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ePub: Der letzte Zauberlehrling

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Titel: ePub: Der letzte Zauberlehrling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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verwenden kann.«
    Der Alte nahm einen Schluck aus seinem Glas, bevor er fortfuhr. »Hinzu kommt, dass er nicht wirklich einer von uns ist. Wir Zauberer müssen nach Abschluss unserer Lehrzeit einenEid schwören, dass wir unsere Kräfte nur zum Wohle der Menschen einsetzen, so ähnlich wie Ärzte. Aber ein Unternehmen kann natürlich machen, was es will, ebenso wie die Regierung.«
    »Pompignac ist kein Zauberer?«, staunte der Kleine. »Ich denke, er hat die Akademie besucht.«
    »Das hat er auch, allerdings nur, weil sein Vater viel Geld bezahlt hat. Er hat alle Kurse absolviert, ist aber ohne Abschluss abgegangen. Es besitzt vielleicht das Wissen eines Zauberers, aber nicht dessen Fähigkeiten. Und deshalb ist er auch nicht an unseren Eid gebunden.« Der Alte pochte auf das Buch vor ihm. »Diese Dummköpfe! Sie wissen nicht, worauf sie sich einlassen! Dabei müssten sie nur einmal mit offenen Augen die historischen Unterlagen studieren! Pompignac und die Regierung sind Schwachköpfe, die von Zauberei nichts verstehen. Und gerade das macht sie so gefährlich. Wenn sie mit dem Überzauber herumexperimentieren, können sie die ganze Welt zerstören. Wir müssen aktiv werden, wenn wir eine Katastrophe verhindern wollen.«
    Das klang weniger gut. Der Alte mochte die meiste Zeit benebelt sein, aber er war nach wie vor einer der besten Zauberer, die ich je getroffen hatte. Wenn er sich jetzt entschied, gegen Pompignac vorzugehen, dann konnte er unter Umständen sogar Erfolg haben. Und das durfte ich nicht durchgehen lassen, denn der Überzauber könnte mein lang erhoffter Weg zurück in die Heimat sein.
    Da half nur eins: Ich musste dafür sorgen, dass Prometheus Pompignac nicht im Weg stehen würde.

Zehntes Kapitel
    in dem Humbert etwas Wichtiges erfährt, ohne es zu bemerken
    » I ch bin dabei«, rief Agnetha, nachdem Prometheus seine Kampfansage gegen Pompignac formuliert hatte.
    Ich glaubte, nicht richtig gehört zu haben. Meinte sie das ernst? Wenn Prometheus so etwas sagte, dann wunderte mich das nicht. Sein Geist war den größten Teil des Tages vom Alkohol vernebelt und er hasste niemanden so sehr wie Pompignac. Außerdem bezweifelte ich, ob er seine Beteuerungen wirklich in die Tat umsetzen würde. Aber Agnetha? Was wollte sie allein gegen Pompignac und die Regierung ausrichten?
    Sie hatte meine entgeisterte Miene wohl bemerkt. »Du bist nicht dieser Meinung, Humbert?«
    Ich schüttelte vehement den Kopf. »Ganz und gar nicht. Wir wissen zwar, dass Pompignac an diesem Überzauber arbeiten will, aber ob er das schafft, steht in den Sternen. Das hat Prometheus gerade selbst gesagt. Und selbst wenn es ihm gelingen sollte, woher wollen wir wissen, dass dieser Rebus nicht recht hatte und wir von den Dämonen etwas lernen können?« Die beiden wussten ja nichts über das Geheimnis von Lothar, dessen Beteuerungen mir nun, da Prometheus die Existenz von Dämonen bestätigt hatte, weitaus glaubwürdiger erschienen.
    »Hah«, keifte der Alte, »du hast keinen Mumm in der Hose, Bursche! Und keinen Verstand in deinem Kopf! Begreifst dunicht, dass es beim Gelingen von Pompignacs Plan überhaupt keine Zauberei mehr geben wird?«
    Sein Vorwurf, ich sei feige, traf mich schwer, zumal Agnetha anwesend war. Aber ich schluckte meine erste Reaktion herunter und bemühte mich, ruhig zu bleiben. »Ich sehe nicht, warum wir uns da einmischen sollen. Er macht seine Sache, wir machen unsere. Was soll uns sein Überzauber schon stören?«
    Prometheus fasste sich theatralisch an die Stirn und stöhnte. »Wie kann man nur so begriffsstutzig sein!« Er stieß mir seinen Zeigefinger entgegen. »Du bist ein Zauberlehrling. Du bist verpflichtet, die Zauberei gegen Missbrauch zu verteidigen.«
    »Das mag sein. Aber im Augenblick höre ich nur Vermutungen! Ich kann da noch keinen Missbrauch entdecken.«
    »In einem Punkt hat Humbert recht«, sagte Agnetha. »Wir haben viel zu wenig Informationen. Erst wenn wir wissen, was genau Pompignac wann und wo plant, können wir etwas unternehmen.« Der Alte grunzte etwas Unverständliches in seinen Bart. Offenbar war er damit nicht einverstanden. Agnetha sprang auf. »Ich muss los.« An der Tür blieb sie stehen und blickte mich an. »Irgendjemand muss doch was tun, findest du nicht?«
    »Wenn es mit Sicherheit feststände, dass der Überzauber eine Gefahr für uns alle bedeutet, dann würde ich euch gern helfen. Auch wenn ich nicht weiß, was wir drei Einzelkämpfer gegen den gesamten Polizeiapparat

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