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Epsilon

Epsilon

Titel: Epsilon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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nicht einmal die Hälfte der Strecke zurückgelegt, als hinter ihm schwere Stiefel auf das Pflaster knallten. Aus den Augenwinkeln sah er die Umrisse des SWAT-Teams, und dann zerbarst die Welt um ihn herum, als eine Kugel durch seinen Schädel jagte.
    Charlie hörte schwach die Schüsse in der Entfernung. Er war mit den Gedanken ganz woanders, während er, wie man es ihm beigebracht hatte, über den drei blutigen Leichen Wache stand. Über den Leichen und dem Apparat von der Größe einer Hutschachtel, den die Männer in dem Moment für die Zündung vorbereitet hatten, als er sie erschossen hatte.
    Der Apparat war eine Atombombe. Eine grobe, handgefertigte Teufelsmaschine, doch mit der doppelten Zerstörungskraft der Hiroshima-Bombe. Charlie glaubte nicht, dass die Männer Zeit gehabt hatten, sie scharf zu machen, und nichts deutete darauf hin, dass sie gleich hochgehen würde.
    Doch dessen konnte er sich erst sicher sein, wenn die Experten eingetroffen waren – was jeden Augenblick der Fall sein würde, wie er wusste. In der Zwischenzeit blieb ihm nichts anderes übrig, als die Nerven zu behalten und seine Arbeit zu tun.
7
    Susan und der Mann, der sich Dan Samples nannte, saßen einander an einem der schmalen, mit einer Kunststoffdecke versehenen Tische in der Cafeteria gegenüber. Er hatte ihren Vorschlag, hierher zu kommen, ohne Zögern akzeptiert, froh, den offenen Hof, in dem sie gestanden hatten, so schnell wie möglich zu verlassen. Keiner von beiden hatte ein Wort gesprochen, bis sie sich zwei Cappuccini gekauft und sie zu diesem Tisch in der entlegensten Ecke des Cafes gebracht hatten.
    Beim Setzen fragte Susan: »Ich nehme an, Sie wollen mir nicht sagen, für welche Zeitung Sie arbeiten?«
    »Ich arbeite nicht nur für eine Zeitung, Dr. Flemyng. Ich bin freiberuflich tätig. Ich schreibe für eine Reihe von Fachmagazinen, die in erster Linie im Abonnement verkauft werden. Aber zu Ihrer Information: Ich habe eine eigene Homepage. Geben Sie einfach meinen Namen in eine beliebige Suchmaschine ein, und Sie werden sehen, mit welchen Themen ich mich beschäftige.«
    Susan lehnte sich in ihren Stuhl zurück, um die Distanz zwischen ihnen zu vergrößern, und sah ihn aus schmalen Augen voller Skepsis an. Mit einem Mal hatte sie eine unbestimmte und nicht sehr schmeichelhafte Vorstellung, mit welcher Art von Journalist sie es zu tun hatte. Dan Samples war ein Spezialist, kein Zweifel, ein Spezialist in Sachen Verschwörungstheorien jeder Art, von denen mindestens die Hälfte UFO-Sichtungen und Nachrichten von anderen Welten beinhaltete.
    Er schien diese Gedanken in ihrem Gesicht zu lesen, und zum ersten Mal verzog sich sein Mund zu einem leichten Lächeln. »Ich weiß nicht, ob Sie oft im Internet surfen. Es ist voller verrückter Theorien, viel verrückter, als Sie sich vorstellen können. Aber egal wie ausgefallen sie sind, in den meisten Fällen steckt doch ein Körnchen Wahrheit. Manchmal sogar ein recht großes.«
    »Und Sie haben eine Theorie über den Tod meines Mannes, Mr. Samples?«
    Das Lächeln war von seinen Lippen verschwunden, und er sah sie mit einem solch aufrichtigen Blick an, dass es Susan überraschte. Das war nicht der starre Blick eines Besessenen, sondern der eines Mannes, der ernst genommen werden wollte.
    »Ich befasse mich nun schon seit zwei Jahren mit einer Reihe ähnlich gestrickter Geschichten. Nach und nach haben sie mich zur selben Quelle geführt. Diese Quelle, Dr. Flemyng, scheinen Sie zu sein.«
    Susan war erneut überrascht. »Ich? Wie das? Von welchen Geschichten reden Sie überhaupt?«
    Er schien kurz zu überlegen, wie er fortfahren sollte, und entschied sich dazu, eine direkte Antwort auf ihre Frage zu vermeiden.
    »Dr. Flemyng, Ihre Forschungen werden von einer Gesellschaft unterstützt, die sich die Pilgrim-Foundation nennt, nicht wahr?«
    »Ja, was hat das mit…?«
    Er schnitt ihr das Wort ab:
    »Die Pilgrim-Foundation hat Ihren Mann getötet.«
    Sie fühlte, wie ihr Herzschlag eine Sekunde aussetzte. Gleichzeitig verspürte sie den unwiderstehlichen Drang, den Mann ihr gegenüber zu schlagen, etwas nach ihm zu werfen, um der Wut und der Verwirrung, die in ihr brodelten, durch Gewalt ein Ventil zu verschaffen.
    »Das ist absurd! Was reden Sie da, zum Teufel? Warum um Himmels willen sollten sie meinen Mann töten?«
    »Was Sie mit Brian Kay gemacht haben, Dr. Flemyng, und mit anderen ähnlichen Patienten, ist Folgendes: Sie haben Zugang zu einem Teil des Gehirns gefunden,

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