Equilibrium
fragen, wer spricht?«, fragte der Mann.
»Ich bin Arizona Stevens, ich bin eine Freundin von Dr. Moreaus Tochter.« Schweigen am anderen Ende. Ich dachte, wir wären getrennt worden. »Hallo? Mr. Sanderson, sind Sie noch dran?«
»Arizona Stevens, Olivias Tochter?«
»Ja, kennen Sie mich?«
»Nicht persönlich«, antwortete er. »Ich weiß, wer du bist. Ich bin überrascht, von dir zu hören. Kann ich deine Mutter sprechen?«
»Sie ist nicht hier.«
»Arizona, wo bist du?«
»Hören Sie, ich kenne Sie gar nicht. Ich sollte nicht mit Ihnen reden. Ich muss Dr. Moreau sprechen. Können Sie mich mit ihr verbinden?«
»Arizona, das ist sehr verwirrend. Dr. Moreau ist nicht zu erreichen. Sie ist bei deiner Mutter, nehme ich an. Wenn du mit mir sprichst, musst du irgendwie zurückgekommen sein. Das macht mir Sorgen. Du musst mir alles erzählen, damit ich dir helfen kann. Bist du in Princeton? Bist du okay?«
»Ja«, flüsterte ich ängstlich. »Ich habe solche Angst.«
»Wo bist du im Augenblick?«
»In der Bibliothek, in der Schule.«
»Gut. Was steht für heute Abend auf deinem Stundenplan?«
»Eishockeytraining, aber ich fühle mich nicht so danach, also hatte ich vor, nach Hause zu gehen. Dad ist nicht da, also habe ich das Haus für mich.«
»Arizona, hör zu. Ich glaube, es ist besser, wenn du bei Freunden bleibst, bis ich da bin und wir herausfinden können, was los ist. Geh zum Training. Danach solltest du mit einem deiner Freunde auf mich warten.«
»Okay, wenn’s sein muss.«
»Okay, ich nehme den nächsten verfügbaren Flug. Ich werde sehr spät in der Nacht oder sogar erst am frühen Morgen ankommen. Ich rufe dich an, wenn ich gelandet bin. Mach dir keine Sorgen, du kannst mir vertrauen. Wir werden das alles klären.«
»Okay«, sagte ich. Ich war nicht überzeugt, aber ich beschloss mitzuspielen, bis ich wusste, was los war. Ich hatte nicht vor, ihm einfach zu vertrauen. Schließlich konnte er dafür verantwortlich sein, dass ich gekidnappt worden war.
Die Schulglocke läutete zum letzten Mal. Ich rannte raus, um Monica am Auto zu treffen.
»Wieder blau gemacht?«, seufzte sie.
»Ich musste ein paar Anrufe erledigen. M , können wir nach dem Training zusammen abhängen, vielleicht auch zusammen übernachten?«
»Klar«, sagte sie überrascht. »Vielleicht verrätst du mir dann alles über den neuen Look und was in letzter Zeit mit dir los ist? Und wegen Ariele. Oder vielleicht fängst du jetzt schon damit an?«
»Monica, ich weiß nicht, was los ist. Ich bin so aufgewacht, mit blonden Haaren.«
»Nie im Leben«, sagte sie und hielt das Auto an. »Wie meinst du das?«
Ich zuckte mit den Schultern und eine Träne löste sich und kullerte über meine Wange.
Monica sah mich offensichtlich verwirrt und sehr besorgt an. » A ?«
»Ich weiß einfach nicht, was los ist.«
»Okay, beruhig dich, A . Wir finden es heraus.«
»Nein, tun wir nicht!«, sagte ich entnervt. Ich legte die Hände vor mein tränenverschmiertes Gesicht.
»Reiß dich zusammen, Arizona. Nicht dass dein Dad dich so sieht. Ich fahr dich nach Hause. Christian ist wahrscheinlich schon da und wartet auf dich. Also, wisch die Tränen weg.«
Ich hielt die Luft an und trocknete mein Gesicht mit dem Kleenex, das mir Monica hinhielt. Du lieber Himmel, du bist doch nicht Bella Swan. Zieh deine Große-Mädchen-Hose an und p-a-c-k-s , sagte ich mir. Dieses erbärmliche Selbstmitleid musste aufhören. Ich lenkte meine Gedanken aufs Eishockey, um meine Selbstbeherrschung zurückzubekommen. Ich würde zum Training gehen und dann würde hoffentlich Kevin, dieser Mann von Ames, mir helfen, alles zu klären.
Christian wartete vor unserer Auffahrt auf mich.
»Lass dich nach dem Training von Christian zu mir nach Hause fahren, okay?«, befahl Monica mir streng, bevor sie abfuhr.
»Schwing die Hufe, A . Wir kommen zu spät. Warum hat das so lange gedauert?« sagte Christian ungeduldig.
»Okay, okay! Lass mich schnell die Ausrüstung aus der Garage holen.« Mir entging nicht, dass Christian während unserer Fahrt zur Eislaufhalle mehrmals zu mir rüberblickte. Das war irgendwie amüsant. Diese Fahrt war Routine für uns. Wir redeten nie, sondern hörten nur Songs von seinem iPod, die aus den Bose-Boxen dröhnten, die er in seinem Geburtstagsgeschenk – einem silbernen BMW-Cabrio – eingebaut hatte. Ich ignorierte seine Seitenblicke, lehnte mich zurück in die Ledersitze, schloss die Augen und lauschte der Musik.
»Wir sind da, wach
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