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ePub: Drachenhaut (German Edition)

ePub: Drachenhaut (German Edition)

Titel: ePub: Drachenhaut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frances G. Hill
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Sein Kopf pendelte hin und her und er ließ ein tiefes, heiseres Knurren hören. Er war zu schwach, sich auf den Beinen zu halten, aber er würde kämpfen.
    »Amayyas«, sagte sie noch einmal lauter. »Ich bin es, Lilya.«
    Auch das Knurren wurde lauter. Ein wilder, kalter Funke glühte in den Augen des todgeweihten Pantherprinzen auf. Er erkannte sie nicht, genau wie Aspantaman gesagt hatte.
    Lilya seufzte und verwandelte sich.

    Seine Augen spielten ihm einen verhängnisvollen Streich. Der Mensch war verschwunden, zwei Leoparden starrten ihn lauernd an. Woher war der zweite gekommen? Wo war der Mensch ‒ hatte er sich in seinen Rücken geschlichen und hob schon den Speer, um ihn aufzuspießen? Der Panther warf sich keuchend herum, aber hinter ihm war niemand. Seine Beine knickten weg, er kam mühevoll wieder hoch und stürzte sich auf den näheren, kleineren der beiden Leoparden. Ein Weibchen. Unterschätze sie nie ...
    Sie wich mit einer geschmeidigen, eleganten Bewegung aus und ließ ihn ins Leere taumeln. Dann spürte er ihr Gewicht auf seinem Rücken. Er brach in die Knie, hörte das Stöhnen, mit dem die Luft aus seiner Lunge entwich. Die Leopardin war klein, aber stark.
    Wo blieb der Leopardenmann? Warum hielt er sich zurück? Wenn der fremde Leopard in den Kampf eingriff, wäre alles vorbei. Er musste sie schnell töten, bevor der andere sich ebenfalls in den Kampf stürzte.
    Er rollte sich herum, um ihr mit seinen Hinterbeinen einen Tritt zu versetzen, der sie abschütteln würde.

    Sie wollte ihm nicht wehtun, sie wollte nicht, dass er noch mehr Schaden davontrug. Jede weitere Verletzung konnte seinen Tod bedeuten. Aber es war schwer zu kämpfen, ohne Krallen und Zähne einzusetzen. Sie schnappte nach Luft, weil er sich unter ihr wand wie ein Fisch. Er wollte auf den Rücken kommen, damit er seine starken Hinterbeine einsetzen konnte. Sie entschied, dass eine kleine Verletzung ihn nicht töten würde. Mit einem Knurren packte sie mit den Zähnen fest die Haut in seinem Nacken und hielt ihn daran fest.

    Der scharfe Griff ihrer Zähne in seinem Nacken lähmte ihn vollkommen. Er wollte sich wehren, wollte sie abwerfen, wollte ... aber seine Muskeln erschlafften wie auf ein geheimes Kommando. Er sank zu Boden und lag da, reglos, wehrlos. Nun war es also vorbei. Sie würden ihn töten wie ein Opferlamm, das gefesselt und vor Angst blökend auf dem Boden lag. Aber er würde nicht winseln. Er würde ihnen die Genugtuung nicht geben, wie ein Feigling zu sterben. Auge in Auge mit dem Tod würde er aus dem Leben gehen, lachend.
    Der unbarmherzige Griff löste sich, aber seine Kraft reichte nicht mehr aus, um sich aufzurichten. Mühevoll, unter Aufbietung all seiner restlichen Energie wandte er den Kopf und sah in die Augen des Weibchens.

    »Hilf mir, ihn festzuhalten«, keuchte Lilya. Udad war mit einem Sprung an ihrer Seite, aber als Lilya den Panther losließ, war deutlich zu sehen, dass er sich nicht mehr wehren konnte.
    Lilya nickte Udad zu und verwandelte sich zurück. Sie kniete vor dem Panther nieder und nahm furchtlos seinen Kopf in die Hände. »Amayyas«, sagte sie langsam und deutlich, »fürchte dich nicht. Wir müssen dich von hier fortbringen. Hörst du mich? Kannst du verstehen, was ich sage?«
    Seine Lider senkten sich langsam. Lilya fühlte, wie ihre Hände zu zittern begannen. Er würde doch nicht jetzt und hier sterben, das konnte er nicht tun!
    »Amayyas«, sagte sie scharf.
    Der Panther öffnete die Augen, schloss sie, öffnete sie wieder. Lilya schluchzte vor Erleichterung. Sie blickte auf und sah Udad an. »Wie schaffen wir ihn hier raus?«
    Der Leopardenmann nickte. Er beugte sich tief hinab undschob seine Schulter mit einem Ruck unter den Panther. Er schüttelte sich, ächzte leise, dann hob er Amayyas auf seinen Rücken. Der Panther war so abgemagert, dass Udad, der zwar nicht groß, aber kräftig war, ihn tragen konnte.
    Lilya ging zur Tür und öffnete sie. »Ich muss euch beide verbergen«, sagte sie. »Aber ich kann den Zauber sicherer wirken, wenn ich ihn nicht auch noch auf mich ausdehne. Also wünscht uns Glück, dass wir niemandem begegnen.«
    Sie ließ das Zeichen des Verbergens erscheinen und warf es über die beiden Leoparden, den hellen und den schwarzen. Selbst für ihre Augen flimmerten und verschwammen die Umrisse der beiden Tiere, sodass sie zweimal hinsehen musste, um zu erkennen, wo sie sich befanden.
    »Los«, sagte sie leise und ging voran.
    Den Rückweg durch den

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