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ePub: Der letzte Zauberlehrling

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Titel: ePub: Der letzte Zauberlehrling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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je gesehen, aber es gibt seit Mirrens Zeiten Hinweise darauf, dass sie tatsächlich existieren.‹
    ›Nun, dann sollten Sie all Ihre Kraft darauf konzentrieren, den Kontakt zu ihnen herzustellen. Ich will diese Dämonen als Bündnispartner. Mit ihrer Hilfe werden wir die einstige Größe unserer Nation wieder herstellen und unsere Nachbarländer ihre Unverschämtheiten teuer bezahlen lassen. Veranlassen Sie alles Nötige, lieber Freund.‹
    ›Aber die Kosten werden immens sein‹, wandte Pompignac ein.
    ›Sie bekommen alle Mittel, die Sie benötigen. In diesem Fall geht es ja nicht um Entschädigung, sondern um das Staatswohl. Das heißt, wir können Sie auch aus dem Armeehaushalt bezahlen.‹
    Der Erzkanzler erhob sich. ›Pathé, Sie sorgen dafür, dass mein Freund Pompignac ungestört arbeiten kann. Ich möchte möglichst schnell Ergebnisse sehen.‹
    Mit diesen Worten verließ er den Saal. Pathé stand ebenfalls auf. Er zog ein schmales Lederbüchlein aus der Tasche und warf es Pompignac hin. ›Hier, das dürften Sie brauchen. Es sind die Aufzeichnungen eines Ihrer Kollegen, auf die wir bei unseren Recherchen gestoßen sind.‹
    Er ließ seinen ausdruckslosen Blick über uns gleiten. Dann hob er seine Hand und zeigte mit dem Finger auf mich.
    ›Sie! Was machen Sie da?‹
    Ich sah mich Hilfe suchend um, aber alle taten so, als ginge sie seine Frage nichts an. Nur Iggy erhob sich halb aus seinem Stuhl.
    ›Ich führe Protokoll‹, erwiderte ich.
    ›Es gibt kein Protokoll.‹ Mit ein paar großen Schritten stand er neben mir und riss die beschriebenen Seiten vom Block.›Dieses Treffen hat niemals stattgefunden!‹, rief er den anderen zu, während er die Blätter mit seinen langen Fingern zerriss. ›Wenn mir zu Ohren kommt, dass einer von Ihnen geredet hat, wird er sich wünschen, mich nie getroffen zu haben. Guten Abend.‹
    Er drehte sich um und verschwand aus der Tür. Pompignac klatschte in die Hände. ›Meine Herren, wir haben zu tun. Morgen früh erwarte ich Sie alle hier um neun Uhr zur Lagebesprechung. Das wird das beste Geschäft, das wir je gemacht haben.‹
    Tja, das war’s«, beendete Agnetha ihre Erzählung. »Ich bin sofort hergekommen, um euch davon zu berichten. Dem können wir nicht einfach tatenlos zusehen!«
    »Was willst du damit sagen?« Ich verstand ihre Aufregung nicht.
    »Der Erzkanzler will Krieg und Pompignac hilft ihm dabei!«, rief sie.
    »Aber es ist doch gar nicht sicher, ob dieser Überzauber überhaupt funktioniert«, wandte ich ein. »Falls es ihn überhaupt gibt.«
    »Oh, den gibt es«, brummte Prometheus.

D RITTER M ONOLOG DES D ÄMONS T HRLX, DER UNTER DEM N AMEN L OTHAR BEKANNT IST
    Es erstaunt mich immer wieder, wie wenig die Menschen dazu in der Lage sind, sich gedanklich aus ihrem direkten Umfeld herauszubewegen. Ich hatte dem Kleinen berichtet, dass ich bereits seit einigen Tausend Jahren auf der Erde gefangen war, aber er hatte keinerlei Schlüsse aus dieser Information gezogen. Im Gegenteil, es schien fast, als verdränge er sie, um sich nicht mit den Konsequenzen auseinandersetzen zu müssen. Die Beschränktheit der Menschen schien bei ihm noch stärker ausgeprägt zu sein als bei vielen anderen, denen ich im Laufe meiner Zeit hier begegnet war. Und das trotz seiner unbezweifelbaren Begabung für komplizierte Zaubersprüche.
    Ich hatte die Aufregung gelangweilt von meinem Platz in der Küche aus verfolgt und wurde erst hellhörig, als ich das Wort Dämonen vernahm. Sofort gehörte meine ganze Konzentration dem Gespräch am Tisch.
    Der Alte winkte Samira zu sich und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Sie verschwand in seinem Zimmer und kehrte kurz darauf mit einem in grünes Leder gebundenen Buch zurück, das schon ziemlich alt sein musste. Prometheus blätterte darin, bis er gefunden hatte, wonach er suchte.
    »Dies sind die Protokolle eines Zaubererkongresses, der vor über zweihundert Jahren stattgefunden hat. Damals schlugein Zauberer namens Rebus vor, die Kraft aller Zaubersprüche miteinander zu vereinen. Er wies anhand von Berechnungen nach, dass sich auf diese Weise ein Tor zwischen den Dimensionen öffnen lässt, durch das wir Kontakt mit den Dämonen aufnehmen könnten.«
    »Diese Dämonen gibt es also wirklich?«, unterbrach der Kleine ihn.
    »Selbstverständlich«, erwiderte der Alte. »Allerdings weiß niemand, wie sie aussehen und wie mächtig sie wirklich sind. Rebus vertrat die Ansicht, wir Menschen könnten viel von ihnen lernen. Er muss wohl ein

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