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ePub: Drachenhaut (German Edition)

ePub: Drachenhaut (German Edition)

Titel: ePub: Drachenhaut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frances G. Hill
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erwiderte er matt. »Danke.« Er sagte nicht, wofür er sich bedankte, aber sein Erzieher neigte den Kopf. »Ich habe alles beseitigen lassen, was zerstört war«, sagte er. »Solltest du etwas vermissen, dann sag es mir.«
    Der Prinz nickte gleichgültig. »Sind alle wohlauf?« Jetzt drehte er doch den Kopf und sah den Obersteunuchen an. »Bist du wohlauf?«
    Aspantaman lächelte. »Der Magush hat gut gearbeitet. Niemandem ist auch nur ein Haar gekrümmt worden.«
    »Gut«, erwiderte der Prinz ähnlich leidenschaftslos wie zuvor. »Muss ich mich bei Huzvak bedanken?«
    Aspantamans lächelndes Gesicht zuckte. »Nein«, sagte er. »Ich habe mir erlaubt, den ehrenwerten Kobad zu rufen. Nicht, dassich unserem Hofzauberer nicht zutraue ...« Er unterbrach sich, weil der Prinz einen erstickten Laut hören ließ.
    »Du nicht ‒ und ich auch nicht«, sagte er. »Spiel mir hier nicht den Hofbeamten vor, Aspantaman. Du hältst Huzvak ebenso für einen Schwachkopf wie ich.«
    Der Erzieher neigte schweigend den Kopf.
    »Also Kobad.« Der Prinz blickte auf seine Hände. »Ein interessanter Mann. Ich möchte, dass er mich in den nächsten Tagen noch einmal aufsucht.« Er stand auf und griff nach dem dunkelroten Obergewand, das über der Sessellehne hing.
    Der Erzieher half ihm hinein und drückte des Prinzen Hände beiseite, um das Gewand für ihn zuzuknöpfen. »Dein Vater bittet um ein Gespräch, Massin«, sagte er leise.
    Die Augen des Prinzen weiteten sich. »Mein Vater«, wiederholte er. »Hat er dir verraten, was er von mir will?«
    Aspantaman schüttelte den Kopf. Sein Gesichtsausdruck war ebenso beunruhigt wie der des Prinzen.
    Der junge Mann wandte sich ab und rückte die Schärpe zurecht, die der Erzieher nun um seinen Leib schlang. »Er hat seit vier, nein, fünf Mondwechseln nicht mehr nach mir verlangt. Ich weiß, dass meine Gesellschaft ihm äußerstes Unbehagen verursacht. Was kann er von mir wollen?«
    Er griff nach Aspantamans Arm und sah ihm gerade ins Gesicht. »Du weißt es, mein Freund. Er hat es dir gesagt. Schone mich jetzt nicht, ich will lieber vorbereitet sein auf das, was kommt.«
    Aspantaman verneinte. »Es tut mir leid«, sagte er. »Wenn ich eingeweiht wäre, würde ich dich nicht unwissend dorthin gehen lassen. Aber ich fürchte ...«
    »Das Gleiche wie ich«, unterbrach der Prinz ihn grimmig.»Der Shâya ist es leid, dass der Kronprinz in seinen Gemächern eingesperrt werden muss und zum Gespött des Serails dient. Er will einen meiner Halbbrüder an meine Stelle setzen.«
    Aspantaman zuckte die Achseln. »Ich denke nicht, dass er schon so weit ist«, wandte er ein. »Er denkt darüber nach, ja. Aber deine Mutter war seine Favoritin, die Shâya Banu.«
    »Er hat vor Jahren eine andere Favoritin gefunden«, fuhr der Prinz ihn an. »Mein Bruder Farrokh wartet schon lange darauf, mich stürzen zu sehen. Aspantaman, du weißt es!«
    Der Obersteunuch senkte den Blick. »Wir alle wissen es«, sagte er. »Aber dennoch glaube ich nicht, dass der Shâya es jetzt schon so weit kommen lassen will. Der Beg ist seine letzte Hoffnung.«
    Der Prinz legte mit einer erschöpften Geste die Hände vor die Augen. »Und die meine«, sagte er dumpf.
    »Hast du das Mädchen mittlerweile aufgetrieben?«, wollte der Prinz wissen, während sie sich dem Audienzzimmer näherten. Er atmete schwer, denn der Weg und die Mühe, mit dem großen Eunuchen Schritt zu halten, hatten ihn angestrengt, obwohl Aspantaman sich alle Mühe gab, seine langen Schritte denen des Prinzen anzupassen.
    »Nein, bisher war alle Suche nach ihr erfolglos. Du bist sicher, dass sie zu einem der Häuser gehört? Wir haben kein Mädchen dieses Namens dort finden können.«
    Der Prinz fluchte unterdrückt und entschuldigte sich mit einer Handbewegung dafür. »Sucht sie«, sagte er scharf. »Treibt sie auf. Sie ist ganz sicher weder eine Sklavin noch niederen Standes. Sie muss einer der Familien angehören, die bei Hofe verkehren. Meinetwegen such bei den reichen Kaufleuten der Stadt ‒ obwohl sie auch danach nicht aussah.«
    »Woher kennst du sie?«, fragte Aspantaman mit kaum verhohlenem Erstaunen.
    Der Prinz winkte ab. »Es war ein Zufall. Aber das ist unwichtig. Sie hat eine Verbindung zu meinem Feind, Dem Naga. Ich will, dass du sie auftreibst und herbringst, Aspantaman, und zwar ohne weitere faule Ausflüchte!«
    Der Obersteunuch neigte den Kopf. »Ich höre und gehorche, Großedler.«
    Sie waren an der großen Flügeltür angelangt, hinter der der

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