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Equilibrium

Equilibrium

Titel: Equilibrium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Rose
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Look zu vervollständigen, legte ich ein bisschen von Monicas Lipgloss auf, den ich praktischerweise vergessen hatte, ihr zurückzugeben. Ich betrachtete mich im Spiegel. Man sollte annehmen, dass ich mich mittlerweile an den Barbie-Look gewöhnt hätte, hatte ich aber nicht. Ich rannte raus, sobald ich Monica in die Auffahrt einbiegen hörte.
    »Du siehst toll aus, A !«, sagte sie gleich, als sie mich sah.
    »Danke, M . Das wird ein interessanter Tag.«
    »Kein Scherz.« Sie lachte. »Aber du nimmst besser deinen Rucksack mit…«
    Ich hatte meine Tasche vergessen. Ich wusste nicht einmal, welche Hausaufgaben ich hatte, aber ich wusste, dass ich keine gemacht hatte.
    »Oh, Sekunde, ich hole ihn und ich muss noch eben bei Beth anklopfen.« Ich rannte los und war Augenblicke später wieder im Auto, wo Monika geduldig gewartet hatte.
    »Und, bist du bereit zu reden ?«, fragte sie spitz. »Du siehst ein bisschen traurig aus.«
    »Ich glaube schon. Ich weiß ehrlich nicht, wo ich anfangen soll. Darf ich dich zuerst was fragen, damit mir die Dinge klar sind, bevor ich versuche, es dir zu erklären?«
    »Klar«, seufzte sie.
    »Hast du dieses Wochenende Simla oder Justin gesehen?«
    »Simla oder Justin? Nein, aber dazu hatte ich auch keinen Anlass. Warum?«
    »Was ist mit Ariele? Hast du seit Samstag von ihr gehört?«
    »Nein. Sie hat gesagt, sie ruft an, wenn sie in Kalifornien ist, aber wahrscheinlich hat sie mit dem Umzug zu viel um die Ohren. Hast du was von ihr gehört«
    »Irgendwie schon«, antwortete ich zögernd.
    »Irgendwie?«
    »Eigentlich habe ich sie gesehen .«
    »Ach, auf Skype?«
    »Nein, nicht genau.« Ich fragte mich, wie ich fortfahren sollte. Zum Glück kam die Schule in Sicht und wir mussten aufhören zu reden, weil Monika in eine Parklücke fuhr und anhielt.
    »Wir kommen zu spät. Können wir nachher weiterreden?«, fragte ich hoffnungsvoll.
    »Tja, müssen wir wohl«, sagte sie niedergeschlagen und eindeutig unzufrieden.
    Ich ging auf meinen ersten Kursraum zu – Englisch – und die vielen Blicke waren mir dabei bewusst. Ich hatte meine blonden Haare vorübergehend vergessen. Jetzt wurde ich unmissverständlich daran erinnert. Um mich herum waren jede Menge verblüffte Gesichter und alle versuchten herauszufinden, was los war, keine Frage. Ich fragte mich, ob ich überhaupt wiederzuerkennen war, ob alle wussten, dass ich es war. Vielleicht glaubten sie, ich wäre durchgedreht und hätte einen anderen Look probiert. Oder vielleicht hielten sie mich für eine neue Mitschülerin. Wie auch immer, niemand sprach mich an. Das war mir gerade recht. Da sah ich im Flur ein paar meiner Mannschaftskameraden vom Eishockey auf mich zukommen. Ich musste mich schnell entscheiden: Sollte ich meine Kapuze über den Kopf ziehen und mich mit gesenktem Kopf so unsichtbar wie möglich machen oder sie frech angrinsen? Ich entschied mich für das Zweite, lächelte breit und zwinkerte ihnen zu, als sie mit weit offenen Mündern näherkamen. Ich lachte. »Was geht, Leute?«
    » A ?«, sagten sie im Chor und dann fingen sie alle an zu lachen.
    »Hallo, Jungs«, antwortete ich, warf meine Haare zurück und klimperte mit den Augenlidern.
    »Mann, A . Hör auf! Mein Bauch tut weh. Was sollen die Haare?«, bekam Christian zwischen zwei Lachgrunzern heraus.
    Christian Taylor war der Kapitän der Eishockeymannschaft. Ich hatte vorher nie bemerkt, wie heiß er war. Mit ungefähr ein Meter fünfundachtzig, blonden Haaren und grünen Augen war er richtig superheiß! Warum bemerkte ich das erst jetzt? Wir kannten uns schon seit Jahren. Vorher, hatte ich nur seinen widerlichen Gestank nach dem Training bemerkt. Ich versuchte, meine Bewunderung für ihn zu verbergen, weil das eindeutig Darley-Art war. So wie Christian, lachten auch Brandon, Noah, Kyle und Nick. Ich wartete bis sie fertig waren, bevor ich weiterredete.
    »Gefällt’s dir?«, fragte ich verschmitzt.
    »Ich finde, du siehst heiß aus«, sagte Noah überrascht. Die anderen sahen mich von oben bis unten an und nickten zustimmend.
    »Nicht nur deine Haare«, ergänzte Christian. »Dein Gesicht sieht irgendwie anders aus. Es ist – mir fällt nichts Besseres ein, um es zu beschreiben – hübsch?«
    Nick und Kyle bekamen einen neuen Lachanfall.
    »Du siehst wie ein Mädchen aus«, fügte Brandon mit einem Grinsen hinzu.
    »Na, ich bin ja auch ein Mädchen«, sagte ich und verdrehte die Augen.
    »Davon haben wir nichts bemerkt«, konterte Nick. »Na ja, bis

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