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Equilibrium

Equilibrium

Titel: Equilibrium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Rose
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eigentlich getrennt voneinander gelebt. Ich habe Rupert in einem Pub in London kennengelernt. Unser erstes Aufeinandertreffen war kurz, höchstens eine halbe Stunde und den größten Teil davon habe ich ihm mit meinen Freundinnen beim Gitarrespielen zugehört. Aber ich wusste es. Ich wusste , er ist der Eine . Als er den Pub verließ, hat er mich gebeten, ihn zu finden – vor zwei Jahren .«
    »Warum hat er so etwas Seltsames gesagt? Was soll das überhaupt heißen?«
    »Weißt du, ich habe lange darüber nachgedacht. Warum war er so rätselhaft? Warum konnte er es mir nicht einfach alles erklären? Hat er übrigens immer noch nicht. Ich weiß nicht und verstehe auch nicht, wie er mich überhaupt bitten konnte. Als ich ihn das viel später gefragt habe, nachdem ich ihn wiedergefunden hatte, hat er mich gebeten, Geduld zu haben. Er hat gesagt, dass er es eines Tages alles erklären würde, wenn die Zeit reif ist.«
    Wow, das zu kapieren, fiel mir schwer. Er hatte sie gebeten, all diese Jahre auf eine Antwort zu warten, und sie hatte ihm einfach vertraut? Wow.
    »Ich weiß, das findest du unglaublich«, sagte sie. »Ich vertraue Rupert vollkommen . Ich liebe ihn vollkommen . Er wird es mir sagen, wenn die Zeit reif ist.«
    »Mom, Rupert hat dich also gebeten, ihn in der Vergangenheit zu suchen, und du gehst hin und baust ein Portal, eine Zeitmaschine?«, zog ich sie auf. Wenn Kellan das von mir verlangt hätte, würde ich ihn in die Klapse einweisen lassen.
    »So einfach war es in Wirklichkeit nicht. Nachdem Rupert weg war, habe ich Jahre damit verbracht, ihn zu suchen. Ich bin immer wieder in diesen Pub gegangen, um nachzusehen, ob er wiederkommen würde. Ich habe sogar einen Privatdetektiv angeheuert, um ihn aufzuspüren. Ihn zu finden, ist regelrecht zu meiner Besessenheit geworden. Diese sechs Worte – Komm, finde mich vor zwei Jahren – sind mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Ich bin sie immer wieder in Gedanken durchgegangen und habe mich gefragt, was er gemeint hat. Ich habe mich sogar gefragt, ob sie ein Buchtitel oder der Titel eines Theaterstücks waren. Alles Mögliche. Nichts hat zu einem Ergebnis geführt. Kurzzeitig habe ich darüber nachgedacht, ob er diese Worte vielleicht wörtlich gemeint hat - dass ich wirklich hingehen und ihn in der Vergangenheit suchen sollte. Natürlich habe ich diese Möglichkeit wieder verworfen und mich damit abgefunden, dass ich ihn niemals finden würde.«
    »Also was hat sich verändert?«, fragte ich.
    »Der Job bei Ames hat mir Türen zu Möglichkeiten gezeigt, die vorher für mich unbegreiflich waren. Larry hat sich mit mir besprochen, als er ein Teilchenbeschleuniger-Programm aufgebaut hat. Mit den Details werde ich dich nicht langweilen. Sagen wir einfach, dass seine Begeisterung und seine Kontakte meinen Verstand für die Möglichkeit geöffnet haben, dass ein solches Gerät konstruiert werden kann, mit dem ich die Zeit überbrücken und möglicherweise Rupert so finden könnte. Ich wusste, dass es weit hergeholt war. Ich war mir ja nicht einmal sicher, dass Rupert die Worte wirklich wörtlich gemeint hatte. Aber ich hatte versagt ihn zu finden, also dachte ich, dass es den Versuch wert war.«
    »Also hast du das Portal nur zu dem Zweck gebaut, Rupert zu finden? Das ist es?«, fragte ich erstaunt.
    »Ja, das war mein einziges Ziel. Ich hatte das Glück, zu der Zeit bei Ames anzufangen, als Larry gerade dazugekommen war, der sich für die gleiche Forschungsrichtung interessierte. Damit meine ich nicht, Rupert zu finden.« Sie lächelte. »Ich meine, diese Arten von Möglichkeiten zu erforschen – das Überqueren von Dimensionen. Morena am SETI hat uns auch sehr unterstützt, besonders wenn es ums Finanzieren ging.«
    »Und du hast Rupert gefunden, nehme ich an?« Ich konnte ein Seufzen nicht unterdrücken. Was für eine rührende Geschichte.
    »Ja, das habe ich. Ich habe ihn genau so gefunden, wie er gebeten hatte. Ich bin in den Pub gegangen, wo ich ihn zum ersten Mal getroffen hatte, nur zwei Jahre vor diesem Zusammentreffen.«
    »Und war er da?«
    »Ja«, sagte sie mit einem Lächeln.
    »Aber warum hast du ihn nicht einfach durch das Portal mit zurückgenommen, um mit ihm glücklich bis an dein Lebensende zu leben?«
    »Das habe ich versucht, aber ich hatte herausgefunden, dass ich von Rupert schwanger war, also mussten wir zurück, damit ich Harry hier bekommen konnte.«
    »Oh Mann, Harry ist mein richtiger Bruder? Mein Halbbruder? Ich dachte, er ist

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