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ePub: Juniper Berry

ePub: Juniper Berry

Titel: ePub: Juniper Berry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.P. Kozlowsky
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Aus einem Bild wurden Hunderte.
    »Meine beiden Mädchen«, sagte Mr. Berry zärtlich. Er zoomte sie näher heran, sodass ihre Gesichter in Großaufnahme zu sehen waren. Er filmte ihre Augen, ihr Lächeln und ihr Flüstern. »Hey, was tuschelt ihr da? Keine Geheimnisse!«
    Die Juniper auf der Leinwand nickte, genauso wie die im Zuschauerraum.
    Mrs. Berry setzte sie ab und sah zu ihrem Mann. »Okay, du willst, dass wir es dir sagen?«
    »Ja! Was auch immer es ist, raus damit. Hier und jetzt!«, sagte er.
    »Zu Befehl.« Juniper kicherte. »Du hast es nicht anders gewollt!« Und alle beide, sie und ihre Mutter, ließen sich auf die Knie fallen, formten jede einen Schneeball und warfen ihn auf Mr. Berry.
    »Hey! Das ist unfair!«
    Die Kamera schwankte und wackelte, während sie das Weiß von New York City, den sich über der Stadt wölbenden Himmel und den elfenbeinfarbenen Mond einfing. Ihr Lachen übertönte alles und erfüllte die Lautsprecher des Kinos.
    Juniper nahm jede Einzelheit der glücklichen Szene in sich auf. Sie sah zu Kitty, die mit ihrem katzenhaften Gang die Gänge hinauf und hinunter lief. Sie klatschte in die Hände, und in der nächsten Sekunde war der Hund an ihrer Seite. »Ich kapier’s nicht«, sagte sie zu Kitty. »Ich vermisse das. Ich vermisse Mom und Dad.«
    Kitty leckte über ihre Hand.
    »Ich weiß. Sie sind nur ein Stockwerk höher. Aber sie scheinen nicht mehr sie selbst zu sein. Was, wenn … Was, wenn es nicht nur ihre Jobs sind? Wenn mehr dahintersteckt, so wie Giles vermutet hat? Glaubst du, das ist tatsächlich möglich?«
    Die Unterhaltung, die sie mit ihrem neuen Freund geführt hatte, ging ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf. Sie wusste jetzt, dass sich nicht nur ihre Eltern verändert hatten. Aber das musste ja nicht gleich bedeuten, dass etwas Ungewöhnliches dahintersteckte. Giles war offenbar nicht davon abzubringen, dass mit seinen Eltern etwas Seltsames vor sich ging, und Juniper musste zugeben, dass es merkwürdig war, mitten in der Nacht im Wald herumzulaufen. Aber das war’s auch schon. Ansonsten bewies das gar nichts. Was glaubten sie, gemeinsam entdecken zu können? Bestimmt waren Giles’ Eltern nicht einfach verschwunden, so wie er behauptet hatte.
    Kitty legte sich auf den Rücken, damit Juniper ihr den Bauch kraulen konnte. Juniper tat ihr den Gefallen, dann gab sie sich selbst die Antwort auf ihre Frage: »Nein, wahrscheinlich steckt nichts weiter dahinter. Wahrscheinlich werden Leute einfach so, wenn sie sich über wichtigere Dinge Gedanken machen als …« Sie verstummte.
    In diesem Moment wurde die Tür aufgerissen, und ihre Mutter stand auf der Schwelle, die Hände in die Hüften gestützt. In der merkwürdigen Mischung aus Licht und Schatten, zusammen mit dem Flimmern der Leinwand, sah sie aus wie eine fremde Frau. Juniper wusste nicht, ob das gut oder schlecht war.
    »Juniper! Raus hier, aber sofort! Deine Lehrerin wartet auf dich.«
    Mrs. Maybelline! Die hätte Juniper fast vergessen. »Ich hab mir nur gerade diesen Film angesehen.« Sie zeigte nach vorne. »Erinnerst du dich noch?«
    Mrs. Berry warf einen kurzen Blick auf die Leinwand. »Natürlich. New York.«
    »Aber …«
    »Los jetzt! Diese Frau folgt mir auf Schritt und Tritt, und warum? Ich sag dir, warum: Weil du nicht da bist. Ich habe wirklich wichtigere Dinge zu tun, als herumzulaufen und dich zu suchen! Wenn ich diese Rolle nicht richtig spiele, gibt es tausend andere, die nur darauf warten, meinen Platz einzunehmen. Es kann alles so schnell den Bach runtergehen. Und was dann, Juniper? Was dann? Sollen wir wieder so leben wie vor ein paar Jahren? In diesem kleinen Haus? Dieses unwichtige, kleine Leben?«
    »Warum nicht?«
    Die Frage ließ ihre Mutter explodieren. Mrs. Berry ging auf Juniper los und zerrte sie vom Sitz. Kitty bellte wie wild. »Warum nicht? Warum nicht?! Ist das dein Ernst?« Sie schüttelte Juniper und ihre Nägel bohrten sich in den Arm ihrer Tochter. Dies war eine andere Sorte von Tanz.
    Junipers Kopf wurde hin und her geschleudert, Tränen traten ihr in die Augen, aber ihre Mutter hörte nicht auf. »Du verstehst das nicht!« Etwas fehlte in ihrem Blick. Es waren nicht mehr dieselben wunderschönen Augen wie auf der Leinwand.
    »Mom!«, rief Juniper schluchzend. »Mom, was ist los? Sag es mir! Bitte! Keine Geheimnisse …«
    Mrs. Berry lächelte höhnisch. »Keine Geheimnisse? Na gut, Juniper, hier hast du deine Wahrheit!« Sie hielt ihr Gesicht ganz nah an Junipers, sodass

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