brust des Droiden und befestigte sie. Sie lächelte C-3PO an, und obwohl der sein Gesicht nicht verändern konnte, wusste sie, dass er auf seine seltsame Droidenart erfreut war. Wie oft hatte er sich über den Sand beschwert, der in seine Verdrahtung drang, die Silikonbeschichtung annagte und sogar durchdrang und ein paar Mal heftiges Zucken hervorgerufen hatte. Und nun kümmerte sich Shmi um dieses Problem und vollendete, was Anakin angefangen hatte.
»Geschieht das jetzt?«, gelang es ihr, laut zu fragen, obwohl ihre Lippen aufgerissen und von trockenem Blut überzogen waren. Nein, erkannte sie, das geschah nicht jetzt. Sie hatte C-3PO schon vor Tagen mit dieser Hülle versehen - oder waren es Wochen oder gar Jahre gewesen? -, als Cliegg sie auf seine Feuchtfarm gebracht hatte. Ja, dort hatte sie in der Garage unter einer alten Werkbank die Metallplatten gefunden, die sich als Abdeckungen für den Protokolldroiden verwenden ließen.
Daran erinnerte sie sich ganz genau, aber sie hatte keine Ahnung, wann das geschehen war.
Und jetzt, jetzt war sie an einem anderen Ort.
Sie konnte die Augen nicht öffnen, um sich umzusehen; dazu hatte sie im Augenblick nicht die Kraft. Das Blut auf ihrem Gesicht war getrocknet, daher war es sehr schmerzhaft, die Lider zu bewegen.
Sie fand es seltsam, dass ihre Lider der einzige Körperteil waren, an dem sie im Augenblick Schmerz verspürte. Sie nahm an, dass sie schwer verwundet war.
Sie dachte.
Shmi hörte etwas hinter sich. Schlurfende Schritte? Dann Gemurmel. Ja, immer murmelten sie.
Sie dachte wieder an C-3PO, den armen C-3PO, der immer noch eine Abdeckung auf den angeschlagenen Armen brauchte. Vorsichtig hob sie die Metallplatte...
Sie hörte ein scharfes Geräusch - sie glaubte zumindest, dass es ein scharfes Geräusch war, obwohl sie es nur aus weiter Ferne zu hören schien - und spürte dann dumpf, wie etwas ihren Rücken traf.
Sie hatte keine Nerven mehr, die den Biss der Peitsche hätten deutlicher wahrnehmen können.
Zehn
Anakin Skywalker und Jar Jar Binks standen an der Tür, die Padmes Schlafzimmer von dem Vorzimmer trennte, in dem Anakin und Obi-Wan in der Nacht zuvor Wache gehalten hatten. Sie schauten durch das Zimmer zu dem zerbrochenen Fenster hin und betrachteten die Skyline von Coruscant und den nicht enden wollenden Verkehrsfluss.
Padme und ihre Dienerin Dorme liefen im Schlafzimmer herum und packten, und Anakin und Jar Jar konnten an den eckigen Bewegungen der Frauen genau erkennen, dass es besser wäre, der verärgerten jungen Senatorin heute aus dem Weg zu gehen. Auf die Bitte der Jedi hin hatte sich Kanzler Palpatine eingemischt und Padme angewiesen, nach Naboo zurückzukehren. Sie gehorchte, aber das hieß
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