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ePub: Drachenhaut (German Edition)

ePub: Drachenhaut (German Edition)

Titel: ePub: Drachenhaut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frances G. Hill
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Woche lang gelegen wie eine Tote. Es war ein Bann, aber ich habe nicht erkennen können, wer ihn gewirkt hat und wie er zu brechen war.«
    Lilya hatte Mühe, ihm zu folgen. »Der Basar«, nahm sie den Faden an einer Stelle auf, die ihr keine Kopfschmerzen bereitete. »Das war gestern.«
    Der Beg schüttelte den Kopf. »Nein, Lilya. Das war vor einer Woche, am Dunkelmondtag.«
    Lilya lachte auf. »Du willst mich aufziehen«, beklagte sie sich. »Gestern Abend haben wir über Yani gesprochen.« Danach war Yani zu ihr gekommen, und sie hatte begriffen, was für eine große Dummheit sie begangen hatte. Sie beugte sich aufgeregt vor. »Baba, das mit Yani. Können wir noch mal darüber reden? Ich habe es mir anders überlegt.«
    Kobads Miene verfinsterte sich. Ajja, die händeringend am Fenster stand, gab kleine, ängstliche Laute von sich.
    »Dein ›Leibsklave‹?« Lilya beobachtete, wie die Lippen des Begs zu dünnen Linien wurden. Böse sah er aus, mit kalten, unbarmherzigen Augen. »Der Junge ist am Tag seiner Entmannung geflohen. Er hat den Medicus niedergeschlagen und ist verschwunden. Die Wache hat seine Beschreibung. Wenn sie ihn finden, wird er gehängt.«
    Lilya fühlte, wie eine kalte Faust ihr Herz zusammenpresste. »Du machst keinen bösen Scherz?«, fragte sie flüsternd und setzte hinzu: »Hat der Medicus ‒ hat er ...?«
    Der Beg zuckte gleichgültig die Achseln. »Er hat seinen Lohn gefordert. Ich denke, dass er seine Arbeit getan hat, ja.«
    Lilya ließ sich in die Kissen zurücksinken. Sie schloss die Augen.»Eine Woche also«, sagte sie mit einer Stimme, die ihr selbst fremd in den Ohren klang. »Ich habe nichts davon bemerkt. Wie kann das sein?«
    Ihr Großvater ließ sie nicht aus den Augen. Lilya begann sein starrer Blick zu stören. Woran erinnerte sie dieser Blick? Sie rieb sich fröstelnd über die Arme. Ihre Finger berührten glatte, weiche Haut. Die Finger beider Hände.
    »Was ...?«, rief sie und sah an sich herab. Sie streckte die Arme aus. Der weite Ärmel über ihrem bösen Arm fiel zurück und enthüllte einen Anblick, der sie erstarren ließ. Yani und sein böses Schicksal waren für den Moment aus ihrem Gedächtnis verschwunden. »Baba«, flüsterte sie. »Was ist das?«
    Ajjas beständiges Murmeln und Schluchzen verstummten abrupt.
    Der Beg senkte den Blick. Er strich sacht über die zarten Linien auf Lilyas dunkler Haut. »Ich weiß es nicht«, sagte er, und Lilya erkannte, dass er log.
    »Die Narben sind fort«, sagte Lilya mühsam beherrscht. Am liebsten hätte sie laut geschrien, so sehr wurde sie mit einem Mal von einer Angst geschüttelt, die sie nicht benennen konnte. Aber sie zwang die Angst in eine Nische ihres Bewusstseins, die sie gut verschloss. Jetzt war keine Zeit, zu schreien, zu weinen und den Kopf unters Kissen zu stecken. Warum log Kobad?
    »Die Narben sind fort. Eine gute Nachricht«, sagte ihr Großvater. Er sah ihr nicht in die Augen. Seine Finger berührten die hellen Linien auf der Haut ihres Armes mit einer Zärtlichkeit, die sie schaudern machte. Sie zog heftig den Arm weg und drückte ihn an ihren Körper. »Großvater, was hat das zu bedeuten?«
    Er hob die Schultern. »Ich weiß es nicht, Kind. Ich muss dieSterne befragen. Oder, noch besser ...« Er führte den Satz nicht zu Ende. Lilya fühlte, wie ihr Mund trocken wurde. Einige der Studien, die ihr Großvater betrieb, waren dunkel und unheimlich. Er sprach nicht mit ihr darüber, aber sie hatte sich aus Andeutungen, halben Sätzen, hastig unterbrochenen Selbstgesprächen einiges zusammenreimen können, und das genügte, um sie in Angst und Schrecken zu versetzen.
    »Nein«, hörte sie sich zu ihrem eigenen Erstaunen ausrufen. »Nicht das, Baba. Frag die Sterne. Du bist so klug, du findest es auch ohne die Hilfe der Tot...«
    »Schweig!«, fuhr Kobad auf. Seine Augen blitzten. Er hob die Hand, als wolle er sie schlagen. »Du redest ohne Verstand und ohne Wissen.« Er erhob sich und stützte sich schwer auf seinen Stock. »Was auch immer mit dir geschieht, es scheint dich weder zu schwächen noch dir zu schaden. Du wirst also nun aufstehen und frühstücken. Ich wünsche, dass du vorerst in deinen Gemächern bleibst. Du darfst dein Gesicht nicht zeigen, das gilt sowohl für Angehörige der Familie als auch für die Dienerschaft. Deine Amme wird schweigen, weil sie dir nicht schaden will.« Er warf Ajja einen Blick zu, und das Kindermädchen sank in eine tiefe, ergebene Verbeugung.
    Kobad wandte sich wieder

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