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ePub: Der letzte Zauberlehrling

ePub: Der letzte Zauberlehrling

Titel: ePub: Der letzte Zauberlehrling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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Nachfolger vielleicht diese Information aufgreifen und daran arbeiten würde, einen Kontakt zu meiner Dimension herzustellen. Doch leider hatte ich mich getäuscht. Den meisten Zauberern erschien diese Aufgabe als zu schwierig. Selbst Nublus der Dunkle war so mit dem Ausbau seiner Machtposition beschäftigt, dass mein Anliegen in den Hintergrund rückte. Auch in den Folgejahrhunderten fand sich niemand, dessen Ehrgeiz groß genug gewesen wäre, die Dimensionsgrenzen überschreiten zu wollen. Das war ebenfalls etwas, was uns Dämonen von den Menschen unterschied. Wir hätten keinen Moment gezögert, uns einer Aufgabe von dieser Größe anzunehmen. Die Menschen hingegen waren in ihrer Mehrzahl Kleingeister, deren geistiger Horizont an der nächsten Straßenecke endete.
    Wenn Pompignac tatsächlich vorhatte, die gesammelten Zaubersprüche zum Überwinden der Dimensionsgrenzen einzusetzen, dann genoss der Mann meine größte Hochachtung, auch wenn er ein ausgemachter Dummkopf war. Leider kannte ich ihn nicht persönlich, aber vielleicht würde sich das ja in den kommenden Tagen ändern lassen. Sachverstand war immer gefragt, und wer so weit dachte wie er, würde meine Kenntnisse auch zu schätzen wissen. Mit einem Mal schien eine Rückkehr in meine Heimat zum Greifen nahe und ich empfand fast so etwas wie Rührung. Schließlich hatte ich lange genug auf diesen Moment gewartet.
    »Die Dimensionssperre hat bislang die Kontaktaufnahme zwischen Menschen und Dämonen verhindert«, nahm Prometheus nach dem kurzen Exkurs über Dimensionen seine Erläuterungen wieder auf. »Mit dem Überzauber könnte es Pompignac gelingen, das zu ändern.«
    »Und was ist daran so schlecht?«, fragte der Kleine. »Warum sollten wir nicht in Kontakt mit Wesen einer anderen Dimension treten?«
    »Weil wir zum einen nicht wissen, welche Nebenwirkungen ein solch tief greifender Eingriff in die Gesetze der Natur haben wird. Und weil wir zweitens ebenfalls nicht wissen, ob der Kontakt mit den Dämonen ein Segen oder ein Fluch für die Menschheit sein wird.«
    Diese Frage hätte ich dem Alten beantworten können, wenn ich gewollt hätte. Ich wollte aber nicht. Es gab gewisse Dinge, die mussten die Menschen nicht wissen. Pompignac und die Regierung genossen zwar meinen Respekt für ihren Mut, andererseits waren sie so dumm zu glauben, sie könnten mit meinem Volk verhandeln! Das war so, als würde die Maus der Katze Bedingungen stellen.
    »Ich weiß nicht«, sagte der Kleine. »Vielleicht verläuft die ganze Sache ja anders, als ihr euch das vorstellt. Und dann haben wir uns nur unnötig in Gefahr gebracht.«
    »Ich denke, Prometheus hat recht«, meldete sich Agnetha zu Wort. »Das Ganze ist nicht nur zu gefährlich, weil es schiefgehen könnte, sondern auch, weil es gelingen könnte. Wissen wir, über welche Fähigkeiten die Dämonen verfügen? Kennen wir ihre Absichten? Was ist, wenn sie die Öffnung der Dimensionssperre dazu nutzen, unsere Welt zu versklaven?«
    Der Alte nickte zustimmend. Der Kleine hielt sich mit einer Reaktion zurück. Ich vermutete, er wog das, was er von mir erfahren hatte, gegen die Argumente seiner Freundin ab.
    »Wie kann man denn aus vielen einzelnen Zaubern einen Überzauber herstellen?«, wechselte das Mädchen das Thema.
    »Auch das ist damals diskutiert worden.« Prometheus blätterte ein paar Seiten um und fuhr mit dem Finger die Zeilen entlang. »Es wurden verschiedene Möglichkeiten vorgeschlagen, die jedoch alle ebenfalls nur auf theoretischen Berechnungen basierten. Bindungszauber, Verschmelzungszauber und was weiß ich noch – alles unerprobt und in einer solchen Größenordnung noch nie durchgeführt. Im Prinzip geht es darum, die Kräfte, die in jedem einzelnen Zauberspruch liegen, zu bündeln und zu einer einzigen großen Machtquelle zusammenzuführen. Das Problem dabei ist: Wenn alle Zaubersprüche in dem Überzauber aufgehen, wie kann man ihn dann kontrollieren? Und vor allem, wer kontrolliert ihn? Denn ein Zauberer mit einer solchen Macht ist natürlich unbezwingbar.«
    »Und wie will Pompignac das schaffen?«
    »Nun, die Technik hat Fortschritte gemacht. Einfach wird es auch für ihn nicht sein, aber ich denke, er hat mehr Möglichkeiten zur Verfügung als frühere Generationen. Das hat er ja auch bei den Kleinzaubern bewiesen, die er verkauft. Er kann Zaubersprüche vervielfältigen und sie, gemeinsam mit den erforderlichen Ingredienzen, zu einer materiellen Substanz zusammenfassen, sodass sie jeder Idiot

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