Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter
Todesstern-Kampfstation und ihrem grünen Nachbarn Endor. Der Zerstörer war ein mächtiges Schiff, umgeben von zahlreichen kleineren Kriegsschiffen unterschiedlichen Typs, die wie Kinder unterschiedlicher Altersklasse und Lebhaftigkeit um das große Mutterschiff schwebten oder sausten: Mittelstrecken-Flottenkreuzer, dicke Frachtschiffe, Spurjäger.
Die Hauptbucht des Zerstörers öffnete sich lautlos. Ein Imperiums-Fährschiff schwebte heraus und beschleunigte Richtung Todesstern, eskortiert von vier Jagdgeschwadern.
Darth Vader verfolgte ihren Anflug auf dem Sichtschirm im Kontrollraum des Todessterns. Als das Andocken unmittelbar bevorstand, verließ er das Kommandozentrum, gefolgt von Kommandeur Jerjerrod und einer Phalanx ImperiumsSturmtrupps, und marschierte zur Dockbucht. Er wollte seinen Herrn und Meister begrüßen.
Vaders Pulsschlag und Atmung waren maschinengesteuert, so daß sie sich nicht beschleunigen konnten, aber in seiner Brust steigerte sich irgendeine elektrische Ladung, wenn Begegnungen mit dem Kaiser bevorstanden; er konnte nicht sagen, wie. Ein Gefühl der Erfüllung, der Macht, der dunklen, dämonischen Herrschaft - eines von geheimen Lüsten, ungezügelter Leidenschaft, wilder Unterwerfung - all dies war in Vaders Herz, als er sich seinem Kaiser näherte.
Als er die Dockbucht betrat, standen Tausende imperialer Truppen mit einem Schlag stramm, der durch die riesige Halle knallte. Das Fährschiff kam auf der Fußplatte zum Stillstand. Die Rampe klaffte auf wie ein Drachenschlund, und die kaiserliche Garde stürmte hinunter mit flatternden roten Gewändern, Flammenzungen, die hinausleckten, Vorreiter eines zornigen Aufbrüllens. Sie stellten sich in todbringender Formati- on neben der Rampe auf. Stille senkte sich über die Riesenhalle. Oben auf der Rampe erschien der Kaiser.
Langsam stieg er hinunter. Ein kleiner Mann, geschrumpft vom Alter und dem Bösen. Er stützte seine gebeugte Gestalt auf einen knorrigen Stock und hatte sich in eine bodenlange Kutte mit Kapuze gehüllt - ganz wie das Gewand der Jedi, nur war es schwarz. Sein fast verhülltes Gesicht war so abgemagert, daß der Kopf fast zum Totenschädel wurde; seine durchdringenden gelben Augen schienen alles, worauf sie sich richteten, brennend zu durchbohren.
Als der Kaiser unten ankam, knieten Kommandeur Jerjerrod, seine Generäle und Lord Vader nieder. Der Allerhöchste Schwarze Herrscher winkte Vader und begann die angetretenen Truppen entlangzugehen.
»Steht auf, mein Freund. Ich möchte mit Euch reden.«
Vader stand auf und begleitete seinen Herrn. Den beiden folgten der Reihe nach die Höflinge des Kaisers, die Kaisergarde, Jerjerrod und die Elitegarde des Todessterns mit einem Gemisch aus Ehrfurcht und Angst.
Vader fühlte sich an der Seite des Kaisers ganz erfüllt. Obwohl die Leere in seinem Innersten niemals schwand, wurde es im kalten Lichtglanz des Kaisers eine glorreiche, eine strahlende Leere, die das ganze All zu umfassen vermochte. Und eines Tages das Universum umfassen würde - wenn der Kaiser tot war.
Denn dies war Vaders höchster Traum. Wenn er von der dunklen Macht in seinem bösen Genius alles gelernt hatte, ihm die Macht zu entreißen, sie zu ergreifen und ihr kaltes Licht in seinem eigenen Wesenskern festzuhalten - den Kaiser zu töten und seine Dunkelheit zu verschlingen, das Universum ganz zu beherrschen. Mit seinem Sohn neben sich.
Und dies war sein zweiter Traum: seinen Jungen zurückzuholen, Luke die Majestät dieser Schattenmacht zu zeigen, warum sie so ungeheuerlich war, warum er zu Recht beschlossen hatte, diesem Weg zu folgen. Und Luke würde mit ihm kommen, das wußte er. Dieser Keim war gelegt. Sie würden gemeinsam herrschen, Vater und Sohn.
Sein Traum war der Erfüllung sehr nah, das konnte er spüren; ganz nah. Jedes Ereignis glitt an seinem Platz, wie er es mit Jedi-Geschick lenkte, wie er es mit gezügelter dunkler Kraft anstieß.
»Der Todesstern wird pünktlich fertig sein, mein Gebieter«, sagte Vader halblaut.
»Ja, ich weiß«, gab der Kaiser zurück. »Ihr habt es gut gemacht, Lord Vader. und jetzt spüre ich, daß Ihr Eure Suche nach dem jungen Skywalker fortsetzen wollt.«
Vader lächelte hinter seiner Panzermaske. Der Kaiser wußte immer, was ihn innerlich erfüllte, selbst wenn er die Einzelheiten nicht kannte.
»Ja, mein Gebieter.«
»Geduld, mein Freund«, warnte der Höchste Herrscher. »Ihr habt immer Schwierigkeiten damit gehabt, Geduld zu zeigen. Mit der Zeit wird
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