Episode II - Angriff der Klonkrieger
konnte.
»Jango Fett ist also freiwillig auf Kamino geblieben?«
»Es war seine eigene Wahl. Abgesehen von seinem beträchtlichen Honorar hatte er nur einen Wunsch - einen unveränderten Klon für sich selbst. Merkwürdig, nicht wahr?«
»Unverändert?«
»Eine reine genetische Replikation«, erklärte der Premierminister. »Keine Veränderungen an der Genstruktur, die ihn beeinflussbarer machen. Und keine Wachstumsbeschleunigung.«
»Ich würde diesen Jango Fett sehr gerne kennen lernen«, sagte Obi-Wan eher zu sich selbst als zu Lama Su. Er war fasziniert. Wer war dieser Mann, den Sifo-Dyas auserwählt hatte, um ihn als Ausgangsmaterial für eine Klonarmee zu verwenden?
Lama Su warf Taun We einen Blick zu, und diese nickte und erklärte: »Ich kann gerne ein solches Gespräch arrangieren.«
Sie drehte sich um und ging, während Lama Su Obi-Wan zu den Ausbildungsstätten führte und ihm die gesamte Ausbildung der Klone auf jeder Ebene ihrer Entwicklung vorführte. Der Höhepunkt folgte, nachdem Taun We sich den beiden wieder angeschlossen hatte. Sie traten auf einen Balkon hinaus, der Schutz vor dem brutalen Wind und dem Regen sowie Ausblick auf einen riesigen Exerzierplatz bot. Unter ihnen marschierten tausende und abertausende von Klonsoldaten in weißen Rüstungen und mit Helmen, die ihre Gesichter bedeckten, mit der Präzision programmierter Droiden. Ganze Formationen aus jeweils hundert Mann bewegten sich wie ein einziges Wesen. »Großartig, nicht wahr?«, sagte Lama Su.
Obi-Wan blickte zu dem Kaminoaner auf und sah seine Augen vor Stolz glitzern, als er auf seine Schöpfung schaute. Was Lama Su anging, so existierten moralische Bedenken nicht, das wusste Obi-Wan sofort. Vielleicht waren die Kaminoaner deshalb so gute Produzenten von Klonen: Ihr Gewissen war ihnen dabei nie im Weg.
Lama Su sah den Jedi an und lächelte strahlend, weil er offenbar eine Reaktion erwartete. Obi-Wan nickte schweigend.
Ja, sie waren großartig, und Obi-Wan konnte sich nur vorstellen, wie brutal und wirkungsvoll diese Gruppen im Kampf sein würden, in der Arena, für die sie gezüchtet worden waren.
Wieder, und nicht zum ersten oder zum letzten Mal an diesem Tag, lief Obi-Wan Kenobi ein Schauder über den Rücken. Erst jetzt wurde ihm wirklich klar, wie wichtig Senatorin Amidalas Kreuzzug gegen die Aufstellung einer Armee der Republik gewesen war - gegen die Armee und deren unvermeidliche Konsequenz: Krieg!
Ein Jediritter hier auf Kamino. Jango Fett fand diese Vorstellung ein wenig beunruhigend.
Der Kopfgeldjäger lehnte sich zurück und verzog frustriert das Gesicht - mit solchen Problemen musste man rechnen, wenn man für einen so schwierigen Auftraggeber wie die Handelsföderation arbeitete. Sie waren Meister, wenn es um Täuschungen ging, die unter weiteren Täuschungen verborgen waren, und sie hatten inzwischen so komplizierte Pläne, dass Jango nicht mehr so recht überblicken konnte, was eigentlich hinter all diesen Aktionen steckte.
Er schaute quer durchs Zimmer zu Boba, der sich mit den Risszeichnungen und detaillierten Angaben zu einem Delta-7-Sternjäger beschäftigte und sie in Zusammenhang mit den bekannten Stärken und Schwächen einer R4-P-Einheit brachte.
Das Leben war so einfach für den Jungen, dachte Jango nicht ohne Neid. Für Boba gab es die Liebe, die zwischen ihm und seinem Vater bestand, und das Lernen. Darüber hinaus hatte er es schlimmstenfalls noch mit dem Problem zu tun, sich irgendwie beschäftigen zu müssen, wenn Jango nicht auf Kami-no war oder hier der Arbeit nachging, für die er bezahlt wurde.
Immer, wenn Jango Fett seinen Sohn jetzt ansah, fühlte er sich verwundbar, sehr verwundbar, und das bereitete ihm ein gewisses Unbehagen. Er hätte Boba beinahe angewiesen, seine Sachen zu packen, sodass sie so schnell wie möglich von Ka-mino verschwinden konnten, aber er wusste, welche Gefahr dabei lauerte. Er würde den Planeten verlassen, ohne irgend etwas über seinen möglichen Feind erfahren zu haben, diesen Jedi-Ritter, der hier so unerwartet aufgetaucht war. Und seine Auftraggeber würden Informationen verlangen.
Ebenso wie Jango selbst mehr wissen musste. Wenn er jetzt verschwand, nachdem er von Taun We die Nachricht erhalten hatte, dass die Kaminoanerin später an diesem Tag mit einem Besucher vorbeikommen wollte, wäre es recht offensichtlich, dass es sich um eine Flucht handelte.
Dann würde ihn ein Jediritter verfolgen, und einer, über den er so gut wie nichts
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