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Equilibrium

Equilibrium

Titel: Equilibrium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Rose
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Pause. Du musst sowieso los zur Eislaufbahn. Ich komme zusehen. Gegen wen spielt ihr heute Abend?«
    »Keine Ahnung«, sagte ich. Aber ich freute mich trotzdem darauf. Ich musste das Eis spüren. Es würde toll werden. »Nur noch eine Frage, bevor wir fahren«, sagte ich.
    »Ja?«
    »Warum lebt Oma wieder?«, fragte ich.
    »Oh, sie ist mit dir und Ella durch das Portal gekommen«, sagte sie, während wir wieder in die Küche gingen.
    »Mom, da muss dir was Besseres einfallen! Aber danke, dass du so ehrlich zu mir warst. Das bedeutet mir viel. Darf ich dich noch eins fragen?«
    Sie nickte.
    »Ich habe versucht zu verstehen, wie das funktioniert. Du hast mich durch das Portal gebracht, als ich acht war. Also muss ich doch in Dads Dimension immer noch existieren, oder? Weil er noch da war, als ich zurückkam und sich nichts verändert hatte. Gibt es mehr als eine von mir?«
    »Ich weiß es nicht, Arizona. Ich weiß nicht, ob ich es wissen will.«
    Ich hakte nach. »Aber Mom, wir müssen es wissen. So wie ich wieder zurückgegangen bin, vielleicht habe ich damit in der anderen Dimension alles total durcheinandergebracht. Ich habe keine andere Version von mir getroffen. Aber das heißt ja nicht, dass mein anderes Ich nicht auf einem Turnier war, oder so. Wenn ich da bin, wird Dad mich natürlich nicht vermissen, aber ich kann auch nicht einfach so mal rüberspringen und ihn besuchen.«
    »Hattest du vor, ihn zu besuchen?«
    »Ja, klar«, antwortete ich. »Ich hatte gehofft, dass David mich zurückbringen kann.«
    »Arizona, ich wünschte, ich könnte dir mehr Antworten bieten. Ich wünschte, ich hätte mehr Antworten. Es tut mir wirklich leid, wie sich die Dinge entwickelt haben und welche Auswirkungen mein Verhalten auf dein Leben hatte«, sagte sie niedergeschlagen. »Die simple Antwort ist: Ich weiß es nicht. Wie auch immer, ich werde mit aller Macht versuchen, die Antworten zu finden, die du brauchst.«
    Irgendwie wollte ich zu ihr gehen und sie in die Arme nehmen, sie an mich drücken. Irgendwie war ich aber auch noch nicht so weit. Ich war erleichtert, als Rupert in die Küche kam und es an meiner Stelle tat. Ich konnte sehen, dass sie ihn brauchte , als sie ihn umarmte. Ich wollte hingehen und mitmachen. Hoffentlich würde ich eines Tages dazu in der Lage sein.

W ährend ich auf der Strafbank saß und die Minuten runterzählte, war mein einziger Gedanke, dass es das sowas von wert war. Den erbärmlichen Wicht in die Bande zu rammen, war genau das, was ich gebraucht hatte; es gab kein besseres Ventil.
    Am Anfang des Spiels war ich ziemlich entspannt. Mein Gespräch mit Mom war gut gelaufen. Ich fühlte mich auf eine merkwürdige Art friedlich. Und doch war mein ganzer aufgestauter Frust in mir hochgestiegen, als ich meinen Gegnern auf dem Eis gegenüberstand, und ich hatte losgelassen. Das hatte so gutgetan.
    Nachdem meine Auszeit vorbei war, wurde es Zeit, in noch ein paar Hintern zu treten. Ich steckte meinen Mundschutz wieder in den Mund und fuhr aufs Eis.
    Das Spiel hatte wie alle anderen angefangen, aber es würde ein bisschen anders enden. Wir spielten gegen eine katholische Jungenschule, so eine, in der die Kinder Schuluniformen mit Krawatten trugen. Der Coach gab seine gewohnte Ansprache vor dem Spiel. Er hatte ein Whiteboard dabei und ging die Spielabläufe durch. Kellan, David und Harry waren in der ersten Sturmreihe. Aus welchem Grund auch immer, hatte er mich zur Abwehr in der zweiten Verteidigungsreihe degradiert. Darüber war ich nicht glücklich. Ich wollte gleich aufs Eis.
    Als wir zum Aufwärmen aus der Umkleide kamen, war die Zamboni noch draußen und dann mussten wir wieder warten, bis die Schiedsrichter da waren. Ich war zum Zerreißen angespannt, als wir endlich zum Aufwärmen aufs Eis durften. Ich sah zu den Rängen und da sah ich Mom mit der Kamera in der Hand. Ariele und Maria waren auch da. Zuerst hatte ich mich gefragt, wo Ali war, bis mir klar wurde, dass sie wahrscheinlich bei Robert war.
    Wir fingen mit ein paar Runden in unserer Hälfte der Eisfläche an, wobei wir pausenlos versuchten unsere Gegner abzuchecken. Harry ließ uns als Nächstes ein paar Sprints und Übungen machen, nur die normale Routine, aber ich gab alles. Das Gefühl über das Eis zu gleiten war unbeschreiblich befriedigend. Als wir die Trillerpfeife hörten, fuhren wir zum Coach rüber.
    »Okay, seid ihr bereit? Sie haben nur zwei Reihen. Schießt hoch auf den Torwart, der geht niedrig auf alles. Der Schiedsrichter

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