Episode II - Angriff der Klonkrieger
Sache steht, M'Lady«, hörte er Obi-Wan zu Padme sagen. Noch immer kochte er innerlich. War das nicht genau der Kurs, den er selbst seinem Meister vorgeschlagen hatte, gleich als man sie ausgeschickt hatte, um die Senatorin zu bewachen?
»Ihr werdet schon bald wieder hierher zurückkehren können«, versicherte ihr Obi-Wan.
»Ich wäre sehr dankbar dafür, Meister Jedi.«
Es gefiel Anakin nicht, wenn Padmé mit Obi-Wan so sprach. Zumindest wollte er nicht, dass Padmé Obi-Wan für wichtiger hielt als ihn. »Zeit zu gehen«, verkündete er.
»Ich weiß«, antwortete Padmé, aber sie wirkte alles andere als erfreut.
Anakin mahnte sich, das nicht persönlich zu nehmen. Padmé war einfach der Ansicht, dass sie ihre Pflicht hier im Senat erfüllen sollte, und es gefiel ihr nicht, fliehen zu müssen. Es gefiel ihr auch nicht, eine weitere Dienerin an ihrer Stelle zurückzulassen, vor allem, da die Erinnerung an die ermordete Cordé noch so frisch war.
Padmé und Dorme umarmten sich noch einmal. Anakin griff nach dem Gepäck und machte sich auf den Weg zum Spee-derbus, wo R2-D2 bereits wartete.
»Möge die Macht mit euch sein«, sagte Obi-Wan.
»Möge die Macht mit Euch sein, Meister.« Das meinte Ana-kin ganz ernst. Er wünschte sich sehnlichst, dass Obi-Wan herausfand, wer hinter den Mordversuchen stand, damit die Galaxis für Padmé wieder sicherer wurde. Aber er musste auch zugeben, dass er hoffte, es würde nicht allzu schnell geschehen. Seine Pflicht hatte ihn an die Seite der Frau gestellt, die er liebte, und er wäre unglücklich gewesen, wenn sich dieser Auftrag als nur knapp befristet erweisen und er schon bald wieder von ihr weggeholt würde.
»Ich habe plötzlich Angst«, sagte Padmé zu ihm, als sie auf den riesigen Frachter zugingen, der sie nach Naboo bringen sollte. Neben ihnen rollte R2-D2 her, der vergnügt vor sich hin pfiff.
»Das hier ist der erste Auftrag, bei dem ich auf mich allein gestellt bin. Ich habe auch Angst.« Anakin drehte sich um, sah Padme in die Augen und grinste breit. »Aber mach dir keine Sorgen. Immerhin ist R2 bei uns.«
Am Shuttle-Bus beobachteten die drei Zurückbleibenden, wie Anakin, Padme und R2-D2 in der Menge auf dem gewaltigen Raumhafen verschwanden.
»Ich hoffe, er tut nichts Dummes«, sagte Obi-Wan, und die Tatsache, dass er so offen vor ihm über seinen Schüler sprach, zeigte Captain Typho, wie sehr der Jedi ihm inzwischen vertraute.
»Ich mache mir mehr Sorgen, dass sie etwas Dummes tun wird«, erwiderte Typho und schüttelte ernst den Kopf. »Sie befolgt nicht gerne Anweisungen.«
»Dann haben sich ja die richtigen Reisegefährten gefunden«, stellte Dorme fest.
Wieder schüttelte Typho hilflos den Kopf. Obi-Wan widersprach Dormes Einschätzung nicht, so unschuldig sie es auch gemeint haben mochte. Ja, Padme Amidala konnte störrisch sein; sie war eine starke, unabhängige Frau und neigte dazu, sich lieber auf ihre eigene Einschätzung als auf die von anderen zu verlassen, ganz gleich, wie erfahren und hochgestellt diese anderen sein mochten.
Aber nicht sie war der störrischste Teil dieses Paars, das gerade aus dem Bus ausgestiegen war.
Kein beruhigender Gedanke.
Elf
Der große Jeditempel war ein Ort der Kontemplation und der Ausbildung und darüber hinaus auch ein Ort, an dem Informationen zusammengetragen wurden. Die Jedi waren traditionell die Hüter des Friedens und des Wissens. Doch in der Tempelanlage befanden sich abseits der Hauptflure auch Analyseräume, Glaskästen, in denen Droiden unterschiedlichster Größe und Gestalt arbeiteten.
Obi-Wan Kenobi dachte immer noch an Anakin und Padme, als er den Tempel durchquerte. Er fragte sich nicht zum ersten und sicher auch nicht zum letzten Mal, ob es wirklich so klug gewesen war, Anakin zusammen mit der Senatorin wegzuschicken. Der Eifer, mit dem der Padawan diesen Auftrag übernommen hatte, hatte in Obi-Wans Kopf Alarmsirenen ausgelöst, aber er hatte zugelassen, dass die beiden nach Na-boo flogen, vor allem, weil er wusste, dass er zu beschäftigt damit sein würde, den Hinweisen auf den Hintermann der Attentate zu folgen, um Amidala angemessen schützen zu können.
Die Analyseräume waren wie immer, wenn Schüler und Meister intensiv arbeiteten, von geschäftiger Aktivität erfüllt. Obi-Wan fand allerdings einen leeren Raum, in dem sich ein SP-4-Analysedroide befand - genau, was er brauchte. Er setzte sich an die Konsole, und der Droide reagierte sofort und öffnete eine
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