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ePub: Juniper Berry

ePub: Juniper Berry

Titel: ePub: Juniper Berry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.P. Kozlowsky
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blies ihn auf, ohne Skeksyl aus den Augen zu lassen. Obwohl sein Gesicht wie üblich im Schatten der Kapuze verborgen war,konnte sie seinen gierigen Blick spüren. Er hatte lange auf diesen Moment gewartet, sich danach gesehnt.
    Skeksyl riss ihr den Ballon aus der Hand, bevor sie ihn mit einem Band verschließen konnte. »Dein Atem wird am besten von allen schmecken«, zischte er. Seine spitze Zunge schoss aus dem Mund und fuhr über seine bleichen, aufgesprungenen Lippen. Seine Hände und sein ganzer Körper zitterten heftig. Bevor er weitermachen konnte, musste er sich mit einer Hand auf dem Tisch abstützen. Sein Atem wurde schneller und klang unnatürlich. Merkwürdige Geräusche kamen unkontrolliert aus seiner Kehle. Sein Lächeln wurde immer breiter.
    Schließlich öffnete er hastig den Ballon, hielt ihn an seinen sabbernden Mund und atmete seinen Inhalt gierig ein.
    Juniper und Giles sahen gleichzeitig entsetzt und gespannt zu. Die Luft rauschte aus dem Ballon und ließ ihn innerhalb weniger Sekunden zusammenschrumpfen. Skeksyls Hals pulsierte, während er Junipers süßen Atem trank. Er genoss jeden einzelnen Schluck.
    Als der Ballon komplett leer war, lehnte er sich zurück und lächelte boshaft. Sein Körper wurde schlaff. Der Ballon glitt ihm aus der Hand und fiel zu Boden. »Ich werde von deiner Wärme erfüllt«, sagte er zu Juniper. »Ich habe noch nie etwas Vergleichbares gekostet. So rein, so wahrhaftig.«
    Stille senkte sich über den Raum. Juniper dachte fieberhaft nach, doch ihr fiel nichts mehr ein, was sie hätte tun können.
    Plötzlich schoss Skeksyl nach vorn. Sein Körper wurde steif. Seine Hände, so starr wie Krallen, fuhren an seinen Hals. »Was … was hast du getan?« Er würgte und spuckte, gelber Schleim flog aus seinem Mund und landete zischend auf dem Holztisch. Unter dem Umhang schien sein Körper zu brodeln. Sein Stock polterte zu Boden, als Skeksyl auf die Knie fiel.
    Neptun flog aufgeschreckt durch den Raum und krächzte wie noch nie, während sich sein Herr vor Schmerzen krümmte.
    »Jetzt!«, rief Juniper. Giles rannte aus dem Raum und in die dunkle, verbotene Halle hinein. Doch bevor Juniper ihm folgte, nahm sie den gelben Ballon, auf dem das Wort Weisheit stand, hielt ihn vor Skeksyls im Schatten liegendes Gesicht und ließ ihn zerplatzen.

Juniper holte Giles mitten in der dunklen Halle ein. »June, du hast es geschafft! Ich habe gesehen, wie du die Ballons vertauscht hast. Woher wusstest du, dass das passieren würde?«, fragte er.
    »Ich wusste es nicht«, antwortete sie. »Aber irgendeinen Grund musste es doch haben, dass Skeksyl speziell hergestellte Ballons benutzt, oder?«
    »Einen Moment lang habe ich gedacht, du würdest unterschreiben.«
    »Einen Moment lang habe ich das auch gedacht.«
    Sie liefen durch die Halle, ohne zu wissen, was sie erwartete und wo die Ballons aufbewahrt wurden, doch Juniper fühlte sich so lebendig wie schon lange nicht mehr. Sie schwebte fast durch die erdrückende Dunkelheit. Wenn es heller gewesen wäre, hätte Giles das Lächeln auf ihrem Gesicht sehen können.
    Die Halle schien kein Ende zu nehmen. Juniper fragte sich, unter welchem Teil der Erdoberfläche sie sich gerade befanden und was dort oben passierte. Vielleicht würde sie eines Tages genau über diese Stelle gehen, die ganze Welt würde ihr offen stehen, und die Schrecken, die darunterlagen, wären längst vergessen. Dort oben wartete so viel auf sie. Aber erst musste sie sich in Sicherheit bringen und ihre Eltern retten.
    Als sie die Dunkelheit endlich hinter sich ließen, trauten sie ihren Augen kaum.
    Vor ihnen erstreckte sich eine unterirdische Welt von überwältigender Größe. Von der riesigen Höhle, in der sie standen, gingen zahlreiche mit Fackeln beleuchtete Hallen in verschiedene Richtungen ab. Wendeltreppen schraubten sich in die Höhe und führten zu Löchern in der Decke und wer weiß wohin. Alles schien sich kilometerweit auszudehnen, ein unterirdisches Labyrinth von unglaublichen Ausmaßen, das sich in der Ferne verlor, ohne dass ein Ende in Sicht gewesen wäre.
    »Was sollen wir tun?«, rief Giles. Seine Stimme hallte von den Höhlenwänden wider wie lautes Donnergrollen. »Wohin sollen wir gehen? Skeksyl wird bald kommen, um uns zu holen!«
    »Keine Ahnung, ich weiß es nicht! Die Ballons können überall sein!« Juniper fühlte, wie sie von Panik erfasst wurde. Sie hatten nur einen einzigen Versuch, und wenn der schiefging … nein, sie konnte den Gedanken

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