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Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition)

Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition)

Titel: Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katarina Bredow
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Motorrads ist natürlich eine ziemlich große Sache, das sollte man vielleicht schon mit seinem Partner absprechen. Aber gleichzeitig … ähm …«
    Adrian lacht leise. »Keine Bange, ich verlange nicht von dir, dass du dich für eine Seite entscheiden sollst. Es war dumm von mir, das Bike zu kaufen, ohne vorher mit Ellinor darüber zu reden. Ich wollte es einfach so gerne haben … so furchtbar, schrecklich gerne, verstehst du? Im Grunde genommen hat sie ja recht. Das Motorrad war mir wichtiger als unsere Pläne, ein Auto zu kaufen, eine Familie zu gründen und so weiter. Jedenfalls in dem Moment. Und jetzt … ich weiß nicht … Aber das ist ja nicht dein Problem. Hast du was zum Aufhängen?«
    Ich brauche ein paar endlose Sekunden, ehe ich kapiere, dass er das Thema gewechselt hat und wieder vom Regal spricht.
    »Äh, klar«, sage ich. »Du meinst … Schrauben?«
    Er sieht sich die Rückseite des Regals an. »Möglichst lang und am besten dünn.«
    Ich hole den Schraubenzieher, die Schachtel mit den Bits und eine Box mit gemischten Schrauben, die ich willkürlich aus Papas Vorrat zusammengesucht habe. Während Adrian die Box durchwühlt, betrachte ich seinen Nacken.
    »Markus hat gesagt …«, fange ich an, breche den Satz aber mittendrin ab.
    Ist doch unnötig, wieder davon anzufangen. Vor allen Dingen, weil es mich überhaupt nichts angeht. Mein jähes Verstummen veranlasst Adrian, fragend von den Schrauben aufzusehen.
    »Hat was gesagt?«
    Ich krieg einen heißen Kopf. »Ach, er behauptet, Ellinor hätte dich unterm Pantoffel und würde ständig an dir rummäkeln. Ich hoffe, das stimmt nicht, also, bei mir hat sie sich noch nie beschwert. Und das würde sie ja wohl, wenn … na ja, du weißt schon … Ich will damit eigentlich nur sagen, dass sie glücklich wirkt in eurer Beziehung. Sonst, meine ich. Sie hält große Stücke auf dich, das weiß ich … Du auch auf sie, nehme ich an! Klar. Ich wollte auch nur ... also …«
    Nach diesem unsäglich faseligen Konversationsbeitrag glüht mein Kopf fast durch. Wahrscheinlich bin ich feuerrot im Gesicht. Adrian sieht mich intensiv an, als warte er auf die Fortsetzung, was das Ganze nicht besser macht.
    »Ist vielleicht bescheuert, aber ich dachte, es könnte gut sein, das mal von einem Außenstehenden zu hören«, erkläre ich eilig. »Dass sie glücklich wirkt, meine ich.«
    Er nickt. »Stimmt.«
    Dann widmet er sich endlich wieder der Box, und als er ein paar passende Schrauben gefunden hat, hole ich die Wasserwaage und helfe ihm beim Anbringen des Regals. Adrian hält es an, und ich muss mich halb unter seinen Arm schieben, um mit dem Schraubenzieher dranzukommen. Ein ganz leichter Citrusduft macht mir seine Nähe noch bewusster. Dass ich ihn so wahrnehme, kommt mir wie eine Grenzüberschreitung vor.
    Alles im grünen Bereich, rede ich mir ein. Das hat überhaupt nichts zu bedeuten.
    Adrian tritt ein paar Schritte zurück und betrachtet lächelnd unser Werk.
    »Und?«
    Ich nicke. »Wunderbar. Ich hatte absolut keine Idee, was da hinsollte. Irgendwie passte nichts so richtig.«
    »An originelle Wände gehören originelle Dinge.«
    »Ganz deiner Meinung. Aber genau das originelle Ding zu finden, ist nicht immer so einfach. Danke noch mal. Kann ich dir … was anbieten? Einen Tee oder so?«
    Er zögert, als überlege er, wie das Angebot gemeint sei.
    »Wenn ich schon nicht für das Regal bezahlen darf«, füge ich hinzu. »Auch wenn eine Tasse Tee das natürlich nicht wirklich wettmacht.«
    Eine Viertelstunde später sitzen wir uns an meinem Küchentisch gegenüber und reden über Beziehungen.
    »Ich bin wohl eher das Problem«, sagt Adrian. »Elli wünscht sich totale Offenheit zwischen uns. Nähe. Zweisamkeit. Sie will eine erwachsene Beziehung und das überfordert mich manchmal. Ich gehe nach wie vor freitagabends gern auf ein Bier mit meinen Kumpels aus, um über Motorräder zu quatschen …«
    Ich muss lachen. »Da wäre es natürlich nicht schlecht, selber eins zu haben.«
    »Klar, aber nicht auf Kosten des Hausfriedens. Außerdem hat sie ja recht. Ein Auto wäre praktischer.«
    Ich nicke. »Wahrscheinlich.«
    Adrian trinkt einen Schluck Tee, stellt die Tasse auf dem Tisch ab und sieht mich an. »Darf ich dich was fragen? Du musst aber nicht antworten, wenn du nicht willst.«
    »Frag. Dann werden wir ja sehen.«
    »Elli spricht manchmal vom Kinderkriegen. Als wäre es ganz selbstverständlich, dass wir zusammen Kinder bekommen. Und vielleicht

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