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Equilibrium

Equilibrium

Titel: Equilibrium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Rose
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an kein anderes Leben erinnern. Harry hielt mich für seine kleine Schwester. Alle dachten, Gertrude wäre unser neuer Hund.
    »Fand Harry das nicht komisch, als ihm vor neun Jahren auf einmal zwei neue Schwestern aufgedrängt wurden?«, fragte ich und wunderte mich, wie sie ihm das wohl verkauft hatten.
    »Tja, Ella war unser neues Baby, das war also einfach. Wir haben ihm die Wahrheit über dich gesagt. Wir haben ihm erzählt, dass du seine Halbschwester bist, und dass du bis dahin bei deinem Vater gelebt hast. Wir haben ihm gesagt, dass wir es endlich geschafft hätten, dass du bei uns leben darfst und dass Rupert dich adoptiert.«
    »Was? Also weiß er das?«
    »Nun ja. Wir haben es ihm so gut es ging erklärt, aber ich bin mir nicht sicher, ob er viel davon verstanden hat. Wir haben das nie vor euch geheim gehalten. Du wusstest nur keine Details vom Portal. Du wusstest von deinem Vater, als du hier angekommen bist, aber mit der Zeit hast du ihn aus deinen Erinnerungen verdrängt, und ich habe dich gelassen. Aber du hast es immer gewusst.«
    »Wie hast du Dad erklärt, dass du mich wegnimmst? Wie hast du mir Rupert erklärt?«
    »Daran erinnerst du dich jetzt nicht, aber du warst eine sehr unglückliche Achtjährige. Du warst zu Hause wegen mir und deinem Dad unglücklich. Es war eine sehr traurige Atmosphäre für dich. Dein Dad war nie da. Er musste immer wieder zum Entzug. Als ich dich hierhergebracht habe, habe ich dir das Leben gegeben, das du verdient hast und du hast es bereitwillig angenommen. Du warst froh, Rupert als Dad zu haben. Er war immer für dich da. Und natürlich hast du es toll gefunden, mit Harry einen großen Bruder zu haben. Ich nehme an, du hast es nie in Frage gestellt, weil es für dich wie im Märchen gewesen sein muss nach allem, was du mitgemacht hast. Du hast nie von Dillard gesprochen. Wir haben nie von ihm gesprochen.«
    »Dad scheint es jetzt besser zu gehen«, sagte ich abwehrend. »Er musste schon ewig nicht mehr zum Entzug.«
    »Was hat er getan, als du zurück warst, Arizona?«
    »Ich weiß nicht. Er ist nach Atlantic City gefahren«, murmelte ich.
    »Genau mein Argument. Hat er überhaupt bemerkt, dass du weg warst? Hast du mit ihm reden können?«, fragte sie und starrte mich an.
    Ich hatte dieses Gespräch satt. Ich stand auf, um zu gehen.
    »Warte, Arizona. Setz dich nur einen Augenblick wieder hin. Wenn dir diese Unterhaltung nicht gefällt, wechseln wir das Thema.«
    Ich setzte mich wieder hin, verschränkte die Hände auf meinem Schoß und wartete, dass sie zu sprechen anfing.
    »Es gibt eine Menge offener Fragen. Zu klären, wie der Wechsel in dir stattgefunden hat ist die wichtigste. Ich arbeite daran. Wenn du dich an noch etwas erinnerst, erzähl es mir bitte. Oder Larry, wenn du dich nicht wohl dabei fühlst, mit mir zu reden. Wir finden die Lösung. Ich muss wissen, was in Princeton passiert ist, als du wieder da warst. Kannst du mir das sagen?«
    »Einiges davon kennst du schon. Ich bin in meinem Bett zu Hause aufgewacht. Alles war wieder normal, bis auf meine blonden Haare. Dad ist morgens weggefahren und hat den neuen Look nicht einmal bemerkt. Er hatte es anscheinend zu eilig, um mit mir zu reden.«
    »Warst du froh, wieder zurück zu sein, Arizona?«
    »Zuerst ja. Aber dann war ich so einsam . Ich habe alle vermisst, besonders Kellan.« Ich erinnerte mich an das Gefühl von vollkommener, herzzerreißender Einsamkeit. »Ich habe mich mit Monica getroffen. Ich bin sogar wieder zur Schule gegangen und habe Eishockey gespielt, aber trotzdem habe ich mich elend gefühlt. Als ich David gesehen habe, hatte ich das Gefühl, mein Leben wird wieder hell. Ich war so erleichtert. Aber warte. Erzähl mir von David. Erklär mir diese ganze Wanderer -Sache!«
    Mom verdrehte die Augen. »Tja, also ich glaube diesen ganzen Wanderer -Kram nicht. Es muss eine andere Erklärung dafür geben. Das finden wir auch heraus. Hast du deinem Dad oder sonst jemandem von dem Portal erzählt?«
    Ich war ein bisschen überrascht von ihrer Haltung zu den Wanderern. Sie zweifelte an ihrer Existenz? Konnte sie so blind sein? Ich beschloss, es im Moment zu übergehen, aber letzten Endes musste sie sie akzeptieren. Sie hatten uns alle gerettet.
    »Nein, davon habe ich niemandem außer Harry erzählt. Du musst mit ihm genauso ein Gespräch führen wie mit mir. Du musst ihm die ganze Geschichte erzählen.«
    »Du hast recht, das mache ich«, sagte sie nachdenklich. »Ich glaube, wir brauchen eine

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