Episode II - Angriff der Klonkrieger
wusste.
Jango starrte weiterhin Boba an - das Einzige, was wirklich zählte.
»Immer mit der Ruhe«, flüsterte er. »Du bist nichts weiter als der genetische Spender für die Klone, gut genug bezahlt, um nichts darüber wissen zu wollen, zu welchem Zweck man dich klont.«
Das war seine Litanei, das war sein Plan. Und der musste funktionieren. Um Bobas willen.
Auf eine Geste von Taun We hin erklang eine unsichtbare Türglocke und erinnerte Obi-Wan wieder einmal daran, wie fremd ihm dieser Planet und diese Stadt waren. Er dachte allerdings nicht weiter darüber nach, denn er konzentrierte sich auf das Schloss der Tür vor ihm, einen kunstvollen elektronischen Riegel. Beeindruckende Sicherheitsmaßnahmen, wenn man bedachte, dass Jango Fett eine freundliche Beziehung zu den Kaminoanern unterhielt und in dieser Stadt allem Anschein nach Ruhe und Ordnung herrschten. War dieses Schloss dazu gedacht, andere draußen oder Jango drinnen zu halten?
Wahrscheinlich das Erstere, dachte er. Immerhin war Jango ein Kopfgeldjäger. Es war gut möglich, dass er sich gefährliche Feinde gemacht hatte.
Er betrachtete immer noch den Riegel, als die Tür plötzlich aufging und ein Junge vor ihnen stand, ein exakter Doppelgänger der Klone, die Obi-Wan den ganzen Tag besichtigt hatte.
Das identische Modell, das Jango verlangt hatte, nur dass dieser Junge hier tatsächlich zehn Jahre alt war.
»Boba«, sagte Taun We, als stünde sie mit dem Jungen auf sehr vertrautem Fuß. »Ist dein Vater zu Hause?«
Boba Fett starrte den menschlichen Besucher lange Zeit an. »Ja.«
»Können wir ihn besuchen?«
»Klar«, antwortete Boba. Er trat zurück, aber ohne Obi-Wan aus den Augen zu lassen, als der Jedi und Taun We über die Schwelle traten.
»Papa!«, rief Boba.
Das kam Obi-Wan seltsam vor, wenn man bedachte, dass es sich bei dem Jungen um einen Klon und nicht um einen natürlichen Sohn handelte. Gab es eine emotionale Verbindung zwischen den beiden? Hatte Jango dieses Replikat seiner selbst nicht gewollt, um sich zu bereichern, sondern einfach, weil er einen Sohn haben wollte?
»Papa!«, rief der Junge wieder. »Taun We ist hier!«
Jango Fett kam herein, gekleidet in ein einfaches Hemd und eine einfache Hose. Obi-Wan erkannte ihn sofort, obwohl er viele Jahre älter war als der älteste Klon und sein unrasiertes Gesicht Narben aufwies. Er war mit den Jahren kräftiger geworden, aber immer noch ein beeindruckender Mann, ähnlich den alten Kämpfern, die Obi-Wan an Orten wie Dexter's traf. Ein paar zusätzliche Pfunde, aber die hatten sich auf Muskeln angesiedelt, die von Jahren harter Beanspruchung immer noch fest waren. Jangos Unterarme waren von Tätowierungen in einem seltsamen Stil überzogen, den Obi-Wan noch nirgendwo gesehen hatte.
Als er aufblickte, bemerkte er das Misstrauen, mit dem Jango ihn beäugte. Der Mann vor ihm war nervös, gefährlich nervös.
»Ihr seid zurück, Jango«, sagte Taun We. »Hattet Ihr eine erfolgreiche Reise?«
Obi-Wan betrachtete den Kopfgeldjäger bei diesen Worten sehr genau. Zurück von wo? Aber Jango war ein Profi und ließ sich nichts anmerken.
»Es war in Ordnung«, meinte der Mann lässig. Dabei sah er weiterhin Obi-Wan an und kniff die Augen auf eine Weise zusammen, die fast einer offenen Drohung gleichkam.
»Das hier ist Jedimeister Obi-Wan Kenobi«, sagte Taun We beinahe beiläufig; offensichtlich versuchte sie, die deutlich spürbare Spannung zu entschärfen. »Er ist hier, um sich unsere Fortschritte anzusehen.«
»Ach ja?« Das klang alles andere als interessiert.
»Eure Klone sind sehr beeindruckend«, sagte Obi-Wan. »Ihr müsst sehr stolz auf sie sein.«
»Ich bin nur ein einfacher Mann, der versucht, sich durchzuschlagen, Meister Jedi.«
»Sind wir das nicht alle?« Endlich brach Obi-Wan den Augenkontakt mit Jango ab und sah sich im Zimmer nach Hinweisen um. Er bemerkte die halb offene Tür, durch die Jango hereingekommen war, und glaubte, dahinter Teile einer Rüstung zu erkennen, verbeult und fleckig, ganz ähnlich wie die des Raketenmannes, der die Gestaltwandlerin Zam Wesell mit einem vergifteten Pfeil getötet hatte. Und er entdeckte eine bläuliche Linie auf dem Helm - wie an dem, den er auf Corus-cant gesehen hatte. Bevor er allerdings genauer hinschauen konnte, trat Jango direkt vor ihn und blockierte ihm die Sicht.
»Seid Ihr bei Euren Reisen je bis nach Coruscant gekommen?«, fragte Obi-Wan ziemlich unverblümt.
»Ein- oder zweimal.«
»In letzter
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