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Equilibrium

Equilibrium

Titel: Equilibrium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Rose
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was David gemeint hat. Wie auch immer, ich bezweifle stark, dass dies der Fall war. Es geht gegen unsere Natur, jemanden gegen seinen Willen und ohne sein Einverständnis zu transportieren. Es ist undenkbar. Das würde ein Wanderer nie tun«, sagte sie überzeugt.
    »Was ist mit Simla oder Justin?«, fragte David.
    »Simla oder Justin?«, wiederholte Olivia im Chor mit Kellan, Rupert und Larry. Sie hörten sich alle gleich überrascht an.
    Inez erklärte: »Sowohl Simla als auch Justin haben ein Elternteil, das Wanderer ist, also könnten sie möglicherweise auch die Gabe haben. Aber die haben sie nicht, also ist das kein Thema.«
    »Sie haben Wanderer-Eltern?«, wiederholte Olivia. »Erica und Grayson?« Sie hatte die gleiche Gelassenheit bei ihnen wahrgenommen, wie bei Inez und David. Nie im Leben war Raj ein Wanderer. Sie gab sich selbst einen Ruck, es war sowieso nur Blödsinn.
    »Ja«, bestätigte Inez.
    »Also warum kann David wandern und Simla und Justin nicht?«, hakte Olivia nach.
    »Sie haben nicht die richtigen Charaktereigenschaften. Sie haben nicht die Reinheit, die zum Wandern erforderlich ist«, sagte Inez schlicht.
    Olivia wandte sich wieder an David. Sie musste sich konzentrieren. Ihr Kopf schwirrte. »David, ist Arizona denn ganz allein?«
    »Ich bin letzte Nacht bei ihr geblieben, damit sie nicht alleine war«, sagte er vorsichtig.
    Sie bemerkte, dass er vermied, Kellan dabei anzusehen.
    »Im Moment ist sie in der Schule und ich hoffe, dass ich heute Abend später wieder bei ihr sein kann«, fügte David hinzu.
    »Sie ist in der Schule?«, fragte Olivia überrascht.
    »Ja. Es ist für sie am besten, unter Freunden zu sein. Das lenkt sie davon ab, sich ständig Sorgen zu machen, obwohl ich nicht weiß, ob es viel hilft.«
    »Also, was ist der Plan?«, fragte Olivia Rupert und Larry.
    »Sobald der Ring von Kellans Finger ist, sollten wir zu Ames fahren und versuchen, herauszufinden, wer dahintersteckt. Wir müssen die anderen Kinder finden«, sagte Larry.
    »Kannst du mich durch das Portal schicken, Dad?« Das klang mehr nach einer Forderung von Kellan als nach einer Frage.
    »Ich weiß es nicht, Kellan. Wir werden es wissen, wenn wir da sind. Wenn wir können, dann könnten wir auch alle hindurchgehen.«
    »Es gibt noch einen anderen Weg, Kellan«, schlug Inez leise vor. »David kann dich hinüberbringen.«

I ch stand mit schlotternden Knien vor meiner Zimmertür. Sie stand spaltbreit auf, also schob ich sie mit meinem Fuß ein bisschen weiter auf. Dann blieb ich lange mucksmäuschenstill stehen und lauschte auf Geräusche. Ich versuchte mich daran zu erinnern, wie das erste Geräusch geklungen hatte. Es war ein lautes Krachen, gefolgt von Schritten. Ich war ganz sicher, dass es aus meinem Zimmer gekommen war.
    Mein Bein streifte etwas und ich fuhr zusammen. Mir fiel mein Handy aus der Hand. Als ich nach unten sah, erkannte ich, dass es irgendein Kleidungsstück war, das ich vorhin auf den Boden geschmissen hatte.
    Es gab keine weiteren Geräusche und so schlich ich auf Zehenspitzen, so lautlos wie möglich, ins Zimmer. Ich erinnerte mich, dass mein Eishockeyschläger gleich hinter der Tür stand. Es war so dunkel, dass ich nichts sehen konnte. Es kam mir ewig lang vor, dass ich am Lichtschalter stand und zögerte das Licht anzumachen. Schließlich schaltete ich es an.
    Ella und Harry lagen zusammengesunken auf meinem Bett.
    Ich schnappte laut nach Luft, unterdrückte es aber schnell, indem ich meine Hand fest auf den Mund presste, damit ich nicht noch mehr Lärm machte. Hoffentlich schliefen sie nur. Schnell ging ich zu ihnen. Ich bemerkte, dass mein Fenster weit offenstand und machte es schnell zu. Jemand war hereingeklettert und hatte Ella und Harry auf meinem Bett abgelegt. Wer? Bestimmt die gleichen Leute, die mich hierher gebracht hatten. Ich überprüfte erst den Puls meiner Schwester und dann den von Harry. Sie lebten noch. Sie atmeten, trotzdem sollte ich vielleicht einen Arzt rufen, dachte ich.
    Es klingelte an der Tür und ich fuhr erschreckt hoch. Bitte lass es David sein. Ich spähte aus dem Fenster, um nachzusehen, wer es war. Nach allem, was passiert war, wollte ich nicht einfach so die Tür aufmachen. Es konnte wer weiß wer sein. In der Dunkelheit konnte ich nichts erkennen, aber es sah so aus, als würden mehr als zwei Personen am Hauseingang stehen. Ich erwartete aber nur David und Kevin.
    Ich schlich zur Vordertür, dabei tippte ich die Nummer vom Notruf ein, hielt meinen Finger

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