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Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition)

Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition)

Titel: Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katarina Bredow
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ihn verknallt zu sein! Warum hast du nicht eher was gesagt?«
    Sie zuckt mit den Schultern. »Weil ich dachte, dass du … ich meine, dass ihr … ach, ich weiß nicht.«
    »Ruf ihn an«, sage ich. »Und mach dir keine Sorgen. Er wird sich geschmeichelt fühlen.«
    »Glaubst du?«
    Ich nicke. »Klar.«
    Sofi lächelt unsicher und schiebt ihr Piestück eine halbe Runde über den Teller.

Als ich nach Hause komme, spüre ich meine Beine und den Rücken vor lauter Erschöpfung kaum noch, und ich würde am liebsten gleich ins Bett gehen, wenn ich mich nicht so schmuddelig und verschwitzt fühlen würde.
    Ich drehe die Dusche auf und ziehe mich aus, während ich warte, dass das Wasser warm wird. Es ist wunderbar, unter den dampfenden Strahl zu treten und allen Stress und Gedankenwirrwarr mit dem Wasser und Seifenschaum im Ablauf verschwinden zu lassen.
    Ich ziehe mir meine Kuschelhose und ein Hemd an und setze mich vor den Fernseher. Ein eigener Fernseher mit Fernbedienung, niemand, der sich über die Programmwahl beschwert, wunderbar! Ich hätte schon viel eher zu Hause ausziehen sollen! Aber ohne den Job im Café war das natürlich nicht möglich. Ich ziehe die Beine aufs Sofa, lege den Kopf auf die Rückenlehne und folge mit halber Aufmerksamkeit einer ziemlich bescheuerten Comedy-Serie, in der die Lacher vom Band kommen.
    Gegen acht klingelt es an der Tür.
    Mein Haar ist inzwischen fast trocken und kringelt sich hemmungslos am Hals und über den Ohren. Unsanft versuche ich, es mit den Händen zu zähmen, bevor ich die Tür aufmache. Was natürlich nicht klappt. Ich sehe aus wie ein Troll, der in eine Steckdose gefasst hat.
    Im Treppenhaus steht Adrian.
    Er hat schwarze Jeans und ein helles T-Shirt an, das seine Figur betont, ohne eng anzuliegen. Sein Lächeln jagt wie ein leichter Stromstoß bis zu meinem Zwerchfell.
    »Hallo«, sagt er fröhlich. »Ich hab was für deine komische Wand gefunden!«
    Er nickt in Richtung des Wandvorsprungs, über den wir Freitag diskutiert haben. Reflexmäßig fahre ich mir noch einmal mit den Händen durch die Haare.
    »Aha«, sage ich intelligent. »Was denn?«
    Adrian macht einen Schritt zurück und holt etwas hervor, das er hinter der Ecke versteckt hatte.
    »Tatatata!«, sagt er stolz, als er mir das Regal aus bemaltem Holz zeigt. Es hat drei schmale Einlegeböden und witzige Seitenteile mit geschnitzten Gesichtern und Figuren; Götter und Dämonen könnten das sein.
    »Balinesisch«, erklärt er. »Ich hab es in dem Asia-Shop in Hamra gefunden. Warst du schon mal dort?«
    Ich schüttele den Kopf.
    »Na ja«, sagt Adrian, »ohne konkreten Anlass fährt man da wahrscheinlich kaum hin. Aber ich arbeite ja da draußen, bei Stenssons.«
    »Ich weiß«, sage ich.
    Ich strecke die Hand aus und streiche mit den Fingerspitzen über die Schnitzereien. »Das ist wunderschön.«
    Er nickt. »Das finde ich auch. Ich hab es heute Abend beim Vorbeigehen im Schaufenster gesehen und musste sofort an deine Wand denken. Dass es perfekt dorthin passen würde.«
    Ich lache. »Komm, probieren wir’s aus.«
    Er kommt in den Flur und zieht seine Schuhe aus. Es ist merkwürdig, ihn in der Wohnung zu haben. Ich kann mich nicht erinnern, jemals mit Adrian allein gewesen zu sein, ohne Ellinor.
    Er geht zu der kahlen Wand und hält das Regal an. Perfekt, als hätte die Wand nur auf dieses Regal gewartet. Aber wie sage ich das, ohne dass es peinlich wird.
    »Schön«, sage ich knapp.
    »Ja, oder?«, sagt Adrian.
    »Aber, was kriegst du dafür …«
    Er wirft mir einen hastigen Blick zu und schüttelt den Kopf.
    »Geschenke kosten nichts!«, sagt er mit einem Lachen in der Stimme. »Hat deine Mutter dir das nicht beigebracht?«
    »Aber ihr habt am Freitag doch schon den Wein mitgebracht. Und was sagt Elli …«
    Ich weiß nicht mehr, was ich sagen wollte, und plötzlich ist es merkwürdig still zwischen uns.
    »Ich hab sie nicht vorher um Erlaubnis gefragt«, sagt Adrian. »Eine Todsünde, wie ich gelernt habe.«
    »Oje«, sage ich und versuche, locker zu klingen. »Immer noch Stress wegen des Motorrads?«
    Er zieht die Schultern hoch. »Ich werde es wohl wieder verkaufen müssen.«
    Ich sehe ihn an und die Lockerheit fällt platt auf den Boden.
    »Könnt ihr keinen Kompromiss finden?«, frage ich. »Elli will wahrscheinlich nur die Bestätigung, dass es dir ernst ist mit eurer Beziehung, eurem gemeinsamen Leben. Aber deswegen muss man ja nicht auf alles verzichten. Also, will sagen … der Kauf eines

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