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Equilibrium

Equilibrium

Titel: Equilibrium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Rose
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gruselig aussehen. Monica wartete geduldig, bis ich mich gesammelt hatte und musterte mich erst gründlich, bevor sie mir wieder Fragen stellte.
    »Arizona, was ist hier los? Was ist mit deinen Haaren passiert? Sie sind blond! Und warum bist du so weinerlich ?«
    »Monica, darüber kann ich im Moment nicht sprechen. Ich brauche Zeit zum Nachdenken.«
    »Tja, dann geh wenigstens duschen. Du stinkst noch schlimmer als sonst.«
    Bei dem Gedanken, in dem Dreck zu duschen, zuckte ich zusammen, nickte dann und machte mich auf den Weg ins Bad. Monica saß wartend auf meinem Bett, als ich ein bisschen erfrischt wieder herauskam. Ich zog mich schnell an, föhnte meine Haare und suchte in meiner Hosentasche nach Lipgloss.
    »Was suchst du?«, fragte Monica und starrte mich verwirrt an.
    »Lipgloss.«
    »Lipgloss?« Sie lachte, holte ihren aus der Hosentasche und warf ihn mir zu. »Du benutzt doch keinen Lipgloss«, frotzelte sie.
    Ich ignorierte sie, tupfte mir etwas auf die Lippen – Kiwi – und setzte mich dann neben sie. Sie stand auf und musterte mich von oben nach unten.
    »Wow, Arizona. Du siehst wie ein Model aus. Was ist passiert? Haben deine Mom und Ella dich gekidnappt und in eine Schule für Models gesteckt?« Sie lachte.
    »Ach Monica, ich weiß nicht mal, wo ich anfangen soll. Ich bin ausgehungert. Lass uns ein paar Burger holen.«
    »Du hast heute Abend Eishockeytraining. Bist du sicher, dass du Zeit für Burger hast? Willst du überhaupt vor dem Training essen? Du musst bestimmt kotzen.«
    »Ach, das hatte ich vergessen. Ich schreibe dem Coach eine SMS und sage, dass ich krank bin.«
    »Dann setzt er dich auf die Ersatzbank«, warnte Monica mich.
    Wie wahr. Der Coach konnte echt nerven. Verpasstes Training hieß, beim Spiel am Wochenende auf der Ersatzbank sitzen zu müssen. Die Spiele waren aber sowieso vorbei, also würde es höchstens ein Trainingsspiel sein. Und überhaupt war das im Moment meine kleinste Sorge. Also zuckte ich mit den Schultern und schickte ihm eine SMS. »Okay, M , ich bin bereit für Burger. Lust auf Sonic?«
    »Klar. Dann können wir im Auto essen und du kannst mir alles über diesen neuen Look erzählen. Und warum zur Hölle du so weinerlich bist.«
    Wir fuhren zum Sonic am Kendall Park und saßen in Monicas Toyota, während wir zufrieden unsere Burger verdrückten und an unseren Getränken nuckelten.
    » A , ich muss dich bald absetzen und zum Lacrosse-Training. Kannst du also anfangen zu quatschen? Wo hast du gesteckt und was soll der neue Look?«
    » M , biiitte – können wir das erst mal auslassen? Du würdest es sowieso nicht glauben. Ich muss was wegen dieser Haare tun. Kannst du mir helfen, sie wieder auf die normale Farbe zu bekommen?«
    »Ich kann’s versuchen, aber warum willst du riskieren, das du es versaust? Das solltest du von einem Frisör machen lassen. Und warum überhaupt? Ich finde, du siehst toll aus.«
    »Die anderen werden alle eine Riesenwelle deswegen machen.«
    »Seit wann ist dir wichtig, ob jemand eine Welle macht?«, fragte sie überrascht.
    »Tja, vielleicht ist es mir nicht wichtig, kann sein. Aber ich mag es dunkler lieber. Das hier sieht lächerlich aus.«
    »Nein, tut es nicht. Du siehst toll aus. Okay, vielleicht sieht es ein kleines bisschen lächerlich aus, aber nur, weil du es bist. Du siehst nur nicht wie du aus.«
    »Dann muss ich mir die ganze Lästerei anhören…«
    »Nein, musst du nicht. Schick sie zu Boden.«, sagte sie sachlich.
    Sie hatte natürlich recht. Niemand würde es wagen, sich mit mir anzulegen. Das taten sie nie. Ich würde ihnen die Mütze schon gerade rücken. Das tat ich immer. Ich fühlte mich wieder besser und lächelte. Bis ich einen Termin beim Frisör gemacht hatte, würde ich halt ein bisschen für Unruhe sorgen. Vielleicht machte das sogar Spaß. Als Monica mich nach Hause fuhr, fühlte ich mich schon viel besser.
    »Warum hast du die Farbe überhaupt geändert? Und wann?« Monica gab einfach nicht auf.
    Wenn ich etwas aus meinen Erfahrungen der letzten Wochen gelernt hatte, dann dass es besser war, meinen besten Freunden einfach die Wahrheit zu sagen. Es hatte keinen Sinn, Monica mit einer vernünftigen Erklärung abzuspeisen, obwohl mir um keinen Preis eine vernünftige Erklärung für mein momentan blondes Aussehen einfallen wollte. Aber Timing war das Wichtigste und jetzt war kein guter Zeitpunkt. Schließlich hatte sie es eilig, zum Training zu kommen.
    »Monica, die Erklärung für den blonden Look ist nicht

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