Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
ePub: Der letzte Zauberlehrling

ePub: Der letzte Zauberlehrling

Titel: ePub: Der letzte Zauberlehrling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
Vom Netzwerk:
Durchmesser von mehreren Metern erreicht. An seinem anderen Ende leuchtete ein rötliches Licht auf, und was ich darin sah, ließ mir die Laute auf den Lippen gefrieren. Es war eine Höllenschar.
    Eine endlose Masse von Dämonen, deren Körper völlig wild zusammengesetzt waren aus allem, was sie in der kosmischen Resterampe , wie Lothar es einmal genannt hatte, gefunden hatten, ohne jede Rücksicht auf das Ergebnis. Da gab es große und kleine Wesen, Kombinationen aus menschlichen und tierischen Gliedmaßen, gewaltige Schädel mit acht Mäulern, meterhohe Körper mit einem halben Dutzend Armen, an deren Enden rasiermesserscharfe Klauen glitzerten, gewaltige Insektenleiber mit mehreren menschlichen Köpfen darauf, Wesen, die wie Lothar aussahen, nur um ein Vielfaches größer und grauenhafter.
    Und sie alle schienen nur darauf zu warten, durch den Dimensionskorridor in unsere Welt zu stürmen.
    Papillon, der bislang auf Pathé aufgepasst hatte, sprang auf Pompignac und die Dämonen zu. »Pap, nein!«, rief ihm Agnetha hinterher, aber ihr Schrei ging in dem Lärm unter. Einerder Dämonen streckte den Arm in seine Richtung aus, und Papillon prallte zurück, als sei er gegen eine Wand gelaufen.
    Ich konnte meine Augen nicht von dem Anblick in dem schwarzen Tunnel lösen. Die ersten Dämonen hatten den Korridor betreten und bewegten sich auf uns zu. Zwischen sich zerrten sie Karren mit darauf montierten Maschinen, die eindeutig nach Waffen aussahen. Die Invasion hatte begonnen.
    »Los, du Trottel! Streng dich an!«, schrie Lothar, der hinter mir stand. Ich riss mich zusammen und nahm erneut meine Beschwörungen auf, obwohl ich von ihrer Nutzlosigkeit überzeugt war. Wir hatten den Kampf verloren. Zumal ich deutlich spüren konnte, dass der Alte schwächer wurde. Sein Handgriff lockerte sich, und seine Beschwörungen hatten nicht mehr die Kraft wie noch vor ein paar Minuten.
    Die Gesandten traten vor die Mündung des Korridors und hoben ihre Arme. Der Erzkanzler hatte sich inzwischen wieder erholt und war zu Pompignac und den beiden Dämonen getreten, wo er das Geschehen mit offenem Mund verfolgte. Ignatius war aus seiner Starre erwacht und hatte sich aufgerappelt. Als er die Dämonenhorde erblickte, weiteten sich seine Augen vor Furcht. Er drehte sich um und stürzte auf eine der Türen zu. Papillon, der die Vergeblichkeit eines direkten Angriffs auf die Dämonen eingesehen hatte, rannte ihm hinterher und riss ihn zu Boden.
    Die beiden Dämonen richteten ihre Arme auf Prometheus und bewegten ihre Lippen. Was sie sagten, konnte ich nicht hören, aber ich bemerkte die Wirkung. Der Alte begann am ganzen Körper zu zittern. Seine Stimme versagte, und sofort merkte ich, wie auch der Druck auf mich wieder zunahm.
    Da geschah etwas Außergewöhnliches. Samira, die sich bisher nicht geregt hatte, löste meine Hand von der des Alten und trat zwischen uns. Mit der einen Hand hielt sie mich fest, mit der anderen Prometheus. Sofort konnte ich wieder freier atmen. Ich spürte, wie mich eine Welle der Kraft durchströmte, und auch der Alte schien noch einmal zu sich zu kommen.
    Die ersten Kreaturen aus der Dämonendimension hatten beinahe den Ausgang des Tunnels erreicht, als Moriarty aktiv wurde. Mit ein paar schnellen Schritten stand er neben dem gewaltigen Zylinder und presste seine Hände dagegen. Was er damit bezweckte, verstand ich nicht, aber die Gesandten bemerkten ihn und richteten ihre Zaubersprüche nun auf ihn. Prometheus nutzte den Moment und richtete sich auf. Mit einem Mal hörte ich seine Stimme durch das Getöse, die lauter und lauter wurde. Auch seine Gestalt schien sich zu verändern. Aus dem schmächtigen alten Mann wurde mit einem Mal eine mächtige Gestalt, deren Größe der der Dämonengesandten in nichts nachstand. Langsam ging er auf die beiden zu und Samira und ich folgten ihm. Auch Lothar, der die ganze Zeit hinter uns gestanden hatte, kam mit. Er hatte sein Dackelmaul ebenfalls geöffnet, und in seinen Zügen glaubte ich so etwas wie Panik abzulesen.
    Moriarty konnte der Kraft der Dämonen nicht widerstehen. Seine Hände rutschten vom Zylinder mit dem Überzauber darin ab. Wie eine Feder flog er durch die Luft und stürzte zwei Meter weiter schwer zu Boden.
    Wir hatten die Dämonen fast erreicht, als sie ihre Aufmerksamkeit wieder uns zuwandten. Der Erzkanzler, aus dessen Augen der Wahnsinn blitzte, stürzte sich auf Prometheusund versuchte, ihn zu Boden zu werfen. Agnetha riss ihn mit einer Kraft, die ich

Weitere Kostenlose Bücher